Kommunales

Rustikales Equipment: Mit dieser Ausrüstung bezwangen Bergfreunde vor 200 Jahren die Alpen. (Foto: BSZ)

20.01.2012

Alpines Museum wird 100 Jahre alt

Das Gebäude auf der Münchner Praterinsel feiert Geburtstag

Seit nunmehr 100 Jahren informiert das Alpine Museum des Deutschen Alpenvereins auf der Praterinsel in München über die Welt der Berge. „Was den Alpenwanderer in Bezug auf Sport, Verkehr, Land und Leute in den Deutschen Alpen interessiert“, wollten die Verantwortlichen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins präsentieren, als sie Anfang des letzten Jahrhunderts den Beschluss zur Gründung eines Alpinen Museums fassten. Zwei Städte gingen als möglicher Standort ins Rennen, Innsbruck und München.
Die bayerische Landeshauptstadt hatte wohl die besseren Karten, denn am 17. Dezember 1911 wurde schließlich im damals leer stehenden Ausflugslokal „Isarlust“ mit einem großen Aufgebot an Prominenz das Alpine Museum eröffnet. Zunächst standen Geschichte und Aktivitäten der Alpinisten, vor allem Expeditionen, außerdem Hütten- und Wegebau im Mittelpunkt. In den 1920er Jahren wurde das Alpine Museum räumlich erweitert und die Ausstellung didaktisch aufgewertet, ab 1933 jedoch im Sinne des NS-Staates umgestaltet.
Während im Zweiten Weltkrieg das Gebäude fast vollständig zerstört wurde, konnte ein Großteil der Bestände rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Mit der Wiedergründung des Alpenvereins drei Jahre nach Kriegsende begann auch der Wiederaufbau des Gebäudes, doch erst 1991 fiel die Entscheidung zur erneuten Eröffnung des Alpinen Museums, das fünf Jahre später der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.
Heute zieht das Alpine Museum zahlreiche Besucher an. Schon allein seine Lage ist einen Spaziergang auf die Praterinsel wert. Idyllisch liegt das Gebäude mit seinen klassizistischen Anklängen inmitten eines weitläufigen Geländes und praktisch mitten in der Isar, wobei „jeder Kieselstein, den die Isar mitführt, die Verbindung des Museums zum Gebirge verdeutlicht“, so Museumsleiterin Friederike Kaiser.
Klein, aber fein präsentiert sich die Dauerausstellung. Sie gewährt Einblicke in den Alpinismus vom ausgehenden 17. Jahrhundert bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs: schriftliche Dokumente, Gemälde, Grafiken, Modelle und Gebrauchsgegenstände, Interessantes und Kurioses aus dieser Zeit begleiten den Besucher auf seinem Rundgang. Sonderausstellungen vertiefen Themen aus der Bergwelt, derzeit steht die Geschichte des Bergsteigens und der Alpenvereine in den Jahren von 1918 bis 1945 auf dem Programm. In den Räumen des Alpinen Museums fand nun eine große Feier zu Ehren des Jubiläums statt. Eine große Geburtstagstorte, passend verziert mit Bergen von Marzipan, erfreute die Besucher ebenso wie der freie Eintritt an diesem Tag und die Veterinary Street Jazz Band, die Jazz im Stil der 1920er und 1930er spielte. (Monika Judä)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2023

Nächster Erscheinungstermin:
29. November 2024

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 24.11.2023 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.