Freizeit und Reise

Das Skigebiet Gitschberg Jochtal bietet breite Abfahrten. (Foto: Wiegand)

24.02.2020

Sonne pur und Schnee satt

Das Skigebiet Gitschberg Jochtal ist klein, aber fein und familienfreundlich

Das Dolomitendorf Meransen ist auch im Winter ein beliebtes Ziel. Vermutlich wegen der 280 jährlichen Sonnenstunden, die den Skiurlaub noch genussreicher machen. Das leicht oberhalb des Orts auf 1400 Metern Höhe gelegene Hotel Alpenhof erhält sogar Sonne pur. Die schöne Holzfassade strahlt den Gästen anheimelnd entgegen. Ebenso strahlend drückt Chefin Marlies Papst den Ankömmlingen die Hand. Die ehemalige Rennläuferin hält das 2019 aufwendig modernisierte 4-Sterne-Hotel mit den 40 Familienzimmern zusammen mit ihren Geschwistern gut am Laufen.

Vor dem Auspacken noch auf der großen Terrasse ein bisschen Sonne tanken und die Dolomitengipfel Pleiterkofel, Rosengarten und Schlern bewundern. Doch nur zum Bräunen reisen die Frühjahrsgäste nicht an. Die wollen gerade jetzt noch Skifahren, Rodeln und Winterwandern. Sonnenskilauf ist ohnehin für viele das höchste der Gefühle, sicherlich auch für manche Eltern. Das können sie sich aufgrund der kostenlosen Baby- und Kinderbetreuung gönnen, gehört doch der Alpenhof zur Gruppe der Familotels, die solche Kriterien erfüllen müssen.

Der nächste Blick geht von der Terrasse hinunter auf das 850 Einwohner-Dorf mit seinem spätgotischen Kirchturm von 1472 und der angefügten barocken Pfarrkirche. Ein paar Geschäfte bieten alles, was die Einheimischen und Touristen brauchen. Die Gäste vom Hotel Alpenhof brauchen außer Sonnencreme eigentlich gar nichts. Für die Kids gibt es einen 4000 Quadratmeter großen Spiel- und Abenteuerbereich und für alle Wasserratten einen Pool und ein Außenbecken.

Herrliches Wetter herrscht auch am ersten Skitag. Mit Bäckerbrot, Bauernbutter, Schinken und Wabenhonig von Südtiroler Wiesen und Wäldern gestärkt, können die Beine die 55 Pistenkilometer im Skigebiet Gitschberg Jochtal gut meistern. Ab Meransen bringt eine Gondel die Sportler bis zur Bergstation nahe der 2107 Meter hoch gelegenen Nesselhütte. Weiter geht’s mit der Sesselbahn 208 bis Gitsch auf 2510 Metern Höhe.

Eine prächtige
Gipfelparade

Wie wimmelnde Ameisen wirken die vom Gitschberg herunter Schwingenden. Doch vor dem Downhill unbedingt zur Aussichtsplattform. Rund 500 Berge, darunter zahlreiche Dreitausender, bilden eine prächtige Gipfelparade.

Es gibt zwei Abfahrten. Die meisten nehmen die östlich vom Sessellift verlaufende. An der Gitschhütte vorbei führt sie zur Talstation der 10er Gondelbahn Ski Express, eine lobenswerte Neuheit aus der vorigen Saison. Weitere Pisten wurden ebenfalls angelegt, in diesem Winter die Nr. 28, eine blaue (leichte) Familienabfahrt mit einem Kinderslalomkurs am Rand. Der fast neue Gimmy Fun Ride mit Hindernissen, Tunneln und Steilkurven ist ebenfalls in der Nähe. Per saldo finden hier alle die ihrem Können gemäßen Pisten. Von denen sind 20,7 Kilometer blau (leicht), 25,4 Kilometer rot (mittelschwer) und 9,3 Kilometer schwarz (schwierig).

Die Kleinsten werden derweil in den Kinderparks ganztägig betreut, die Größeren lernen in zwei zertifizierten Skischulen, prämiert als kinderfreundlich, das Skifahrer-Einmaleins. Dass bei diesem Superwetter einige Skilehrer „oben ohne“ (helmlos) unterwegs sind, fällt allerdings absolut negativ auf. Doch ohne Helm auf die rasante Rodelbahn – das geht gar nicht. Die ist sowieso nichts für Ängstliche. Manche Kurven erfordern Mut und Steuergeschick, und nur wenige aus der Rodelgruppe möchten die Fahrt wiederholen. Andere sitzen ohnehin schon längst in Liegestühlen und gönnen sich Sonnengenuss mit Bergpanorama.

Gegen 16 Uhr wird’s Zeit für die Talabfahrt, und die ist nicht ohne. Eine Jugendgruppe mustert den ersten recht steilen Hang und dann geht’s los. Die Talstation erreichen sie ohne Blessuren. Kompliment. „Ja, die sind schon recht gut“, lobt ihr Skilehrer. Nicht nur „recht gut“, sondern „sehr gut“ schmeckt es dann beim reichhaltigen Abendbuffet im Alpenhof. Dem Küchenchef Hannes Pabst, Marlies’ Bruder, fallen ständig leckere Überraschungen ein. Mit zumeist regionalen Produkten wird hier first class gekocht. Von feinstem Fisch bis zum zarten Steak fehlt nichts, groß ist die Auswahl an Salaten und Gemüse.

Dass selbst manch gestandener Mann mal einige Pommes oder ein Schnitzelchen vom Kindertisch nimmt, lässt schmunzeln. Für die Kids ist eher die Eistruhe das Wichtigste. Für andere sind es Sonne und gute Sicht beim Skilauf. An trüben Tagen stapfen sie lieber zu Fuß durch den Schnee, so auf dem beliebten, knapp zweistündigen Rundweg Altfasstal in 1600 Metern Höhe. Für solche Gäste, die auch nicht in andere Skigebiete ausschwärmen, lohnt sich der teure Skipass Super Dolomiti nicht. Die sind mit den dort noch erhältlichen Punktekarten besser bedient – bis zum Saisonende am 13. April. (Ursula Wiegand)

(Dolomitengipfel krönen die Skihänge. Der Alpenhof setzt auf Holz und Familien - Fotos: Wiegand)

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