Freizeit und Reise

Den krönenden Abschluss nach jedem Südtiroler Törggele-Menü in einem „Roter Hahn“-Buschenschank bilden gebratene Kastanien zum neuen Wein. (Foto: „Roter Hahn“/Frieder Blickle)

06.09.2023

Törggelen, aber richtig

Törggelen ist nicht gleich Törggelen – den Südtiroler Brauch authentisch erleben

Was für München das Oktoberfest ist, ist für Südtirol das Törggelen. Während der „fünften Jahreszeit“ kommen Gäste der zertifizierten „Roter Hahn“-Schankbetriebe den ganzen Herbst hindurch in den Genuss traditioneller kulinarischer Spezialitäten wie Kasnocken oder Schlutzkrapfen sowie gebratener Kastanien und selbstgekelterter Weine. Um dem uralten Brauchtum gebührend Rechnung zu tragen, hat das Südtiroler Qualitätssiegel die Initiative Törggelen am Ursprung ins Leben gerufen. Jeweils am ersten Samstag im Oktober laden die teilnehmenden Buschenschänke zum Saisonauftakt mit Keschtnfeuer, Weinverkostungen und Hofführungen ein. Ähnlich authentisch geht es dann bis Ende November weiter. Dann zeigen so genannte „Buschen“ über der Eingangstür der bäuerlichen Gasthöfe an, wann das Lokal geöffnet hat. Wer nicht nur einen stimmungsvollen Abend, sondern sogar seinen ganzen Urlaub beim Weinbauern verbringen will: Die praktische Filterfunktion auf der neuen „Roter Hahn“-Website ermöglicht Vinophilen das Suchen und Finden geeigneter Unterkünfte (www.roterhahn.it).

Das Wort Törggelen leitet sich von der so genannten „Torggl“ (lateinisch: torculus), also der hölzernen Weinpresse in den Kellern der Südtiroler Weinbauern, ab. Heute bezeichnet der Begriff den Brauch, im Herbst den jungen Wein zu verkosten. Seit je wird die kulinarische Tradition von Einheimischen wie Urlaubern von Mitte September bis Ende November gleichermaßen gelebt und geliebt. Das klassische Törggelen allerdings will gelernt sein – geht es doch nicht einfach nur darum, sich nach dem erfolgreichen Einbringen der Ernte durch hausgemachte Köstlichkeiten in den örtlichen Buschenschänken zu schlemmen. Vielmehr gilt: Wer nicht zu Fuß kommt, törggelt nicht richtig. Die Wanderung vor der Einkehr gehört also ebenso dazu wie die festgelegte Menüfolge mit mehreren Gängen. Zu edlen Tropfen aus Eigenanbau servieren die „Roter Hahn“-Gastgeber in der Regel zuerst eine Gerstsuppe aus Graupen, danach Knödel, Kraut, Hauswurst und Selchfleisch. Den Abschluss bilden süße Krapfen und „Keschtn“, geröstete Kastanien. Was außerdem nicht fehlen darf, sind Musik und eine gesellige Runde. Tipp: Auch wenn „Buschen“ (grüne Zweige) über dem Eingang des bäuerlichen Schankbetriebs signalisieren, dass dieser geöffnet hat, ist beim Törggelen aufgrund der großen Nachfrage eine Reservierung stets unumgänglich. (BSZ)

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