Kommunales

Neubauwohnungen im Münchner Stadteil Freiham: Von den zehn Landkreisen und kreisfreien Städten mit den höchsten Neubauaufschlägen befinden sich sechs in Bayern. (Foto: dpa/Carsten Hoefer)

14.08.2023

Neubauten vergleichsweise immer teurer

Der Preisabstand zu älteren Wohnungen und Einfamilienhäusern wächst besonders in Bayern

Eine Studie des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts im Auftrag der Postbank hat ergeben: Beim Immobilienkauf erhöht sich weiter der Preisabstand zwischen Neubauten und Bestandsgebäuden. In Bayern, so die Studie, werde das besonders stark deutlich – und nennt ein krasses Beispiel aus dem Landkreis Miesbach: Eine neu errichtete Drei-Zimmer-Wohnung mit 70 Quadratkilometern Wohnfläche kostet in dem oberbayrischen Kreis über eine halbe Million Euro mehr als eine vor 2020 gebaute Wohnung; je älter, desto höher wird der Abstand.

Der Quadratmeterpreis von aktuell errichteten Wohnungen beträgt mit mehr als 16 000 Euro im Landkreis Miesbach rund das Dreifache von jenen, die kurz nach der Jahrtausendwende errichtet wurden. Aber nicht nur touristische Regionen wie das Voralpenland sind von dieser Entwicklung betroffen, sondern auch urbane Gegenden – wenngleich in etwas geringerem Maße. In Ingolstadt etwa kostet der Quadratmeter einer Neubauwohnung knapp das Doppelte von jenem einer gebrauchten Wohnung.

Von den zehn Landkreisen und kreisfreien Städten mit den höchsten Neubauaufschlägen befinden sich sechs in Bayern. Aber es gibt auch Regionen in Deutschland, wo der Unterschied beim Quadratmeterpreis zwischen Alt- und Neubau weniger als 10 Prozent beträgt: das westliche Niedersachsen, das nördliche Brandenburg und das südliche Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise.

 

Grund: Hohe Unsicherheit bei Sanierungskosten



Als Grund für die Entwicklung, die seit 2022 noch mal deutlich Fahrt aufgenommen hat, nennen Immobilienexpert*innen die große Unsicherheit bei den Kosten für eine energetische Sanierung. Diese sei durch das Heizungsgesetz nochmals befeuert worden. Bei Anfragen an Banken und Sparkassen für Finanzierungen zum Kauf gebrauchter Wohnungen, so berichten die Interessent*innen, raten die Geldinstitute, den Preis gegenüber den Verkaufenden massiv zu drücken. „Es ist - bei gleicher Größe und Lage der Wohnung - derzeit leichter, eine Finanzierung zu bekommen für einen Wohnungsneubau zum Preis von 700 000 Euro als gebraucht für 350 000 Euro“, sagt ein für einen großen Branchenvertreter tätiger Makler aus der Hallertau.

Sein Rat an Kaufinteressenten: Hartnäckig bleiben gegenüber der Bank, auch eine ältere Immobilie zu finanzieren. Denn neue Wohnungen werden aktuell immer weniger gebaut, weil es an Baufachkräften mangelt und an Baumaterial. Deshalb werden die Mieten - auch in Altbauten - in den nächsten Jahren weiter steigen. Und die Kosten für die energetische Sanierung dürfen Vermietende obendrein auf Mietende umgehen. Unterm Strich wird’s also langfristig teurer, nichts zu kaufen. (André Paul)

 

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