Kommunales

Bauarbeiten im Fränkischen Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken in Bad Windsheim: Zu den mehr als 120 historischen Gebäuden sollen unter anderem ein Badehaus und der Nachbau einer Synagoge hinzukommen. (Foto: Wraneschitz)

18.11.2021

Bezirkstagswahl 2023 fest im Blick

Mittelfrankens Bezirkstagspräsident Armin Kroder (FW) zieht Bilanz der bisherigen Amtszeit

Möglicherweise haben es viele Menschen noch gar nicht bemerkt. Aber es stimmt tatsächlich: Die Legislaturperiode in Bayern ist sowohl bei den Land- wie auch bei den Bezirkstagen schon weit über die Halbzeit hinaus. In nicht einmal zwei Jahren stehen die nächsten Wahlen auf Landes- und Bezirksebene an.
Mittelfrankens Bezirkstagspräsident Armin Kroder (Freie Wähler) – er trat sein Amt vor drei Jahren an – hat in seinem Gremium seit 2018 viel Positives wahrgenommen. Gerade „in der politischen Kultur. Die war zuletzt angekratzt. Dass der Umgang inzwischen respektvoller ist, dafür habe ich viel getan. Der Erfolg zeigt sich auch an den vielen Beschlüssen, die einstimmig laufen“, so der Mittelfranke.

Dazu waren drängende Aufgaben zu bewältigen, beispielsweise wurde das Kommunalunternehmen für die Bezirkskrankenhäuser neu aufgestellt. „Es galt, sich weniger mit der Vergangenheit zu beschäftigen, sondern dass die 3000 Kolleg*innen mit der neuen Struktur nach vorne schauen können.“ Nun gibt es zwei vom Verwaltungsrat bestellte Vorstände: Matthias Keilen ist für den strategischen Bereich zuständig, Melanie Zeitler-Dauner für das Operative. In der zweiten Ebene arbeiten zwei Direktorinnen und ein Direktor auf Augenhöhe zusammen: Pflege, Medizin, Kaufmännisches. „Gerade die Position der Pflegedirektorin war mir sehr wichtig“, hebt Kroder hervor.

Auch das wichtige Projekt der dezentraleren Aufstellung konnte angegangen werden, sagt der Bezirkstagspräsident und nennt stellvertretend das neue 100-Betten-Haus in Fürth. Doch in der Zeit bis zur nächsten Wahl steht noch einiges auf dem Plan des Bezirkstags. So könnte – unter dem Dach der bestehenden Partnerschaft des Bezirks mit der französischen Region Nouvelle-Aquitaine – eine Städtepartnerschaft zwischen Oradour-sur-Glane und Hersbruck entstehen. Eine Partnerschaft zwischen der Gemeinde nahe Limoges und der Stadt im Landkreis Nürnberger Land wäre für Armin Kroder „sensationell, weil historisch und politisch höchst wichtig“.

Kommunalunternehmen für Kliniken neu aufgestellt


Weil der Neubau des Zentrums für Hörgeschädigte zusammen mit einer Grundschule in Nürnberg entstehen soll, nennt es der Bezirkstagspräsident „ein inklusives Leuchtturmprojekt, für das gerade ein pädagogisches Konzept entsteht. Es bleibt spannend, was draus wird.“ Nicht zuletzt, weil momentan die Baukosten überall steigen. Deshalb steht das Projekt – „trotz hoffentlich möglicher Sonderförderung“ – unter immensem Druck.

Erfreulich sieht Kroder die Entwicklung im Fränkischen Freilandmuseum des Bezirks in Bad Windsheim. „Über 120 Häuser gibt es dort inzwischen. Ich hoffe, dass auch unser Badhaus bald an den Start gehen kann und auch die ehemalige Synagoge aus Allersheim bald fertig wird. Und wir müssen uns auch um das Thema Bauhof kümmern – der gehört zum Museum einfach dazu.“ Die Idee der Stadt Bad Windsheim, eine Landesgartenschau auszurichten, werde „sicherlich gute Möglichkeiten auch für das Freilandmuseum geben. Aber die sind bislang noch nicht so konkret.“

Doch der Schwerpunkt der Bezirke – auch von Mittelfranken – ist die Sozialpolitik. Laut Kroder war es „hilfreich, dass wir vom Bezirk frühzeitig klar formuliert haben: Die Gelder werden trotz Corona fließen. Sonst würden die Systeme zusammenbrechen.“

Bezirksumlage bleibt ein politischer Dauerbrenner


Doch das Soziale beeinflusst auch den „Dauerbrenner Bezirksumlage. Da haben wir bayernweit die höchste.“ Mittelfristig Platz 2 hat der FW-Politiker als Ziel ausgegeben. „Doch wir betreiben ja auch deutlich mehr Schulen als die anderen sechs Bezirke“, stellt er zudem klar.

Für Kroder, der auch als Landrat im Kreis Nürnberger Land tätig ist, hatte Corona im Übrigen auch etwas Ungewohntes: „Einige Termine gab es für Politiker einfach nicht mehr.“ Aber nicht nur deshalb habe sich momentan „der vorher oft übervolle Kalender etwas eingependelt. Denn viele der großen Probleme vom Anfang haben wir ja gemeinsam gelöst. Die Doppelbelastung geht, weil ich viele Leute um mich herum habe, die es im Zweifel gut mit mir meinen“, spart er nicht mit Lob an den Teams in Ansbach und Lauf – und an seiner Familie.

Ob er 2023 diese Belastung noch einmal annehmen und als Bezirkstagspräsident kandidieren würde? „Der wird ja nicht direkt gewählt. Wenn es eine Konstellation dafür gäbe, würde ich mich – Stand jetzt – wieder bewerben. Aber das hängt von vielen Faktoren ab, die ich nicht beeinflussen kann. Es kommt so, wie es kommt, am Ende entscheiden die Wählerinnen und Wähler!“, sagt Armin Kroder. Und klingt dabei ziemlich ausgeglichen. (Heinz Wraneschitz)


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