Kommunales

Die Flößer stehen Spalier kurz vor ihrem Einzug in die Frauenkirche. (Foto: Schwenger)

17.10.2022

Deutschlands Flößer treffen sich in München

Rund 200 Teilnehmer von Vereinen aus ganz Deutschland kommen an der Isar zusammen

Die Floßsaison ist für heuer ja längst vorbei, und jetzt? Beginnt das Warten auf die nächste im Mai 2023? Nein, sie wurde einfach etwas „verlängert“. Na ja, also nicht mit einer Floßfahrt, aber immerhin mit einem Treffen der deutschen Flößer. Sie feierten ihren traditionellen, mittlerweile 33. Flößertag diesmal in der bayerischen Landeshauptstadt. Rund 200 Flößer aus den Flößervereinen in ganz Deutschland haben sich seit Donnerstag, 13.10., bis Sonntag, 16.10. in München getroffen, um ein fröhliches Flößerfest zu feiern.

Den Zuschlag für die Ausrichtung hatte die Deutsche Flößereivereinigung mit ihrem Vorsitzenden Martin Spreng dem Münchner Flößer-Kulturverein München-Thalkirchen erteilt, denn sie wollte ihr 30-jähriges Bestehen in besonders glanzvollem Rahmen begehen. Und wo kann man das besser gestalten, als in München, das ja noch dazu eine Jahrhunderte alte Flößertradition hat! Dafür hat Ministerpräsident Markus Söder sogar die Schirmherrschaft übernommen.

Die Münchner rund um ihren Vorsitzenden Klaus Menk haben sich nach vielen Monaten der Vorbereitung viel einfallen lassen, um ein ereignisreiches Wochenende zu gestalten. Eigentlich in diesen Zeiten keine leichte Aufgabe. Doch der Wunsch der Flößerfreunde, die die Welt der Flößer einmal auch in einer Großstadt erleben wollten, wurde rundum bestens erfüllt. Vereinsvize Michael Angermeier, der als Floßmeister seit Jahrzehnten mit seinen Isarflößen Passagiere von seinem Ablegehafen bei Wolfratshausen befördert, konnte einiges dazu beitragen. Höhepunkt war eine Führung mit ihm an der Lände in Thalkirchen, wo ja von Mai bis September die Flöße ihre Reise immer beenden. Im Anschluss führte Stadtpfarrer Michael Kiefer durch die Flößerkirche St. Maria Thalkirchen.

 

 

Internationales Treffen 2023 im oberbayerischen Wolfratshausen

 

Einiges über die spannende Geschichte der Flößerei in München erzählte Michael Stephan, ehemaliger Leiter des Münchner Stadtarchivs und Vorsitzender des Historischen Vereins von Oberbayern. Aber auch viele andere, darunter Ministerialdirigent Alexander Voitl vom bayerischen Heimatministerium bei einem offiziellen Empfang in der Residenz, Dritte Bürgermeisterin Verena Dietl bei einem Empfang im Münchner Sitzungssaal, Clemens Baumgärtner, Wirtschaftsreferent des Münchner Stadtrats und Historikerin Lisa Walleit vom Münchner Kulturverein. Auch Ernst Schusser aus Bruckmühl, ehemaliger Leiter des Volksmusikarchivs und der Volksmusikpflege des Bezirks Oberbayern konnte Flößerisches beitragen. Der Fachmann in Bezug auf die Volksmusikforschung hat schon viele Lieder über die Flößer, ihre Arbeit, Bräuche und das Leben zusammengetragen. Er stellte ein Heft mit Flößerliedern vor, die dann sogar bei einem abendlichen Beisammensein von allen gesungen wurden.

Obligatorisch war die Mitgliederversammlung der Deutschen Flößereivereinigung. Bei den Neuwahlen blieben Martin Spreng (Flößerzunft Oberes Nagoldtal e.V.) erster Vorsitzender, Frank Thiel (Förderverein Elsterfloßgraben e.V.) Vizevorsitzender. Große Ehre für den Verein Flößerstraße: Gabriele Rüth und Alfred Fraas wurden zur Schriftführerin, beziehungsweise zum Kassier gewählt. Wolfratshausen Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) gratulierte den beiden Wolfratshausern herzlich. Zudem lud er alle Teilnehmer zum Internationalen Flößertag, den die Internationale Flößereivereinigung ausrichtet, am 18. bis 21. Mai 2023 nach Wolfratshausen ein.

Einen feierlichen Flößergottesdienst in der Münchner Frauenkirche zelebrierte höchstpersönlich Kardinal Friedrich Marx. Anschließend war bei einer Domführung mit Theodor Brannekemper zu erfahren, dass der Dom 1947 beim Wiederaufbau einen neuen Dachstuhl nach seiner Konstruktion erhalten hat. Lobeshymnen für die hervorragende Organisation und das spektakuläre Programm gab’s zuhauf, besonders Martin Spreng sprach dem Flößer-Kulturverein München-Thalkirchen ein großes Dankeschön aus. (Sabrina Schwenger)

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