Kommunales

Eine Sirene ist auf dem Dach eines Hochauses in der Innenstadt installiert. (Foto: dpa/Robert Michael)

11.05.2022

Bayern testet am Donnerstag landesweit Sirenen und Warn-Apps

Der Warntag 2020 war ein Flop. Mancherorts lauschten Bürger vergeblich, ob Sirenen losheulen - die Technik gab es längst nicht mehr. Und die Handy-Apps waren kein Ersatz.

Bayern holt am Donnerstag, 12. Mai 2022, den vor zwei Monaten abgesagten landesweiten Probealarm nach. Nach Angaben des Innenministeriums in München soll dann um 11.00 Uhr das Sirenenwarnsystem mit einem Heulton von einer Minute Dauer getestet werden. Zudem sollen die Warn-Apps für Handys wie Nina und Katwarn ebenso ausprobiert werden. Die Alarme sollen die Bevölkerung bei schwerwiegenden Gefahren wie Hochwasser oder Chemie-Unfällen veranlassen, Radios und Fernseher einzuschalten und auf Durchsagen zu achten.

Der Probealarm war ursprünglich schon für März vorgesehen, wurde allerdings wegen des Krieges in der Ukraine verlegt. So sollte damals eine zusätzliche Verunsicherung der Bevölkerung vermieden werden. Der Probealarm gilt auch als Testlauf für den bundesweiten Warntag, der laut Ministerium am 8. September 2022 geplant ist.
Im Jahr 2020 hatte der Warntag von Bund und Ländern massive Mängel bei dem Katastrophenschutz-System auch im Freistaat offengelegt. In einigen Orten gab es keine Sirenen, weil diese in den vergangenen Jahrzehnten abgebaut worden waren. Viele Menschen wunderten sich, dass nichts zu hören war. Und die alternativ eingesetzten Smartphone-Apps funktionierten ebenfalls nicht überall.

 

Chef des Bundesamt wegen Fehlschlag entlassen

 


Das Bundesinnenministerium in Berlin bezeichnete den Probealarm damals als "fehlgeschlagen", der Chef des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe musste später gehen. Im vergangenen Jahr wurde der Warntag dann abgesagt. Zudem gab es 2021 weitere Diskussionen über Mängel bei den Warnsystemen im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe in Westdeutschland. Insbesondere das Fehlen von Sirenen wurde thematisiert. Denn nach dem Ende des Kalten Krieges wurden viele Sirenen demontiert, beispielsweise auch in München, weil sie für unnötig betrachtet wurden.

In Bayerns zweitgrößter Stadt gibt es hingegen noch zahlreiche Anlagen. "In Nürnberg wird aus diesem Anlass das aus rund 100 Geräten bestehende flächendeckende Sirenennetz des Bevölkerungsschutzes ausgelöst", kündigte die Stadtverwaltung den Probealarm an. In den Städten Bayreuth und Rosenheim oder dem niederbayerischen Landkreis Regen sollen hingegen nur die Warn-Apps auf den Mobiltelefonen anschlagen.

Der Abbau von Sirenen wurde mittlerweile in Deutschland als Problem erkannt. Nun sollen wieder neue Lautsprecher installiert werden. Bayerns Innenministerium hat angekündigt, die Zahl der Sirenen auf rund 26 000 verdoppeln zu wollen. (dpa)

 

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