Kommunales

Das Freilichtmuseum bietet Geschichte und Technik zum Anfassen. (Foto: Bezirk Oberbayern)

01.04.2016

Glentleiten wird 40 Jahre

Das größte Freilichtmuseum Südbayerns plant zum Jubiläum ein umfangreiches Programm

Zum Josefitag öffnete das Freilichtmuseum Glentleiten seine Pforten und startet in das Jubiläumsjahr mit einem neuen historischen Gebäude, einer imposanten Sonderausstellung und vielen Informations- und Freizeitangeboten. Die 1970er Jahre erleben eine glanzvolle Wiederauferstehung. Das dauert zwar nur einen Tag, wird aber ein Höhepunkt der Jubiläumsfeiern im Freilichtmuseum Glentleiten. Das größte Freilichtmuseum Südbayerns wird 2016 stolze 40 Jahre alt, und dafür gehört ein Tag des Festwochenendes am 16. und 17. Juli dem Zeitgeist der siebziger Jahre mit Musik, Tanz und Oldtimern. Bereits am 8. April steht ein offizieller Festakt zum Jubiläum auf dem Programm, zu dem auch Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) kommen will.

Zum Einstieg in die neue Saison am 19. März stand das Wagnerhäusl im Mittelpunkt. Das schlichte Wohnhaus, das ursprünglich bei Wasserburg im Landkreis Rosenheim beheimatet war, steht seit 1981 auf dem Museumsgelände nahe des Kochelsees und wurde nun umfangreich restauriert und aufbereitet. „Das Wagnerhäusl ist ein Pilotprojekt der zielgruppenspezifischen Ausstellung und wurde so konzipiert, dass blinde und sehbehinderte Besucher genauso wie sehende Menschen einen aufschlussreichen Einblick in das einfache Landleben in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhalten“, beschreibt Museumsleiterin Monika Kania-Schütz das Projekt. Dafür wurde der Wohnteil des Hauses überarbeitet und im Wirtschaftsteil ein Aktivbereich für Kinder eingerichtet. Mittels Blindenschrift und akustischen Informationsquellen erfahren sehbehinderte Gäste viel über das Haus und das Leben in dieser Zeit.

Sonderausstellung über die Hezogsägmühle


Ebenfalls seit Saisonstart präsentiert das Museum eine Sonderausstellung über die soziale Einrichtung Herzogsägmühle bei Peiting im Pfaffenwinkel. Die Herzogsägmühle wurde 1894 als Arbeiterkolonie gegründet und ist heute ein Sozialdorf der Inneren Mission, in dem Menschen mit physischen und psychischen Behinderungen von der Jugendhilfe bis zur Seniorenunterstützung betreut werden. Dazwischen erlebte die Herzogsägmühle eine sehr wechselhafte Geschichte, zu der auch die nationalsozialistische Zwangsfürsorge während des Dritten Reichs gehört.

„Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Menschen, die die Herzogsägmühle in den verschiedenen Phasen erlebt haben“, sagt Soziologin Barbara Mühlberger. Dazu werden die verschiedenen Epochen jeweils aus der Sicht von Zeitzeugen dargestellt und mit Interviews und Biografien dokumentiert. „120 Jahre Herzogsägmühle“ ist als Wanderausstellung konzipiert und bis zum 1. Mai an der Glentleiten zu sehen. Eine weitere Sonderausstellung zieht interessante Parallelen zwischen den Alpen und dem Himalaya mit überraschenden Resultaten, verspricht Museumsleiterin Kania-Schütz. Die Ausstellung mit Fotografien der beiden Rosenheimer Fotografen Wilfried und Luise Herold beginnt am 4. Juni.

Interesse an regionalen Produkten wächst


Das seit Jahren wachsende Interesse an regionalen Produkten und gesunder, naturbewusster Ernährung spiegelt sich auch im Angebot der Glentleiten wider. Buttern, ausgefallene Gewürze oder Kräutertrunk und Blütenbrot gehören zu diesen schmackhaften Themen. Im vergangenen Jahr gastierte Fernsehkoch Nelson Müller an der Glentleiten und bereitete Holzofenbrot für seinen speziellen Schweinsbraten zu.

Familienfreundliche Angebote spielen im Museum eine sehr wichtige Rolle. Dazu wurden Kursangebote aufbereitet, bei denen es keine Anmeldepflicht gibt und zu denen Familien mit Kindern nach Belieben kommen und gehen können. Damit soll der Freizeitstress in Familien reduziert werden.

Für Besucher mit Interesse an der Landwirtschaft hat das Museum zwei besondere Termine parat. Am 24. April steht ein großer Auftrieb der Murnau-Werdenfelser Rinder und der Braunen und Schwarzen Bergschafe auf dem Programm. Es wird die erste Rasseschau für diese Rinderrasse seit rund 50 Jahren werden. Ganz andere Attraktionen bietet der 19. Juni, wenn beim Traktorentag historische Fahrzeuge auf dem Museumsgelände einige Runden drehen.
(Georg Weindl)

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