Kommunales

Dass verliebte Männer zu Frauen emporsteigen, geht der Gleichstellungsbeauftragten gegen den Strich. (Foto: dpa)

20.05.2015

Fensterln verboten!

Die Gleichstellungsbeauftragte der Uni Passau lässt eine Studentenparty, bei der als Gaudi auch der jahrhundertealte Brauch praktiziert werden sollte, wegen "Sexismus" und "Diskriminierung von Frauen" absagen

Fensterln ist ein jahrhundertelalter Brauch in Bayern und gehört zum Freistaat wie Weißbier, Blasmusik und Leberkäs. Doch geht es nach Claudia Krell, der Gleichstellungsbeauftragten der Universität Passau, dann soll damit bald Schluss sein. Sie findet es "sexistisch", wenn Männer mittels einer Leiter zu ihrer Angebeteten hinaufklettern, um sich ein Bussi (und vielleicht auch ein wenig mehr) als Belohnung abzuholen.

Hintergrund: Studenten der Universität Passau wollten am Donnerstag, 21. Mai, ein Sportfest veranstalten, die so genannten Campus Games. Mehr als zehn Disziplinen Spaß-Wettkampf waren vorgesehen, darunter ein Bodyworkout-Rekordversuch, eine Klimmzugchallenge, ein Strongman Contest und Wife Carrying. Dabei sollen sich die Teilnehmer traditionell kleiden: "Tracht ist verpflichtend für alle Teilnehmer" heißt es auf einem Flyer. Neben dem Fensterln war auch geplant, dass Männer beim "Wife Carrying" Frauen über die Schulter legen und um die Wette rennen. Wer gewinnt, bekommt so viel Liter Bier, wie die Frau in Kilogramm wiegt. Doch das Ereignis verstoße "gegen das Gleichstellungskonzept der Uni Passau", die Frau werde "zum Objekt degradiert", wie den Burschen in bestem Feministinnendeutsch mitgeteilt wurde. Zugleich moniert die Gleichstellungsbeauftragte, dass nur Männer fensterln dürften. Um dann die absolute moralische Totschlagskeule unserer Zeit rauszuholen: Es handele sich um "Diskriminierung".

"Gender-Gesinnungs-Terror"


Die Uni-Leitung knickte vor dieser machtvollen Demonstration der Political Correctness ein, die Veranstaltung wurde abgesagt. Dass selbstverständlich alle Frauen freiwillig teilnehmen , interessierte dabei nicht. Organisator Niko Schilling ist verärgert und enttäuscht: "Wenn ich die Regeln ändere und Männer auf den Balkon stelle und Frauen die Leiter hochklettern, hat das nichts mehr mit Tradition zu tun", so der junge Mann zur Lokalzeitung Passauer Neue Presse. Auch in den sozialen Netzwerken macht sich der Ärger über diesen "Gender-Gesinnungs-Terror" Luft. Auf Facebook schreibt eine Nutzerin: "Unfassbar! Wird dann künftig durch die Verwaltung auch verboten, dass Jungs ihre Freundinnen auf dem Campus zum Kaffee einladen oder Mädels die Tür aufgehalten wird?!" (APL)


Kommentare (2)

  1. Roland am 21.05.2015
    """Sie findet es "sexistisch", wenn Männer mittels einer Leiter zu ihrer Angebeteten hinaufklettern..."

    Dann würde ich halt als Veranstalter den Spieß umdrehen!

    ..., wenn Frauen mittels einer Leiter....

    hi,hi;
  2. haraldvb am 20.05.2015
    Einfach krank und für den Posten eines Gleichstellungsbeauftragten untragbar. Lediglich adaptiertes, auswendig gelerntes Halbwissen, aber natürlich im Zeitentrend hoffnungslos aktuell, werden die derzeit hochangesagten Reizwörter ohne jeden historisch faktischen (!) Realitätsbezug in Scheuklappenmanier vor dem REALEN Leben verschleudert. Es ist die früher normale Realität, die hier nachgestellt werden sollte. Es fehlen einem die Worte, man kann eigentlich nur polemisch auf solche Anwandlungen ragieren, Ich stelle final fest: Seit diesen Definitionen muss künftig auch das Läuten an der Haustür einer verehrten Zeitgenossin, zu der man Kontakt sucht, als sexistisch gewertet werden, weil hormon- resp. gefühlsgesteuerte Hinwendungsgelüste zu einer anderen Person im Zielergebnis durchaus meist sexueller Natur sind, also in jedem Fall sexistisch zu betiteln sind. Armes Deutschland, denn DANN ginge, wenn strafbar, die Kinderzahl zurück und die avisierten ca. 4-500000 Flüchtlinge zu uns (/a) bekämen dann durchaus mehr Akzeptanz, und das wohl über fast alle derzeit hierin zerstrittenen Gesinnungen hinweg. Mehr sog' i net !
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