Kommunales

Ex-Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) übernimmt die Leitung eines Runden Tischs, der das System der Bürgerentscheide überarbeiten soll. (Foto: Bayerische Staatsregierung)

27.06.2024

Beckstein: Kommunen in Diskussion um Bürgerentscheide einbinden

Ein Runder Tisch, geleitet von Ex-Ministerpräsident Günther Beckstein, soll das System der Bürgerentscheide überarbeiten. Dieser möchte vor allem die Kommunen einbinden

In die Diskussion über eine Weiterentwicklung der Bürgerentscheide in Bayern sollen laut dem früheren CSU-Ministerpräsidenten Günther Beckstein vor allem die kommunalen Spitzenverbände eingebunden werden. "Und sicher sollten auch manche nicht im Parlament vertretenen Parteien oder Organisationen - ich denke mal an "Mehr Demokratie" - dabei sein", sagte Beckstein der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstag). Umgekehrt müsse man darauf achten, dass man einen Runden Tisch mache und nicht eine Veranstaltung in Parlamentsgröße, fügte er hinzu.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte in seiner Regierungserklärung zum Bürokratieabbau kürzlich angekündigt, er werde einen Runden Tisch unter Leitung von Beckstein einberufen, um das System der Bürgerentscheide weiterzuentwickeln. Aus Sicht von Söder wird das Instrument heute oftmals als Blockade eingesetzt. Man müsse deshalb wieder die richtige Balance finden zwischen Allgemeinwohl und Einzelinteressen. Es gebe Diskussions-, Veränderungs- und Verbesserungsbedarf, hatte Söder gesagt.

Aiwanger: Freie Wähler wollen früher gefragt werden

Vize-Ministerpräsident und Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger hatte daraufhin kritisiert, seine Partei wolle von Söder als Erstes und früher gefragt werden und sei nicht bereit, Vorschläge einfach nur abzunicken. Vor einem Runden Tisch unter Leitung von Beckstein (CSU) forderten sie deshalb eine Abstimmung innerhalb der Koalition.

Zu Aiwangers Kritik sagte Beckstein: "Ich habe durchaus Verständnis dafür. Allerdings ist es ja nicht so, dass Markus Söder jetzt schon genau weiß, was er will, und alle Beteiligten sollen das nur abnicken."

Söder beauftrage einen Runden Tisch, damit der Vorschläge erarbeite. "Und das in einem Abwägungsprozess, der selber ein möglichst hohes Maß an unmittelbarer Demokratie sein soll. So finde ich das richtig, darum habe ich mich auch bereit erklärt, den Runden Tisch zu moderieren."

Beckstein kündigte an, dass bis Weihnachten dieses Jahres erste Ergebnisse der Diskussion vorliegen sollen. "Ich würde gerne noch vor Beginn der Sommerpause starten." (Sebastian Schlenker, dpa)

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Große Kreisstädte: Haushalte in einer bedrohlichen Schieflage

„Die Kommunalfinanzen geraten immer mehr in eine bedrohliche Schieflage“. Dieses Fazit zogen übereinstimmend die Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister der 29 Großen Kreisstädte in Bayern bei ihrem diesjährigen Treffen in Nördlingen.

Das Lagebild von stagnierenden Steuereinnahmen und stark steigenden Ausgaben trifft auch besonders auf die Großen Kreisstädte zu. Gerade die Entwicklung auf der Ausgabenseite bereitet den Oberbürgermeistern Kopfzerbrechen. Neben den Personalausgaben belasten vor allem die Sozialausgaben die städtischen Haushalte. Dies macht sich besonders bei der Kreisumlage bemerkbar. Die Großen Kreisstädte tragen innerhalb eines Landkreises gewöhnlich die Hauptlast an der Kreisumlage. Der Trend steigender Umlagebelastungen ist leider ungebrochen.

Die Dynamik auf der Ausgabenseite gefährdet den Ausgleich der Verwaltungshaushalte und schränkt die Selbstfinanzierungskraft der Städte massiv ein – mit entsprechenden Folgen für die Investitionen. Fehlende Mittel bedeuten, dass wichtige Investitionen in die städtische Infrastruktur wie beispielsweise in Kitas, Schulen, öffentlicher Nahverkehr, Energieversorgung, Kultur und Sport gestrichen oder geschoben werden müssen. Oder Kommunen müssen sich verschulden. Aber auch hier sind die Grenzen in einigen Städten schon erreicht.

Die Aufstellung von genehmigungsfähigen Haushalten für die kommenden Jahre wird extrem schwierig. Da werden auch freiwillige Angebote auf den Prüfstand kommen müssen, warnen die Oberbürgermeister der Großen Kreisstädte bei ihrer Tagung. (BSZ)

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