Freizeit und Reise

Die Gartenanlage mit Außenpool des Occidental Playa de Palma. Foto: Friedrich H. Hettler)

23.04.2019

Wein, Salz und gutes Essen

Mallorca abseits des Tourismus von Ballermann und Schinkenstraße

Sie ist die größte Insel der Balearen-Gruppe: Mallorca. Darüber hinaus ist Mallorca auch die größte zu Spanien gehörende Insel und die siebtgrößte Mittelmeerinsel.

Der Tourismus ist das Rückgrat der mallorquinischen wie auch der übrigen balearischen Wirtschaft. Die Mehrzahl der Touristen stammt aus Deutschland und Großbritannien. Geradezu zum Symbol für den deutschen Massentourismus, der jedoch weite Teile der Insel nicht berührt, ist der Ort S’Arenal geworden. Speziell diesen Ort verortet man mit dem Begriff Ballermann. Dieser steht in vielen Touristenköpfen als Synonym und Klischee für den ausgiebigen Party-Tourismus.

S’Arenal ist ein vom Massentourismus geprägter Ort. Er liegt am südöstlichen Ende der Badia de Palma („Bucht von Palma“), nordöstlich des Cap Enderrocat, das Kap, das die Bucht im Südosten abschließt. Die Entfernung zum nordwestlich gelegenen Zentrum von Palma beträgt rund zwölf Kilometer, der internationale Flughafen liegt auf halber Strecke bei etwa 5,5 Kilometern.

Die Wirtschaft von S’Arenal ist fast vollständig auf den Tourismus und dabei auf die Lage des Orts an der Platja de Palma angelegt. Hier befinden sich drei der insgesamt 15 Balnearios (übersetzt in etwa „Badeanstalten“) des Strands, bei denen man gemeinhin als Ballermann spricht. Allerdings wurde die Uferzone Ende des 20. Jahrhunderts neu gestaltet, indem man eine wunderschöne Uferpromenade baute, mit Palmen bepflanzte und den Autoverkehr einschränkte.

Der Name Ballermann ist eine Verballhornung der Bezeichnung Balneario. Es gibt auf einer Strecke von etwa vier Kilometern ungefähr alle 270 Meter insgesamt 15 fast baugleiche Strandlokale (Balneario Nº 1 bis Balneario Nº 15), wobei die Nummerierung den Touristen auch zur Orientierung dient. Insbesondere der Balneario Nº 6 hat seinen Ruf durch den Massentourismus aus Deutschland erhalten. Dort wird vor allem deutsches Bier und spanische Sangría getrunken, die früher in Plastikeimern mit extra langen Trinkhalmen serviert wurden. Seit einigen Jahren hat die mallorquinische Regierung den Verkauf alkoholischer Getränke in Eimern verboten. Trotzdem werden die Partys am Ballermann immer noch als Erstes mit diesem Begriff in Verbindung gebracht.

Seit Jahren kämpft Mallorca insbesondere gegen die Saufgelage auf den Straßen, vor allem am Ballermann und der berühmten Schinkenstraße. Jetzt hat die Stadtverwaltung von Palma hart durchgegriffen im Kampf gegen die sogenannten Sauftouristen. Von April bis September ist der Konsum von Alkohol auf der Schinkenstraße verboten. Die Betreiber der zahlreichen Bars und Clubs müssen jetzt dafür sorgen, dass die Urlauber auf der Kult-Straße keine Getränke und Speisen auf der Straße verzehren. Wer sich nicht an die Regeln hält, muss mit Strafen von bis zu 3000 Euro rechnen. Zudem müssen die gastronomischen Außenbereiche eingezäunt werden.

Es gibt aber auch das andere, landschaftlich herrliche und malerische Mallorca. Nicht wenige Touristen kommen auf die Insel um hier zu wandern, Rad zu fahren, Wassersport zu betreiben oder sich einfach nur zu erholen. Aufgrund des günstigen Klimas und der abwechslungsreichen Topographie ist vor allem der Radsport im Winter nicht nur bei Profi-, sondern zunehmend auch bei ambitionierten Hobbysportlern verbreitet. Als eine der intensivsten Ferien- und Freizeitregionen Europas bietet Mallorca beinahe alle klimabedingt möglichen In- und Outdoorsportarten an.

Tolles Radcenter

Wer Urlaub auf Mallorca macht, hat auch die Qual der Wahl, in welcher Unterkunft er die schönsten Tage/Wochen des Jahres angenehm verbringen möchte. Ob Finca, einfache Unterkunft oder Luxushotel, Mallorca bietet für jeden Geschmack etwas. Ein gutes Beispiel für ein gehobenes Haus ist das Occidental Playa de Palma (https://www.barcelo.com/de/occidental-hotels/hotels/spanien/balearische-inseln/mallorca/occidental-playa-de-palma/), das zur Barceló Hotel Group gehört.

Das im mallorquinischen Stil erbaute Vier-Sterne-Hotel liegt mitten im Herzen von Playa de Palma, nur 200 Meter vom beliebten Strand El Arenal entfernt. Der Flughafen befindet sich ebenfalls in der Nähe, ohne dass aber der Fluglärm die Ruhe und Entspannung stört. Das Haus verfügt über eines der bestausgestatteten Radcenter der Insel. Diejenigen, die einen ruhigen Urlaub genießen möchten, können das Wellnescenter besuchen; außerdem laden ein beheizbarer Innenpool im Winter und Außenpool im Sommer zur Erholung und Entspannung ein.

Die Zimmer des Occidental Playa de Palma bieten den Gästen den maximalen Komfort. Das Hotel verfügt über vier Kategorien: Doppelzimmer, Superior, Appartement und Junior Suite. Hervorzuheben ist auch die hervorragende Küche des Occidental. Das Angebot reicht von traditionell mallorquinischen, nationalen und internationalen bis hin zu vegetarischen Spezialitäten.

Die Einrichtungen des Occidental Playa de Palma sind speziell auf jene Gäste abgestimmt, die ihre Ferien dazu nutzen möchten, sich zu entspannen und die exklusivsten Annehmlichkeiten in Anspruch zu nehmen, als da wären Sauna, Türkisches Dampfbad, Massageräume, Wassergymnastik, Pilates und Fitness. Lobend zu erwähnen sind auch das freundliche, kompetente und stets hilfsbereite Personal.

Insbesondere bei Pedalrittern ist das Occidental sehr beliebt, denn im Haus gibt es ein eigenes Cycle Center. Im Radcenter findet der Velofreund eine gute Auswahl an unterschiedlichen Drahteseln – ob Rennrad, Mountainbike oder E-Bike – sowie ein vielfältiges Angebot an Zubehör und Kleidung. Betrieben wird das Radsportzentrum von Huerzeler Bicycle Holidays, die auch geführte Touren für die Hotelgäste anbietet.

Die Südküste Mallorcas mit dem Ausgangspunkt Playa de Palma lädt zu Radtouren in das eher flache östliche Hinterland und entlang der südlichen Küste ein. Das südöstliche Gebiet lässt sich aufgrund zahlreicher erneuerter und gut beschilderter Nebenstraßen problemlos erfahren. Die Landschaft ist flach, teilweise wellig bis leicht hügelig. Gebirgige Etappen findet man im nördlichen und westlichen Teil der Insel.

Ein Abstecher, ob jetzt auf zwei oder mit vier Rädern, zu den Salinen von Es Trenc im Südosten der Insel lohnt sich auf alle Fälle. Nicht weit vom bekannten Naturstrand Es Trenc entfernt herrschen ideale Bedingungen für die Gewinnung des „weißen Goldes“ Salz. In den Salinen von Es Trenc bilden sich die Kristalle der sogenannten Salzblume, Flor de Sal, ein Natursalz exzellenter Qualität.

Das Wasser wird vom 900 Meter entfernten Strand über einen Kanal zum höchst gelegenen Punkt der Salinen gepumpt, von wo es durch die Schwerkraft langsam zu fließen beginnt. Zu diesem Zeitpunkt beträgt der Sättigungsgrad des Wassers 29 Gramm Salz pro Liter. In einer ersten Phase steigt der Salzgehalt des Wassers langsam an, während die schweren Partikel zu Boden sinken und gut 50 Prozent des Wassers verdunsten.

Während des Prozesses der Salzgewinnung fließt das Wasser durch verschiedene Becken, wo Sonne und Wind das Wasser erwärmen und verdunsten lassen. Die Konzentration der Salzlauge ist in jedem Becken anders. In den Verdunstungsbecken beträgt sie 60 Gramm, in den Erwärmungsbecken 120 Gramm, in den Sättigungsbecken 200 Gramm und in den Kristallisationsbecken, wo das Salz hergestellt wird, 260 Gramm pro Liter.

Da die Salzgewinnung zu einem Großteil vom Wetter bestimmt wird, unterliegen Produktion und Ergiebigkeit jahreszeitlichen Schwankungen. In einer guten Saison können bis zu 10 000 Tonnen Salz gewonnen werden. Erntemonate sind August und September.

Die Salzblume Flor de Sal ist das reinste und wertvollste Meersalz, reich an Mineralien. Um es zu gewinnen, braucht es viel Sonne, eine seichte Meeresbrise und geringe Luftfeuchtigkeit. In den Becken der Salinen formt sich an der Wasseroberfläche eine feine, hauchdünne Kristallschicht. Beim Erntevorgang wird diese Salzblume ganz vorsichtig in traditioneller Handarbeit abgeschöpft.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Meersalzen gibt man bei der Gewinnung von Flor de Sal d’Es Trenc weder etwas hinzu noch nimmt man etwas weg. Damit ist es ein pures, unverfälschtes Spitzenprodukt. Je nach Geschmack kann es nach Abschluss des Trockenvorgangs gemischt werden: ob mit mediterranen Kräutern, Gewürzen, getrockneten Blüten oder getrockneten Fruchtstückchen.

Interessant ist auch der Besuch des Weinguts Son Prim im Ort Sencelles . Zu Anfang der 1990er Jahre bepflanzte Jaime Llabrés eine kleine Parzelle Land mit verschiedenen Rebstöcken, darunter Prensal, Chardonnay, Chenin Blanc, Syrah, Cabernet und Merlot. Das Ziel war es herauszufinden, wie diese im Klima und in der Erde von Mallorca gedeihen würden.

Zur Herstellung des Weins aus den ersten Trauben dieser verschiedenen Sorten wurden kleine rostfreie Tanks mit einem Kühlsystem benutzt, die unter einem sehr großen Johannisbrotbaum aufgestellt waren. Interessanterweise waren die Resultate sehr zufriedenstellend. Die Reifung fand in Fässern statt, die einfach in dem kühlen Keller einer Garage in Palma aufgestellt waren. Bei diesem Unternehmen wurden einige Fässer Wein von sehr guter Qualität produziert, die in Flaschen abgefüllt wurden, und ebenfalls einige Fässer Essig, die sich mehr zum Gebrauch als Salatdressing eigneten.

Gegen Mitte der 1990er Jahre war die gesamte Familie an der Anpflanzung von neuen Weinen beteiligt, auch der junge Jaime J. Llabrés. Im Alter von fünf Jahren begann er die Welt des Weins zu entdecken und wuchs in demselben Maße wie der Weinberg. Heute betreut er die Kundenbeziehungen und überwacht den Betrieb des Weinguts und des Weinbergs.

Aus Rentabilitätsgründen wurde 2003 mitten auf dem Land, direkt neben den neuen Weinfeldern eine neue Weinkellerei gebaut. Jetzt gab es ausreichend Platz zur Gärung und Raum im Keller zur Reifung. Nicht nur eine neue Weinkellerei war geboren, sondern auch eine neue Flasche Wein.

Essen im Es Rebost

Bei einem Mallorcabesuch darf natürlich auch nicht eine kleine Stadtbesichtigung durch die Hauptstadt Palma fehlen. Highlights sind dabei unter anderem die Kathedrale, der Königspalast La Almudaina, Llotja dels Mercaders – eines der Meisterwerke bürgerlicher gotischer Architektur in Palma –, das Rathaus der Hauptstadt, aber auch die zahlreichen kleinen Plätze und engen Gassen.

Hervorragend essen kann man in Palma zum Beispiel im Es Rebost, was übersetzt soviel heißt wie „die Speisekammer“, am Plaza España. Das Lokal wurde 2012 ins Leben gerufen, mit der klaren Idee, die mallorquinische Gastronomie und die lokale Handwerkskunst zu fördern. Es Rebosts Fast-Slow-Food-Konzept ist auf traditionelle mallorquinische Gerichte spezialisiert und bietet ein authentisches kulinarisches Erlebnis.

Das Dekor der mittlerweile drei Restaurants und vor allem die Zutaten und Aromen stehen in engem Zusammenhang mit Mallorca. Es Rebost arbeitet mit den besten lokalen Handwerkern und Produzenten zusammen, um ein einzigartiges und außergewöhnliches Flair in ihren Räumlichkeiten zu schaffen. Hier kann man auf hohem Niveau essen und sich kulinarisch verwöhnen lassen. (Friedrich H. Hettler)

(Das Hotel und das Radcenter; der herrliche Strand von S`Arenal und Ballermann-Feeling; die Kathedrale von Palma und ein Feuerturm; das hauchdünne Flor de Sal d'Es Trenc und Weinfässer auf dem Weingut Son Prim - Fotos: Friedrich H. Hettler)


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