Freizeit und Reise

Das Hotel besteht aus Stein und Holz. (Foto: Vigillius Mountain Resort)

20.07.2016

Zeit erleben wie auf einer einsamen Insel

Das Designhotel „vigillius mountain resort“: Luxus in 1500 Metern Berghöhe

Vor 13 Jahren war die Eröffnung des Fünf-Sterne Designhotels „vigillius mountain resort“ auf dem Vigiljoch oberhalb Lana eine Sensation, weil es Südtirols erstes Öko A-Hotel war und das abseits jeglicher Infrastruktur. Zum vigillius kommt man nur mit der Seilbahn, mit der man von Lana aus in sieben Minuten hoch auf den Berg schwebt. Steigt man oben aus, erreicht man einen Ort, den der Architekt Mattheo Thun nach dem Motto „eco not ego“ harmonisch und bis heute nachhaltig in die Bergwelt integriert hat: Ein Luxushotel, das aussieht wie ein auf dem Berg liegender und in Flora, Fauna und Lerchenwald integrierter Baumstamm mit 36 Zimmern (je 36 Quadratmeter) und sechs Suiten (je 72 Quadratmeter) und allem Komfort, den das Herz begehrt. Bis heute ist es ein Ur-Vorbild für Thuns nachhaltige Hotelkonzeptionen. Er gestaltet Räume und Dinge begehrlich, behaglich und in höchster Ästhetik und Umweltverträglichkeit. Der rechteckige Baukörper aus Stein und Holz und mit weiten, von Lerchenbrettern verschatten Glasfronten, schmiegt sich an den Hang, als sei er immer schon da gewesen. Blickt man von Innen hinaus, eröffnet sich einem ein weites Panorama über das Etschtal und auf die Dolomiten in der Ferne.
Ein Aufenthalt dort oben ist wie ein Schauspiel, für das die Natur die Bühne ist und indem sie gleichzeitig die Hauptrolle spielt. Im vigilius wird einem die Bergwelt respektvoll und gleichzeitig luxuriös präsentiert. Die Basis von allem ist die Wertschätzung der Natur und des Menschen. Das Luxus-Resort erfüllt die Sehnsucht nach Ursprünglichkeit, die man heute nur noch selten erleben kann. Deshalb gilt es auch als Kraftort auf dem Berg. In dieser Atmosphäre kann man sich gut fokussieren, sich gut auf Inhalte und Themen konzentrieren, sodass hier oben in den Bergen auch viele Kreativ-Workshops, Business Meetings und Team Building Events stattfinden. Innen findet der Gast Zimmer und Suiten in sachlich modernem Interior Design, ein elegantes Restaurant, die gemütliche Stube Ida, moderne Meeting-Räume und ein mit 1200 Quadratmetern Fläche weitläufiges SPA mit Pool, der aus den Mineralquellen auf dem Vigiljoch gespeist wird. Fernseher gibt es hier bis heute nicht, Wlan steht den Gästen zur Verfügung. Wer hierher kommt, will die Ruhe und Abgeschiedenheit von der Zivilisation genießen und nutzen. Will im Einklang mit der Natur sein, ihre Inspirationskraft und Perfektion erleben. Ein Luxus, den der Inhaber und Hotelier Ulrich Ladurner seinen Gästen zur Verfügung stellt. „Kinderversteck“ nennt er das vigilius. Hier kann man Zeit bewusst und wie auf einer einsamen Insel erleben und sich fallen lassen, zu sich kommen, in geschützter Umgebung. Ein Luxusangebot, das bei seinen Gästen ankommt.
Ladurner verkauft Einfachheit und Werte im Einklang mit der Natur, das sind die Zutaten, mit denen das vigilius funktioniert, mit denen Luxus richtig gut schmeckt. Viele Unternehmen kommen mit ihren Teams ans Vigiljoch und nutzen die Natur sowie Abgeschiedenheit als Inspirationsquelle. Andere kommen privat und nehmen sich ein paar Tage Auszeit vom urbanen Trubel des globalisierten und digitalisierten Lebens. Vor allem die jungen Gäste will Ladurner an diese Qualität heranführen. Er gilt seit Jahren in Südtirol als Top-Manager. Auf die Frage, wie alles begann, antwortet Ladurner: „Um die Jahrtausendwende wollte ich mich einer neuen Herausforderung stellen, die sich jenseits von Marktquoten und Standards bewegen sollte. So stand ich dann im Frühjahr 2001 mit dem Architekten Matteo Thun vor dem fast verfallenen Berghotel Vigiljoch, das einst als attraktives Urlaubsziel weit über Italiens Grenzen hinaus bekannt war. Alles oder nichts war die Frage, die wir uns stellten und die Antwort lautete: Alles neu, mit der Natur zum Vorbild und der Ruhe als Ziel, mit konsequenter Umsetzung und dem Blick nach vorne gerichtet. Bereits zwei Jahre später konnte das vigilius mountain resort eröffnet werden und ist bis heute ein Vorbild für eine völlig neue Denkart von ökologischem Luxus.“ Neben der nachhaltigen Architektur sind das SPA und die exzellente Cuisine das zweite Herzstück des Luxusresorts. Die einfache, aber raffinierte, regionale Küche verwendet vorwiegend Zutaten von den dem Hotel bekannten Landwirten aus der Umgebung. Aus den Wasserhähnen sprudelt Mineralwasser aus den Quellen des Bergs, auch der Pool wird damit gespeist. Die SPA-Angebote verbinden auf intelligente Weise die Schätze der Südtiroler Bergwelt mit der traditionellen fernöstlichen Heilkunst. Move & Explore ist ein kostenloses Sportprogramm mit dem der Gast die Südtiroler Bergwelt mit allen Sinnen erleben kann: Wake up Gymnastik, Barfußwanderungen und Wanderungen zu den schönsten Orten auf dem Vigiljoch, Bogenschießen und Aqua Pilates sind Beispiele dafür. Auch Einzelprogramme und individuelle Trainings werden angeboten. Dafür wurde das Resort national und international ausgezeichnet. 2009 hat es als eines von sieben Hotels weltweit von „Eco Hotels oft the world“, die Höchstpunktzahl von sieben Sternen erhalten. 2010 wurde es ISO 14021 zertifiziert und hat das „Klima Hotel Zertifikat“ erhalten.
„Auch heute noch hat das vigilius mit seiner zeitgemäßen Architektur, mit seiner authentischen Ausstrahlung und seiner Liebenswürdigkeit nichts von seinem ursprünglichen Charme verloren. Es ist genauso attraktiv und bei Reisenden aus aller Welt ein beliebter Rückzugsort“, erklärt Ladurner auf die Frage, was sich etabliert hat. Was hat sich verändert? Dazu der Hotelier: „Im Herbst 2015 haben wir mit unserem neuen Marktauftritt ’einfach: sein.’ die Einzigartigkeit des Hauses neu erlebbar gemacht. Im vigilius mountain resort findet man zu sich und genau das spiegelt unser neuer Auftritt wider. Das gilt für unsere Gäste genauso wie für unsere Mitarbeiter, Geschäftspartner, Freunde und die Menschen vor Ort hier in Südtirol.“
Diese Wertvorstellungen und die Vision des vigilius mountain resorts sind dem Hotelier so wichtig, dass er sie detailliert in einer Fibel formuliert. Auf den Punkt gebracht ist es: Wertschätzung. Jeder Gast, jeder Mitarbeiter kann sich daran orientieren. „Diese Fibel veranschaulicht und bewahrt unsere Werte und gilt auch als Leitfaden für unsere tägliche Arbeit, als Ansporn dafür, das Gute zu bewahren“, sagt der Südtiroler.

Vorbild für
nachhaltige Hotelbauten


Den Impuls dafür gab sicherlich auch sein Flugzeugabsturz am 28. Februar 2015 oberhalb des Gardasees. Der damals 64-jährige, passionierte Flieger lag eine Winternacht lang mit gebrochenem Becken im Wrack seines grellgelben Flugzeugs, bis ihn Wanderer am nächsten Morgen fanden und die Rettung veranlassten. Heute fliegt er wieder, allerdings nicht mehr allein. „Einfache und vielleicht heute gar nicht mehr so selbstverständliche Werte“, kommentiert Ladurner und betont, dass Zeit, gefühlte Herzlichkeit und Hingabe seit 13 Jahren das vigilius mountain resort erfüllen.
Für die Zukunft wünscht sich Ulrich Ladurner, dass auch kommende Generationen mit der Wertschätzung an das vigilius herangehen, die diesen Ort seit 13 Jahren so unvergleichlich macht: Achtsamkeit gegenüber noch so kleinen Details, Liebenswürdigkeit, Echtheit. „Bewahrt und pflegt diese Werte, die für die Menschen immer wichtiger werden. Wer hier ankommt, sucht das Zu-sich-kommen, das Zu-uns-kommen. Das ist es, was zählt.“ Gerade für junge Menschen ist es interessant zu erleben, wie sich solche Werte anfühlen, wie sich Ruhe anfühlt, wie sich Natur anhört, wie sie riecht und wie sie schmeckt. „Auch die Jungen sollen das kennen und schätzen lernen“, wünscht sich der Südtiroler. Mit Mattheo Thun, der selbst Südtiroler ist, fand Ladurner einen Architekt, der das vigilius resort als eine bis heute gelungene und wegweisende Verbindung von Emotion, Architektur und Ökologie entwarf und realisierte. Auch nach all den Jahren ist der Entwurf Vorbild für nachhaltige Hotelbauten und für Thuns neue Hotelprojekte. Er schuf mit dem vigilius ein zweigeschossiges Gebäude mit begrüntem Flachdach, das, wie bereits erwähnt, wie ein liegender Baumstamm auf dem Bergrücken ruht.
Das Erdgeschoss ist traditionell in Stein gebaut, die beiden Obergeschosse sind in Holzbauweise ausgeführt. Die Fassade ist weitgehend verglast und horizontal prägnant mit Lerchenholzlamellen natürlich verschattet. Lehmputz kleidet die restliche Außenfassade. Das Interior Design der Räume ist modern und klar und auf die Panoramaaussicht konzentriert. Frische Farben, moderne Möbel, Holz und eine roh belassene Stampflehmwand, die das Badezimmer vom übrigen Raum trennt, kennzeichnen die Zimmer und Suiten, die weit und gleichzeitig behaglich sind. Hier konzentriert sich der Gast auf sich und auf die Natur. Hier kann man ausschlafen, spät frühstücken und den Tag auf sich zukommen lassen oder die Bergwelt schon im Morgengrauen genießen. Eine, wie es der Eigentümer formuliert, „raffinierte Balance von Natur und Architektur, von Tradition und Moderne, von behaglicher Wohnkultur und faszinierendem Design“. Die großzügigen öffentlichen Bereiche sind durch lichtdurchflutete Korridore miteinander verbunden. Die helle Bibliothek mit einer Raumhöhe von über drei Metern nimmt auch in der inneren Raumdimension den Weitblick auf, den man durch die Fenster hat. Die Piazza mit Außenterrasse und offenem Kamin lädt zum geselligen Beisammensein ein und das SPA mit Sportbereich und Pool bietet den Gästen Aktivitäten und Abwechslung. Die Gebäudehülle ist thermisch hochwertig und die dreifach verglasten Wärmeschutzfenster sowie ein gut gedämmtes und begrüntes Flachdach komplettieren das energieeffiziente Gebäude. Speichermassen und eine kontrollierte Lüftungsanlage tragen ihr Weiteres zum nachhaltigen Betrieb des Hauses bei, beheizt mit Biomasse aus Hackschnitzeln der umliegenden Bergbauern. Als Strahlungsheizung dienen die Stampflehmwände und der Fußboden.
Ein Besuch im vigilius ist jedenfalls in vielerlei Hinsicht ein beeindruckendes und vermutlich unvergessliches Erlebnis. Seit Jahren schätzen das Geschäftsleute, aber auch Reisende aus Nah und Fern. (Elke Kuehnle) (Der Wellness- und Spabereich; die Stube Ida und der Blick in ein Zimmer - Fotos: Vigillius Mountain Resort)

Kommentare (1)

  1. EK am 01.12.2016
    Das Vigilius mountain Resort hat aktuell den Preis für das weltweit nachhaltigste Hotel gewonnen.
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