Freizeit und Reise

Die Schlossanger Alp liegt auf einem idyllischen Hochplateau. (Foto: Rainer Hofmann)

11.11.2019

Tradition, Lebensart und Esskultur

Die Schlossanger Alp bei Pfronten, ein Ort zum Wohlfühlen und Genießen

Vor der eindrucksvollen Kulisse der Allgäuer Bergwelt, eingebettet in die wild-romantische Landschaft der Voralpen, liegt auf einem kleinen Hochplateau, zu Füßen von Deutschlands höchstgelegener Burgruine, der hochmittelalterlichen Burg Falkenstein, die Schlossanger Alp. Geführt wird das bei Pfronten liegende Vier-Sterne-Haus von Familie Schlachter-Ebert. Das Wellness & Berghotel liegt auf 1130 Metern über dem Meeresspiegel auf der deutschen Seite der Alpen, direkt an der Grenze zu Österreich.

Im Besitz der Familie Schlachter-Ebert ist das Anwesen – zunächst war es nur eine kleine Landwirtschaft – seit 1913. 1964 gab Anton „Toni“ Schlachter die Landwirtschaft auf und setzte von da an auf den Gastronomiebetrieb. Bis vor 30 Jahren konzentrierte sich die Schlossanger Alp auf Bustourismus, so der heutige Hausherr Bernhard Ebert. Das funktionierte eigentlich ganz gut, aber im Winter war „tote Hose“.

Im Laufe der letzten 30 Jahre wurde das Haus mindestens drei Mal umgekrempelt, so Bernhard Ebert, und verfügt jetzt über die vierfache Kubatur. Dabei blieb die Anzahl der Zimmer und Suiten sowie die Zahl der Plätze im Restaurant jedoch ständig gleich. Heute empfängt die Schlossanger Alp (www.schlossanger.de) ihre Gäste mit einer heimeligen Atmosphäre geprägt durch Holz, warme Stoffe und vielen Allgäuer Accessoires.

Das Hotel verfügt über 19 gemütliche Zimmer, in denen man entspannen und die Zweisamkeit genießen kann, sowie 16 Suiten mit unterschiedlichen Raumaufteilungen, für alle Ansprüche und Bedürfnisse – Wald, Wiesen und Berge sind zum Greifen nah. Alle Zimmer und Suiten variieren in Interieur und Farbgebung. Die Hausherrin Barbara „Bärbel“ Schlachter-Ebert kombiniert mit Feingefühl Lieblingsstücke, natürliche Materialien und ausgewählte Accessoires, mal kuschelig, mal modern und immer hell und freundlich.

So kreativ wie sie bei der stilvollen Gestaltung des Hotels ist, so gekonnt zelebriert Barbara Schlachter-Ebert aber auch als Küchenchefin Heimatverbundenheit, Liebe zum Kochhandwerk und Begeisterung für Genuss. Denn das Herz der Schlossanger Alp schlägt in der Küche. Bodenständige Zubereitung und landestypische Gerichte beherrscht sie ebenso wie feine und finessenreiche Gourmetarrangements. Sie verwendet gerne die Kräuter aus dem eigenen Garten, darüber hinaus gibt sie Kochkurse und hat bisher drei Kochbücher herausgegeben – ein weiteres ist laut Bernhard Ebert für nächstes Jahr angedacht. Die Küchenchefin ist zudem Mitglied der Jeunes Restaurateurs d´Europe und nicht nur in Deutschland bekannt.

Nach zahlreichen Stationen bei Meisterköchen wie Heinz Winkler oder im Tantris bei Hans Haas, wurde Barbara Schlachter-Ebert mit 23 Jahren als Sous-Chefin im Bruckenkeller Frankfurt die jüngste Küchenmeisterin in Deutschland. Seit März 2018 wird die mehrfach ausgezeichnete Spitzenköchin von Chefkoch Georg Gelfert unterstützt. Abgerundet wird das Kulinarikerlebnis durch die Weinauswahl aus dem reichhaltigen Fundus von Bernhard Ebert.

Gastgeber aus Leidenschaft

Obwohl Barbara Schlachter-Ebert auf Hauben- beziehungsweise Sterneniveau kulinarische Genüsse auf die Teller zaubert, will die Schlossanger Alp laut Hotelier Ebert keine Sterne-Klassifizierung. Es sei viel wichtiger und interessanter, so Bernhard Ebert, das kulinarische Überraschungsmoment auf seiner Seite zu haben. Da das Restaurant auch für externe Gäste offensteht, die Anzahl der Plätze aber beschränkt ist, empfiehlt es sich, für einen Genusstripp auf der Schlossanger Alp im Vorfeld einen Platz zu reservieren, denn es könnte ganz leicht sein, dass man unverrichteter Dinge, das heißt hungrig, wieder von dannen ziehen muss.

Als „Gastgeber aus Leidenschaft“ bezeichnet sich Bernhard Ebert. Und auf die Frage, was er sonst noch so macht, sagt er: „Ich kümmere mich um das kleine bisschen, was übrig bleibt.“ Dabei betont er, dass seine Frau und er „gleich ticken“. Bei ihm schlägt, wie gesagt, ein Gastgeberherz und er ist ein Mensch, der sich jeden Tag neu auf seine Mitarbeiter und Gäste freut, was ihm als ausgebildeten Restaurantfachmann und Hotelbetriebswirt leichtfällt. Der staatlich geprüfte Betriebswirt und ehemalige Heidelberger engagiert sich stark im Bereich Ausbildung, und mit Zahlen umzugehen, verlangt schon alleine die Verantwortung für die 35 Mitarbeiter von der Schlossanger Alp.

Der Wellnessbereich ist nicht groß, lockt aber mit einem 15 Meter langen beheizten Außenpool mit Blick auf die Burgruine Falkenstein sowie Whirlpool im Innenbereich, einer neuen Panoramasauna, verschiedenen Dampf- und Schwitzstuben sowie behaglichen Ruhebereichen mit Schaukelliegen und gewärmten Wasserbetten. Ein Fitnessstudio sucht man dagegen vergebens. Für Fitness, so die Dame am Empfang mit einem Schmunzeln im Gesicht, sind die Berge rund um die Schlossanger Alp zuständig.

Ein besonderes Highlight der Schlossanger Alp ist ein einfach aber gemütlich ausgestattetes, etwa zehn Quadratmeter großes Baumhaus für zwei Personen auf sechseinhalb Meter Höhe. Inmitten von Baumwipfeln steht das Cucumaz Baumhaus von Frank Linhard und seiner Mannschaft.

Auf Wunsch kann sich der Gast im Hotel den Rucksack mit einer feinen Brotzeit und den passenden Getränken füllen lassen und sich dann auf den Weg zum nahe gelegenen Baumhaus am Waldrand machen. Essen, Trinken, die grandiose Aussicht genießen und ab in die Schlafkoje, in der zwei Personen auf der eigens angefertigten Matratze ausreichend Schlafraum finden. Am nächsten Morgen ausschlafen, das Korb-Frühstück mit dem Seilzug nach oben ziehen, das Fenster und die Seitenwand aufklappen – wie im Paradies. Darüber hinaus können die Baumhäusler natürlich den Hotel-Wellnessbereich Bergquell nutzen.

Das Baumhaus – ein Hit

Das Baumhaus war laut Bernhard Ebert zunächst nur als Gag gedacht und auch nur sporadisch gebucht. Seit drei Jahren aber ist das Cucumaz zu 99 Prozent ausgebucht. Während der kalten Jahreszeit ist das Baumhaus jedoch nicht zu reservieren.

Das Burghotel Falkenstein, seit 1988 unter Führung von Barbaras Bruder Anton Schlachter und seiner Frau Herta, liegt auf 1250 Metern und ist mit individuell eingerichteten Themenzimmern vor allem bei Romantikern und Paaren beliebt. Wirtschaftlich betrachtet gehören beide Hotels einem Unternehmen an, werden allerdings ganz individuell von den Familienmitgliedern geführt.

Mit den Allgäu Lofts „Berg und Tal“ haben Bärbel Schlachter-Ebert und Bernhard Ebert 2015 einen individuellen und exklusiven Lebensraum für Menschen in Pfronten-Meilingen geschaffen, die Privatsphäre schätzen und ihre Auszeit frei, flexibel und absolut ruhig verbringen möchten. Die acht Lofts und zwei Doppelzimmer sind alle Unikate, unterschiedlich geschnitten und ausgestattet. Gleichzeitig können die Gäste von „Berg und Tal“ jederzeit den Service und die Annehmlichkeiten der Schlossanger Alp in Anspruch nehmen.

Porsche Standard Typ 218, 61 Jahre alt, 20 PS und maximal 25 Kilometer pro Stunde: Ein liebevoll restaurierter Diesel-Traktor in knallrot ist der neueste Attraktion der Schlossanger Alp. Gäste können diesen für einen gemütlichen Ausflug mieten und die Umgebung auf eigene Faust erkunden. Ein Fahrtenbuch gibt Tipps für Routen über idyllische Feldwege und Wiesen mit tollem Ausblick in einem Radius von etwa 30 Kilometern.

Entschleunigen

„Die Idee dahinter ist die Langsamkeit. Auf der Fahrt eröffnen sich Perspektiven in unser schönes Allgäu, die man mit einem Pkw und bei höherer Geschwindigkeit gar nicht mitbekommen würde“, so Gastgeber und Motorsport-Liebhaber Bernhard Ebert. Neben dem Fahrer gibt es auf dem Kotflügel noch einen Sitz für eine zweite Person. Ebenfalls bestens gesorgt ist für eine Stärkung zwischendurch: Auf der Ackerschiene befindet sich eine Brotzeitkiste gefüllt mit allerlei Leckereien für ein Drei-Gänge-Menü samt Weinbegleitung.
(Friedrich H. Hettler)

(Barbara Schlachter-Ebert in ihrem Element. Das Baumhaus, Blick in die Kaminstube und die kleine Alpensuite. Der rote Porsche-Traktor steht zur Ausfahrt bereit - Fotos: Schlossanger Alp)

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