Ferienhausvermieter wissen: Nicht alle Gäste sind gleich. Während die meisten Urlauber sich rücksichtsvoll verhalten, gibt es einige, die Gastgebern Kopfzerbrechen bereiten. Eine aktuelle Umfrage des Ferienhausportals Holidu (www.holidu.de) zeigt, welche die größten Herausforderungen mit sich bringen.
Größte Herausforderung: Unachtsame Gäste
Die Umfrage zeigt, dass 55 Prozent der Vermieter in Deutschland unachtsame Gäste als größte Herausforderung empfinden. Sie gehen sorglos mit dem Inventar um, hinterlassen Schäden oder verursachen hohen Reinigungsaufwand. So berichtet ein Gastgeber aus dem Schwarzwald von einem jungen Paar, das sich derart in die Haare geriet, dass es das Ferienhaus während eines Streits komplett verwüstete – der Schaden: rund 25.000 Euro. Ein anderer Vermieter erinnert sich an einen Gast, der im Wohnzimmer Essenskisten stapelte, heimlich auf dem Sofa schlief und dabei hartnäckige Flecken hinterließ, die nur professionell zu entfernen waren.
Auch die Kommunikation stellt viele Gastgeber auf die Probe: 32 Prozent beklagen Gäste, die während des Aufenthalts weder erreichbar noch gesprächsbereit sind. 18 Prozent berichten von verspäteten Anreisen ohne jede Vorabinfo. In einem Fall erschien eine chinesische Familie einfach vor der Tür, obwohl die Buchung nie abgeschlossen worden war – für alle Beteiligten eine überraschende, aber zum Glück glimpflich verlaufene Begegnung.
Hohe Erwartungen sind für 16 Prozent der Gastgeber ein Problem. Ein Beispiel? Ein Städter beschwerte sich über Mücken – in einem Ferienhaus mitten in der Natur, bei offenstehenden Fenstern. In solchen Fällen führen weniger objektive Mängel als vielmehr unrealistische Erwartungen zu Unzufriedenheit.
Erfreulich hingegen: Sonderwünsche werden eher entspannt gesehen. Nur 7 Prozent der Befragten empfinden sie als Herausforderung – vielleicht, weil Gastgeber ohnehin viel tun, um ihre Gäste glücklich zu machen. Da wird ein Urlauber mit dem Boot vom Festland abgeholt, andere regelmäßig vom Bahnhof. Manche servieren liebevoll ein romantisches Frühstück oder begleiten ältere Gäste auf Ausflügen. Eine Vermieterin schaltete auf Wunsch der Eltern den Fernseher ab, damit die Kinder mal ohne Bildschirm durch den Urlaub kamen. Und in einem besonders charmanten Fall begleitete ein Gastgeber seinen Gast sogar in die Oper – weil dieser das Erlebnis nicht allein genießen wollte.
Susanne Becher, Head of Sales & Account Management DACH bei Holidu, sagt: “Viele Herausforderungen lassen sich durch klare Kommunikation und gute Organisation bereits im Vorfeld entschärfen. Die meisten Urlauber sind rücksichtsvoll – und wer als Gastgeber für eine entspannte Atmosphäre sorgt, kann oft auch die herausforderndsten Gäste positiv überraschen.”
Ferienhausvermieter bestätigen, dass Gäste in der Regel sehr zufrieden sind mit ihrem Aufenthalt: 94 Prozent der Gastgeber in Deutschland geben an, dass sie überwiegend positive Rückmeldung von Gästen erhalten. Ausgewogenes Feedback melden 6 Prozent der Gastgeber. Weniger als 0,5 Prozent berichten, dass sie überwiegend negative Rückmeldungen ihrer Gäste erhalten.
Was Gäste in Ferienhäusern am häufigsten vergessen
Gastgeber geben an, dass vor allem Lebensmittel und Getränke mit 41 Prozent die Liste der häufigsten vergessenen Dinge anführen. Auch Kleidungsstücke und Accessoires wie Hüte oder Schuhe verbleiben bei 24 Prozent der Gäste oft nach dem Urlaub in den Ferienunterkünften. Persönliche elektronische Geräte, wie Handys, Tablets oder Laptops, und Spielsachen sowie Spiele für Kinder werden in jeweils 8 Prozent der Fälle zurückgelassen. Während Bücher und Magazine in 4 Prozent der Fälle vergessen werden, sind Schmuck und Uhren mit nur 2 Prozent eher seltene Fundstücke.
Welche Gästegruppen sind für Vermieter am wichtigsten?
Neben den Herausforderungen gibt die Umfrage auch Aufschluss darüber, welche Gästegruppen für Ferienhausvermieter in Deutschland in diesem Jahr besonders relevant sind. Ganz vorne liegen Paare – für 72 Prozent der Befragten ist diese Gruppe die wichtigste. Darauf folgen Familien mit Kindern (50 Prozent), Kurzurlauber (41 Prozent) sowie Senioren und Best Ager (33 Prozent). Aktivurlauber und Reisende mit Hund (jeweils 27 Prozent) spielen eine mittlere Rolle. Digitale Nomaden und Workation-Gäste sind für lediglich 12 Prozent der Vermieter eine relevante Zielgruppe.
Holidu hat zwischen dem 11. Februar und 24. Februar 2025 insgesamt 1062 Ferienhausvermieter in Deutschland befragt. Davon waren 99 Prozent private Vermieter und 1 Prozent Agenturen für Ferienvermietungen oder Immobilienverwalter. In Italien wurden 596 Gastgeber (98 Prozent privat), in Spanien 561 (89 Prozent) und in Frankreich 382 (98 Prozent) Gastgeber befragt. Die Zahlen zum Gäste-Feedback stammen aus der Umfrage vom 3. September und 17. September 2024, wo insgesamt 1063 Ferienhausvermieter in Deutschland befragt wurden (98 Prozent privat). Bei einigen Fragen waren Mehrfachantworten möglich. (BSZ)
Infos: www.holidu.de beziehungsweise https://www.holidu.de/magazine/umfrage-2025-fruehjahr
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