Kommunales

Die Bedeutung der Zusammenarbeit von Fachpersonal und Angehörigen war ein Thema. (Foto: dpa)

24.02.2017

Aktuelle Trends in der Psychiatrie

Veranstaltung am kbo-Isar-Amper-Klinikum in Haar

Alles wird gut – Fortschritt in Psychiatrie und Psychotherapie?“: Unter diesem Titel lud Professor Peter Brieger, seit 1. November 2016 Ärztlicher Direktor des kbo-Isar-Amper-Klinikum, zu einem Symposium nach Haar. Mehr als 230 Vertreter aus Politik, Kliniken, ambulant-komplementären Einrichtungen sowie Psychiatrie und Angehörigenvertreter informierten sich und nutzten diese Gelegenheit auch für ihre Netzwerkarbeit.

„Unser Ziel und Auftrag ist klar: Psychiatrie und Psychotherapie müssen fachkompetent den Mensch in den Mittelpunkt nehmen und sich gegen Stigma, Gewalt und ausuferndes Gewinnstreben stellen“, eröffnete Brieger das Symposium. Was aber können Psychiatrie und Psychotherapie leisten? Wie haben sich die Disziplinen in den vergangenen Jahrzehnten weiterentwickelt? Und welche neuen Erkenntnisse stehen an? Namhafte Referenten aus dem gesamten Bundesgebiet stellten die verschiedenen Aspekte dar, die heute die Psychiatrie und Psychotherapie bewegen.

Professor Thomas Becker (Ulm) entwickelte dabei einen historischen Exkurs mit einem Ausblick über das „Woher – Wohin der Psychiatrie“. Wie wichtig die Pharmakotherapie immer noch als ein Baustein der Behandlung ist, erläuterte Professor Max Schmauß (Augsburg). Genauso große Bedeutung habe aber auch die genderspezifische Psychiatrie, legte Professor Anke Rohde (Bonn) anhand der psychiatrischen Behandlung von Müttern dar. Erst ein spezifisches Angebot biete zielführende Hilfe für die Betroffenen.

Nächstes Symposium findet im Juli 2017 statt


Einen Ausblick in die Zukunft warf Professor Peter Falkai (München) über die Möglichkeiten personalisierter Psychiatrie mithilfe der Genetik. Am Beispiel der Angst- und Panikstörungen verdeutlichte Professor Peter Zwanzger (Wasserburg) die Notwendigkeit, dass sich biologische und psychologische Konzepte ergänzen können. Den anthropologischen Rück- und Ausblick wagte Professor Thomas Bock (Hamburg), der einer der Mitbegründer des Trialogs (Profis, Betroffene und Angehörige) ist.

Wie bedeutsam die Zusammenarbeit mit Angehörigen ist, zeigte Stefanie Steinert auf, die ihre persönliche Lebensgeschichte preisgab und eindringlich auf den trialogischen Dialog einging. Welche ordnungspolitischen Aufgaben die Psychiatrie bereits heute übernimmt und welche weiteren noch kommen können, dokumentierte Professor Manuela Dudeck (Günzburg) auf. Bereits heute wirke die Psychiatrie über zahlreiche Gesetze und zugeschriebene Aufgaben auf viele auch gesellschaftliche Prozesse ein.

Den Spagat, den die Psychiatrie bereits heute zwischen Patientenautonomie, Selbstverantwortung und juristischen Vorgaben leisten muss, stellte Professor Tilman Steinert aus Ravensburg vor. Als letzter Referent verdeutlichte Professor Andreas Maeros (Halle), dass bereits in den antiken Schriften klare Erläuterungen psychischer Erkrankungen zu finden sind.

Den passenden musikalischen Rahmen für das Symposium lieferte Martin Kolbe, Betroffener und 1. Stellvertretender Vorstand der Deutschen Gesellschaft Bipolare Störungen. Kolbe selbst war in den 1980er Jahren Patient in Haar und berührte die Teilnehmer mit seiner Musik und seinen Texten nachdrücklich.
Angekündigt hat Brieger bereits das nächste Symposium, das im Juli 2017 in München stattfinden wird. Unter dem Motto „Alles im Fluss“ stellt das kbo-Isar-Amper-Klinikum bereits zum fünften Mal die strukturellen und medizinisch-therapeutischen Veränderungen vor, die bereits umgesetzt sind bzw. noch umgesetzt werden sollen. In den vergangenen Jahren hat das Haus unter anderem neue Kliniken und Tageskliniken in München-Schwabing, Dachau und Fürstenfeldbruck eröffnet. (Henner Lüttecke)
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