Freizeit und Reise

Der 3D Bogenparcours an der Hörnerbahn. (Foto: Neumann-Grafik.de)

25.09.2015

Sporteln und Relaxen in den Alpen

Unterwegs im Südlichen Allgäu und in den Hörnerdörfern

An der Mittelstation der Alpspitzbahn in Nesselwang werden wir mit zertifiziertem Gurtzeug, Helm und Brille mit Sicherheitsgläsern für unseren „Flug“ mit dem Alpspitzkick ausgerüstet. Dann geht es mit der Gondel weiter hinauf zur Bergstation und von dort zu Fuß zum Takeoff Tower des Alpspitzkick.
Der Alpspitzkick ist eine Zipline-Freizeitanlage, die als weiterentwickelte Seilrutsche gesehen werden kann. Jede der zwei Strecken besteht im Wesentlichen aus Berg- und Talstation samt Ein- und Aushängebereich, einem fest gespannten Stahlseil, sowie einem Tal-Bremssystem. Plattformen 1 und 3 haben jeweils Stufen für den Zu- und Abgang. Plattform 2 besitzt eine Notabstiegsleiter samt Absturz-Sicherungsgerät und Klappe im Boden. Die Plattformen sind mit einem Ampelsystem versehen. Ein versehentlicher Start der Teilnehmer wird damit ausgeschlossen.
Etwas mulmig kann es einem schon werden, wenn man, nachdem der Turm, der ja auch eine gewisse Höhe hat, bestiegen ist, auf die Strecke hinunterschaut, die vor einem liegt. In zwei Sektionen geht es nämlich an einem Drahtseil insgesamt 1,2 Kilometer talwärts. Dabei werden Geschwindigkeiten bis zu 130 km/h und Höhen bis zu 60 Metern erreicht.
Die erste Sektion geht vom Takeoff Tower zum Transit Tower und ist knapp 400 Meter lang, quasi als warm-up. Den eigentlichen Adrenalinkick bekommt man dann auf dem zweiten Streckenabschnitt. Etwas mehr als 800 Meter lang ist das Seil bis zum Arrival Tower. Und hier erreicht man dann auch die Spitzenfluggeschwindigkeit von weit über 100 km/h. Bereits nach den ersten Metern weicht jedoch die Anspannung und der Spaß eines rasanten Flugs über zwei Sektionen hinunter zur Mittelstation wird zu einem unvergeßlichen Erlebnis. Also einhängen, festhalten und ab geht die Post. Ein Riesenspaß für Jung und Alt.
Wesentlich weniger rasant, dafür aber ein Stück anspruchsvoller ist dagegen der Waldseilgarten Höllschlucht in Pfronten-Kappel. Man balanciert über das schmale Seil, spürt die Höhe und ist doch immer gut gesichert. Noch ein Schritt und das nächste Podest ist erreicht – geschafft. Im wunderschön gelegenen Waldseilgarten Höllschlucht gibt es elf Parcours mit 110 abwechslungsreichen Aufgaben. Eine Herausforderung für alle Altergruppen.
Neben dem Waldseilgarten in der Höllschlucht gibt es auch noch einen 3D Bogenparcour. Der Blick geht den Pfeil entlang, visiert das Ziel an. Man spürt die Spannung der Muskeln sowie im Bogen. Der Moment des Loslassens ist gekommen, der Pfeil schwirrt ab in Richtung „Beute“. Treffer. Im Bogenparcours geht es mit Pfeil und Bogen auf einer Runde mit 13 3 D-Zielen in wildromatischer Umgebung immer entlang des Wassers die Höllschlucht hinauf.
Das Südliche Allgäu hat aber noch wesentlich mehr zu bieten: zum Beispiel Baden, Bootfahren und Stand up Paddling auf dem Hopfensee, Sommerrodeln oder Wandern, aber auch Radtouren.
In Hopfen am See wartet am Radlverleih bereits unser Guide Rosi. Wir haben uns für E-Bikes entschieden. Wie sich später herausstellen sollte, genau die richtige Wahl. Rosi ist passionierte Mountain-Bikerin und, da zuvor noch nie auf einem E-Bike gesessen, zunächst etwas skeptisch. Doch bereits nach den ersten Metern auf dem Elektrofahrrad lernt sie ihr neues Gefährt schätzen.
Unsere Tour führt zunächst einen Großteil um den Hopfensee herum, dann streifen wir den Weißensee und haben schließlich den steilen Anstieg zum Alatsee vor uns. Mit den E-Bikes nötigt uns dieses Tourstück jedoch nur ein müdes Lächeln ab. Der Alatsee ist der „Blutsee“ aus dem Kluftiger Krimi Seegrund. Darüber hinaus ranken sich um diesen See viele Mythen und Geschichten. Heute ist der Alatsee ein beliebtes Ausflugsziel und Badesee.
Durchs Faulenbacher Tal geht es nach Füssen und weiter zum Forggensee mit dem Festspielhaus. Über Achmühle und Ehrwang erreichen wir Rieden am Forggensee. Nach einer kurzen Rast am Faulensee geht es dann langsam wieder zurück Richtung Hopfen am See. Eine tolle, rund 25 Kilometer lange Tour in einer wunderschönen Landschaft. Ach ja, Rosi war begeistert von ihrem E-Bike.

Sanft geschwungene Hügellandschaft

Nach dem Radeln lädt der Hopfensee geradezu zu einem Sprung ins erfrischende Nass ein. Und wer immer noch nicht genug hat, kann in Seeg auf einer der schönsten Anlagen im Allgäu noch Minigolf spielen.
Wie eine weite Naturloge liegt das Südliche Allgäu, bestehend aus den gemeinden Eisenberg, Hopferau, Rieden, Roßhaupten, Rückholz und Seeg, vor den ganz Großen der bayerischen Berge. Idyllische Dörfer und Weiler schmiegen sich in die sanft geschwungene, wiesenreiche Hügellandschaft, in der die meisten Seen im gesamten Allgäu ruhen. Allerorts eröffnet sich ein phantastischer Blick auf die majestätischen Gipfelketten, weshalb der Landstrich „Königsloge der Alpen“ genannt wird, auch, weil Bayerns Märchenkönig Ludwig II. die Region mit seinen Königsschlössern dekorierte. Gleichwohl Schloss Neuschwanstein die berühmteste Sehenswürdigkeit ist, bietet das Südliche Allgäu einen faszinierenden wie erholsamen Erlebnisreichtum aus Natur, Familienangeboten, Kultur und Sport.
Ähnlich verhält es sich mit der Tourismusregion Hörnerdörfer, denn die Allgäuer Natur steckt voller Erlebnis- und Erholungsmöglichkeiten. Besonders viel davon bieten fünf ursprüngliche Bergdörfer im grenzüberschreitenden Naturpark Nagelfluhkette zwischen Allgäu und Vorarlberg. Das sind Balderschwang, Bolsterlang, Fischen, Obermaiselstein und Ofterschwang. Sie nennen sich die Hörnerdörfer, denn ihre Hausberge tragen ein „Horn“ im Namen, wie etwa das „Rangiswanger Horn“.
Eine Besonderheit der Hörnerdörfer ist ihre Lage mit aussichtsreichen Wiesenhügeln, nordisch anmutenden Bergwäldern und einfach zu erwandernden Gras- und Blumenbergen mit dem Riedberger Horn als höchster Erhebung auf knapp 1800 Metern. Die Bergregion ist das sanfte wie ursprüngliche Panorama-Paradies des Allgäus, liegt sie doch direkt vor den über 2000 Meter hohen Allgäuer Bergriesen. Treuer Begleiter beim Wandern, Spazierengehen oder Radfahren ist das grandiose Bergpanorama vom Grüntenmassiv über die Oberstdorfer Berge bis zum Allgäuer Hauptkamm und den Vorarlberger Gipfeln. Ein Highlight ist die Hörner-Panoramatour über die breiten Gras- und Blumenwiesen der Hörnerkette. Jeder Weg bietet neue, inspirierende Ausblicke und Eindrücke.
Um die Region etwas zu erkunden steigen wir wieder mal aufs E-Bike. Ausgangspunkt ist Fischen. Unser Radlguide, der ehemalige Skiweltcup-Rennfahrer Gerhard Speiser, lotst uns zunächst auf den Illerdamm zum Illerursprung. Aufbefestigten und unbefestigten Wegen geht es über Stock und Stein, durch Wälder bergauf, bergab zum Hirschsprung und von dort weiter nach Bolsterlang. Etwas schwierigeres Gelände ist zu bewältigen, bevor wir den Golfplatz Sonnenalp erreichen, mit den E-Mountainbikes jedoch kein Problem. Nach kurzer Rast geht es über herrliche zu befahrene Wege zurück zum Illerdamm.

400 Meter bergab
und 32 3 D-Tiere


Als letzte Herausforderung steht uns dann noch der Anstieg zur Schöllanger Burgkirche bevor. Gut dass wir mit E-Bikes ausgerüstet sind. Danach geht es durch den Naturpark Weidach zurück nach Fischen. 35 Kilometer liegen jetzt hinter uns und dabei ständig begleitet vom beeindruckenden Ausblick auf die wunderschöne Natur- und Berglandschaft sowie die malerischen kleinen Dörfer. Ein Erlebnis, das man im nachhinein nicht mehr missen möchte.
Kondition braucht man aber auch beim 3D Bogenparcours an der Hörnerbahn in Bolsterlang. Zunächst geht es mit der Gondel hoch bis zur Mittelstation. Nach einigen hundert Metern quer über den Berg erreichen wir den Einschussplatz. Von hier gilt es für uns Bogenschützen 400 Meter bergab zu überwinden und dabei 32 lebensgroße 3D-Tiere aus Schaumstoff zu treffen. Kein leichtes Unterfangen. Nach sage und schreibe knapp viereinhalb Stunden, die wir jedoch so gar nicht wahrnehmen, da sie wie im Fluge vergehen, ist auch das letzte Beutetier erlegt. Für alle Abenteurer ein tolles Erlebnis.
An der Hörnerbahn gibt es seit Kurzem eine neue Attraktion, sogenannte Mountaincarts. Das neue Funsport-Gerät liegt sicher in den Kurven und bietet puren Fahrspaß. Die Abfahrt erfolgt von der Berg- zur Talstation über den geteerten, teils steilen Fahrweg. Aber mit den beiden Scheibenbremsen bestimmt jeder Fahrer sein Tempo individuell. (Friedrich H. Hettler) (Die Gemeinde Seeg und das Schloss Neuschwanstein; mit dem Fahrrad unterwegs auf dem Illerdamm und das Hörnerdorf Bolsterland - Fotos: Tourismusgemeinschaft Südliches Allgäu/Noppasin-Shutterstock/Allgäu Werbung (2))

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