Geschichte(n): 100 Jahre Bayern

Der Tourismus in Bayern ist von Rekordzahlen geprägt. (Foto: dpa)

17.04.2018

Der Freistaat bleibt Urlaubermagnet

Freistaat will mit den diesjährigen Jubiläen „200 Jahre Verfassungsstaat“ und „100 Jahre Freistaat Bayern“ Besucher anlocken

Der Tourismus in Bayern hat 2017 das sechste Jahr in Folge ein Rekordergebnis erzielt. Bayerns Wirtschafts- und Tourismusministerin Ilse Aigner: „Bayern ist bei
Touristen aus dem In- und Ausland
so beliebt wie nie. 2017 konnten
wir das Ergebnis mit über 37,3 Millionen
Gästeankünften (+ 4,9 Prozent)
und 94,4 Millionen Übernachtungen
(+ 3,7 Prozent) nochmals
gegenüber 2016 steigern und
das sechste Rekordjahr in Folge feiern.“
Um auch heuer steigende Besucherzahlen
zu erreichen, versucht
der Freistaat unter anderem
die diesjährigen Jubiläen „200 Jahre
Verfassungsstaat“ und „100 Jahre
Freistaat Bayern“ intensiv zu
nutzen. Für Aigner ist jedoch jenseits
der übergeordneten Rekordzahlen
besonders entscheidend,
dass der gesamte Freistaat seinen
Anteil daran hat und Stadt sowie
Land gleichermaßen profitieren,
denn die Steigerungsraten können
sich laut Ministerin in allen Regionen
sehen lassen.

Wichtig sei es, so Aigner, den
Zeitgeist zu erkennen, ohne aber
die Tradition zu vernachlässigen.
Der Erfolg der Branche beruht für
die Ministerin also auf der Vielseitigkeit
der touristischen Angebote.
Dies äußere sich auch darin, dass
Bayern zunehmend attraktiver für
Gäste aus aller Welt wird. 2017
konnten die Ankünfte und Übernachtungen
ausländischer Gäste
um 8,7 beziehungsweise 8,3 Prozent
gesteigert werden. „Der Freistaat
wirkt also zunehmend weltweit
wie ein Magnet.“ Der Tourismus in Bayern entwickelt
sich laut Aigner seit Jahren sehr erfolgreich. Das sei wichtig,
denn von ihm profitieren gerade
ländliche Regionen. „Die Branche
ist ein bedeutender Arbeitgeber
und wesentlicher Motor der lokalen
Wirtschaft. Für die Attraktivität
des Freistaats ist es aber auch entscheidend,
die Qualität des touristischen
Angebots zu erhöhen. Dabei
kommen die Angebote für Gäste
auch der heimischen Bevölkerung
zugute. Konkret investieren
wir etwa in die Heilbäder und Kurorte, wir bauen den Naturtourismus
aus und kümmern uns mit einem
neuen Beratungsprogramm
um das Gastgewerbe. Zentrales
Anliegen bleibt das Thema Barrierefreiheit
unserer touristischen
Angebote. Um die Barrierefreiheit
in allen Bereichen der tourististattfinschen
Angebots- und Leistungskette
voranzubringen, haben wir in
einem Wettbewerb zehn neue Pilotdestinationen
ausgewählt.“

Jens Huwald, Geschäftsführer
der Bayern Tourismus Marketing
GmbH (by.TM), ist überzeugt,
dass das sechste Rekordergebnis
in Folge mit der Qualität der bayerischen
Tourismuswirtschaft zusammenhängt.
„Einst trugen die
Landschaftsmaler den Mythos
rund um den Freistaat in die Welt. Heute sind wir – die bayerische
Tourismuswirtschaft – die Landschaftsmaler:
Mit hoher Qualität
prägen wir das Bild Bayerns in der
Welt und ziehen so Jahr für Jahr
eine zunehmende Zahl an Gästen
aus dem In- und Ausland in den
Freistaat.“ Daneben bereichern laut Huwald
auch Filme diesen Mythos.
Deshalb gründeten die by.TM und
die Film Commission des Film-
FernsehFonds Bayern (FFF), unterstützt
vom Mediennetzwerk
Bayern die Initiative „Filmkulisse
Bayern“. Diese Initiative soll Bayern
für nationale sowie internationale
Produktionen noch attraktiver
machen und gleichzeitig Gästen
die Möglichkeit geben, die Originalschauplätze
der in Bayern gedrehten Kino- und Fernsehfilme
live zu erleben. „Damit machen Filme
Bayern als Urlaubsland noch
attraktiver.“
„Die seit der Reduzierung der
Mehrwertsteuer auf Beherbergungsdienstleistungen
nach wie
vor in massiven Umfang stattfindenden Investitionen der Hoteliers
zahlen sich für Bayern aus“,
erklärte Angela Inselkammer, Präsidentin
des Bayerischen Hotelund
Gaststättenverbands DEHOGA
Bayern. „Der Tourismus ist
mittlerweile nach der Industrie die
zweitwichtigste Leitökonomie des
Freistaats. Ihm kommt eine
Schlüsselfunktion hinsichtlich
des Verfassungsziels zu, gleichwertige
Lebensverhältnisse in allen
Landesteilen herzustellen. Denn er findet in allen Regionen
statt, insbesondere auch dort, wo
sonst nur noch wenig andere Arbeits-
und Ausbildungsplätze zu
finden sind.“
Da jedoch von dem Tourismusboom
insbesondere größere Betriebseinheiten
profitieren, warb Inselkammer die Kampagne „Zukunft
für das bayerische Gastgewerbe“.
Deren Ziel ist es, wirksame
Maßnahmen gegen das weitere
Schließen von gastgewerblichen
Betrieben zu fördern. Denn eine
flächendeckende Grundversorgung
an Wirtshäusern trägt laut
Inselkammer nicht nur unmittelbar
zur Lebensqualität aller Bürger
bei, sie ist auch Voraussetzung
für den Tourismus.

Die Bayerischen Heilbäder und
Kurorte sind mit 5,46 Millionen
Ankünften und rund 23,6 Millionen
Übernachtungen ein starker
Faktor im Tourismus. „Jede vierte
Übernachtung findet in einem
Heilbad oder Kurort statt und unter
den Top 12-Destinationen in
Bayern sind acht Heilbäder und
Kurorte“, sagte der Vorsitzende
des Bayerischen Heilbäder-Verbands
Klaus Holetschek. „Wir sehen
den Gesundheitstourismus
als Wachstumsmarkt. Deshalb investieren
wir auch kräftig in die
Entwicklung unserer Marke Gesundes
Bayern.“ Unter dieser
Marke entwickeln die Heilbäder
und Kurorte ganzheitliche Gesundheitsprogramme.
Aktuell sind 21 Angebote aus 13 Orten
zertifiziert. Weitere 13 Orte sind
derzeit im Zertifizierungs-Prozess.
Gesundes Bayern grenzt sich
klar von Wellness und ähnlichen
Angebotsformen ab. Die medizinisch-
therapeutische Komponente
der bayerischen Heilbäder und
Kurorte steht im Vordergrund. Ziel
ist es, höchste Gesundheitskompetenz
in bayerischer Urlaubsqualität
anzubieten.
(Friedrich H. Hettler)

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