Kommunales

Wahlhelfer zählen die Briefwahl bei der Bundestagswahl aus. (Foto: Tobias Hase/dpa)

10.09.2018

Bayerns größtes Wahlamt wappnet sich

Das Wahlamt München ist nicht nicht nur Bayerns, sondern auch Deutschlands größte Wahlbehörde. Um bei der Landtagswahl einen reibungslosen Ablauf für die rund 913 000 Wahlberechtigten in der Landeshauptstadt zu gewährleisten, ist einiges an Vorarbeit nötig

Wenn am 14. Oktober der nächste bayerische Landtag gewählt wird, ist das Wahlamt in München die größte Wahlbehörde in Bayern - und sie ist eigentlich sogar die größte in ganz Deutschland. Rund 913 000 Menschen sind für die Wahl in den neun Stimmkreisen Münchens wahlberechtigt, wie Johannes Mayer, Sprecher des städtischen Kreisverwaltungsreferats, sagt. Denn anders als in den meisten anderen Großstädten ist in München nur ein Amt für sämtliche Wähler zuständig. Das stellt die Mitarbeiter des für die Wahl zuständigen Kreisverwaltungsreferats vor besondere Aufgaben.

Um für die große Zahl an Wahlberechtigten einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, ist das Wahlamt auf 10 500 Wahlhelfer angewiesen. "Eine solch große Zahl an Helfern zu finden, stellt uns jedes Mal wieder vor eine Herausforderung", sagt Mayer. Auch wenn rund 60 Prozent der Wahlhelfer Angestellte der Stadt oder des Landes seien, gelte es die restlichen Helfer über Werbung im Internet, mit Plakaten und Werbeclips von der Mithilfe zu überzeugen.

Auch andere Großstädte wie Augsburg oder Nürnberg stehen vor der Aufgabe, zahlreiche Wahlhelfer gewinnen zu müssen, und können dabei auch nicht nur auf eigene Mitarbeiter zurückgreifen. Die Frankenmetropole benötigt 4100 Wahlhelfer und "die Bereitschaft zur Beteiligung scheint abzunehmen", wie Wolf Schäfer vom Wahlamt der Stadt Nürnberg mitteilt. In Augsburg sind für die Wahl 1700 Helfer gefragt. Probleme gebe es hier aber keine: "Uns gelingt es regelmäßig, genügend Wahlhelfer zu motivieren", so Dieter Roßdeutscher vom Bürgeramt der Stadt.

München braucht 10 500 Wahlhelfer

Generell sei es in den kleineren Gemeinden leichter, die benötigten Wahlhelfer zusammenzubekommen, sagt Franz Dirnberger, Geschäftsführer des Bayerischen Gemeindetags. Dort sei die Beziehung zwischen den Mitarbeitern und der Kommune oft enger, was die Motivation zur Hilfe bei der Wahl erleichtere. Zudem reiche es in kleinen Gemeinden oft aus, dass allein Angestellte der Stadt mithelfen und keine Helfer von außerhalb angeworben werden müssten.

Doch auch die Bemühungen der Stadt München zahlen sich aus, und so konnte das Wahlamt Ende August den zehntausendsten Wahlhelfer verzeichnen. Ist ein Helfer gefunden, geht beim Wahlamt in München die Arbeit jedoch direkt weiter: Alle Wahlhelfer müssen für ihre Aufgabe am Wahltag und bei der Auszählung geschult werden. Dafür stehen in München 60 erfahrene Wahlhelfer als Trainer an mehr als 400 Schulungsterminen bereit. "Wir haben mit den Schulungen bereits Mitte August begonnen, diese gehen bis kurz vor der Wahl", sagt Mayer.

Neben der überaus großen Anzahl an Wählern in München ist auch der Zuschnitt der Stimmkreise mit besonderem Aufwand verbunden. "Da es in München neun Stimmkreise gibt, benötigen wir auch neun verschiedene Stimmzettel für die Landtagswahl sowie die ebenso stattfindende Bezirkswahl. Das stellt besondere Anforderungen an die Logistik und die Ergebnisermittlung", sagt Mayer.

Zum einen sei da das aufwendige Auszählungsverfahren in Verbindung mit der kurzen Frist bis zur Feststellung des Ergebnisses. Zum anderen die schiere Menge an Stimmzetteln, die in die 618 Wahllokale in der Landeshauptstadt verteilt werden müssen. Insgesamt 988 000 Stimmzettel lässt die Regierung von Oberbayern für die Wahl in München drucken. 618 000 davon landen in den Wahllokalen, 370 000 sind für die Briefwahl vorgesehen.

Auch an den Tagen nach der Wahl sind das Wahlamt und die zahlreichen Helfer noch lange nicht fertig mit ihrer Arbeit. Von Montag bis Mittwoch korrigieren sie Rechen- oder Eingabefehler und pflegen falls nötig noch die restlichen Ergebnisse der mehr als 600 Kandidaten in den rund 900 Stimmbezirken in das Computersystem ein. Erst wenn all diese Daten beim Landeswahlleiter gelandet sind und dieser, zusammen mit den Ergebnissen aus ganz Bayern, das finale Ergebnis bekanntgibt, ist auch für das Wahlamt in München die Arbeit beendet.
(Sebastian Schlenker, dpa)

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