Freizeit und Reise

Udo entdecken auf der Wandertrilogie. (Foto: Simone Zehnpfennig)

14.09.2022

Udo und die Affenhitze

Udo und die Affenhitze: Allgäu Krimi macht die Wanderung rund um Pforzen noch interessanter

Die Aufregung und der Medienrummel waren immens für das kleine Dörfchen Pforzen, als sie Udo ausgrub. Sie, das ist Prof.Dr. Madeleine Böhme von der Universität Tübingen und „Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoenvironment“. Als sich die Forscherin sicher war, war auch klar: Udo, der Sensationsfund, ist ein Allgäuer: „Das ist eine Sternstunde der Paläoanthropologie. Dass sich der Prozess des aufrechten Gangs in Europa vollzog, erschüttert die Grundfeste der Paläoanthropologie.“ Sie nannte ihn Udo, weil er am 70. Geburtstag von Udo Lindenberg gefunden wurde. Über Nacht wurde Pforzen berühmt und das Schweizer Fernsehen titelte am 8.11.2019 „Vielleicht sind wir alle Allgäuer“. Eine Ausstellung, ein Wanderweg und ein Krimi befassen sich mit dem Sensationsfund. Ideal also für alle, die Wissenschaft, Krimi und Wandern kombinieren möchten.

Das Autorenduo Michael Kobr und Volker Klüpfel  lassen in ihrem neuen Krimi „Affenhitze“ den Allgäuer Kommissar Kluftinger rund um den Fundort von Udo, oder wie er eigentlich heißt, Danuvius Guggenmosi, ermitteln: „Als ich zum ersten Mal gehört hab, dass ein Aff`das Allgäu noch berühmter machen wird, als es eh schon ist, hab ich mir gedacht: Welcher?“, fragt sich Kluftinger. Er wird gerufen, da neben den Knochen von Udo die Leiche seines Entdeckers liegt. Die Autoren haben sich intensiv mit der Grabung, der Archäologie und der Bedeutung des Fundes für die Menschheitsgeschichte auseinandergesetzt und nehmen diese gut recherchierten Fakten mit hinein ins Buch. Eine gute Abrundung zur Wanderung rund um den Fundort.

Ein 15 Kilometer langer Wanderweg ab Pforzen führt rund um den Fundort Hammerschmiede. Die Grube darf nicht betreten werden, aber je nach Grabungsstand sind dort die Zelte der Wissenschaftler zu sehen. Der Weg führt oberhalb der Grabungsstätte durch Wald, über Bäche und Lichtungen und ist über den Wegweiser Nr. 17 gut beschildert. Auf halber Wegstrecke erreicht man Kloster Irsee, welches absolut sehenswert ist. Die dazugehörige Kloster-Brauerei lädt zur Einkehr. Und wer eine Ahnung von Udos Knochen haben will, sollte unbedingt zur Bäckerei Koneberg in Irsee: Hier gibt es den Oberschenkel von Udo - als ein Laugengebäck. Legendär sind übrigens auch die Nussecken dieser Traditionsbäckerei. Der Rundweg ist Teil des Weitwanderweges Wandertrilogie Allgäu.

„Auf den Spuren der Urmenschen und die Grabungen in der Hammerschmiede“ lautet die Wanderausstellung. Mit einfachen Mitteln haben die Macher und Macherinnen verdeutlicht, welch kurze Zeitspanne der Mensch erst wirkt. Sie haben die Erdgeschichte in zwölf Stunden dargestellt. Der Mensch nimmt den kleinsten Teil ein: In 20 Sekunden zum aufrechten Gang und seit einer Minute Menschheit. Udos ausgegrabene Fragmente sind als Replik zu sehen. Er war einen Meter groß und wog 30 Kilogramm – der Durchschnittsmann heute wiegt 85 Kilogramm bei einer Länge von 1,80 Metern. Seit heute ist die Ausstellung bis zum 6. Oktober 2022 in Unterthingau zu sehen und geht dann ab dem 20.Oktober bis 25. November 2022 nach Türkheim. Nach der darauffolgenden Winterpause geht es Anfang Januar 2023 weiter.

Den dazugehörigen Flyer, die virtuelle Ausstellung und weitere Infos rund um den Sensationsfund gibt es unter www.udo.pforzen.de. (BSZ)

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