Kommunales

Feierten gemeinsam mit Hunderten Gästen im Freilichtmuseum Massing (von rechts): Niederbayerns Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich und Bezirkstagsvizepräsident Thomas Pröckl, Staatsminister Bernd Sibler, Rottal-Inns Landrat Michael Fahmüller, Massings Bürgermeister Josef Auer, Altbezirkstagspräsident Manfred Hölzlein, die ehemalige Landtagsabgeordnete Reserl Sem, der ehemalige Bezirksrat Franz Lichtnecker und Regierungspräsident Rainer Haselbeck. (Foto: Nixdorf/Freilichtmuseum)

26.07.2019

"Das Historische bewahren"

Das Freilichtmuseum Massing wird 50 Jahre alt

Die historischen Häuser der Region zu erhalten und mit ihnen auch die Erinnerung an die Lebens- und Arbeitsweise der Menschen von früher wachzuhalten, ist heute genauso wichtig und wertvoll wie vor 50 Jahren. Bei der Jubiläumsfeier unlängst im Freilichtmuseum in Massing wurde dies immer wieder hervorgehoben – zumal dieses Bewusstsein für die eigenen Wurzeln und die Identifikation mit der Heimat gerade in bewegten Zeiten Halt und Orientierung bieten.

Nach einer Feldmesse, zelebriert von Pfarrer Klaus-Peter Lehner, begrüßte Niederbayerns Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich im idyllischen Innenhof des Heilmeierhofs die Ehrengäste, darunter neben Festredner Kultusminister Bernd Sibler (CSU), auch Regierungspräsident Rainer Haselbeck, Altbezirkstagspräsident Manfred Hölzlein sowie die ehemalige Landtagsabgeordnete Reserl Sem. Er blickte auf die Entstehungsgeschichte des Museums zurück, die 1965 mit dem Ankauf des Stockhauses von Schusteröder bei Massing und 1969 mit der Gründung des „Niederbayerischen Bauernhofmuseums“ begann.

Das Museum habe sich seither „prächtig entwickelt“, so Heinrich. Nachdem in den Anfangsjahren die Gebäude im Mittelpunkt standen, widmete man sich in den vergangenen 15 Jahren zunehmend der Museumspädagogik – und das mit großem Erfolg. „Wenn wir das Historische bewahren, dann müssen wir es vor allem an die Jüngsten unter uns weitergeben“, betonte der Bezirkstagspräsident, der auf die aktuellen Projekte im Museum verwies: die Integration der Berta-Hummel-Sammlung und die für 2021 geplante Eröffnung des Hafnerhofs. Das Bewusstsein dafür, dass das Alte nicht wertlos, sondern ein wertvoller Teil der Heimatgeschichte ist, sei nicht selbstverständlich. Es müsse gepflegt und immer wieder deutlich gemacht werden. „Nicht weil wir in Niederbayern rückwärtsgewandt wären, sondern weil uns auszeichnet, dass wir uns mit unserer Heimat verbunden fühlen. Das schafft gerade in der heutigen globalisierten und digitalisierten Welt Orientierung und Halt“, so Heinrich. „Und deshalb ist das Freilichtmuseum in Massing auch und gerade nach diesen 50 Jahren ein sehr wertvoller Ort für die Region und ganz Niederbayern.“

"G'wachsen is"

Von einem „Niederbayern-Paradies“, das im Museum „g’wachsen is“, sprach Josef Hirl aus Massing. Er trug das Festgedicht vom Ponzauner Wigg vor, das vor 50 Jahren zur Eröffnung entstanden war, und hatte es um aktuelle Verse ergänzt. Er stimmte dem Bezirkstagspräsidenten zu mit den Worten: „Wer seine Wurzeln net veracht’ und sich dazua Gedanken macht, der find’t aa im Sturm der Zeit an fest’n Hoit, a Sicherheit.“

Dass in den 1960er-Jahren der Zeitgeist nicht sehr viel anders war als heute, daran erinnerte Festredner Bernd Sibler. Auch damals habe es häufig die Meinung gegeben, „das alte Glump“ einfach abzureißen. Umso wertvoller sei der Erhalt der Denkmäler, dieses „wunderbare Stück bayerischer, niederbayerischer und Rottaler Geschichte“, im Rückblick zu bewerten, so der Staatsminister. Der Erhalt diene vor allem den nachfolgenden Generationen, weshalb es ein schönes Zeichen sei, so Sibler, dass viele Ehrengäste samt Familie zum Festakt gekommen waren.

Die sich verschlechternde Witterung sorgte dann dafür, dass die Festrede kürzer ausfiel als geplant. Ebenso beschränkte sich Landrat Michael Fahmüller auf das Wesentliche. Das Freilichtmuseum sei sowohl geschichtlich und wissenschaftlich als auch in Bezug auf den Bildungsauftrag von großer Bedeutung für die Region. „Hier wird vieles wieder erlebbar, etwa wie viel härter als wir es die Menschen damals hatten, aber ich bezweifle, dass sie unglücklicher waren.“
(Manuela Lang)

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