Kommunales

Die Internationale Musikbegegnungsstätte Haus Marteau in Lichtenberg ist eine kulturelle Einrichtung, die vom Bezirk Oberfranken betrieben wird. (Foto: Porsch)

01.08.2016

Haus Marteau soll moderner werden

Umfassende Um- und Anbaumaßnahmen an der Internationalen Musikbegegnungs-stätte des Bezirks Oberfranbken

Ein moderner, großer Übungssaal in Form eines Stollens sowie zahlreiche Verbesserungen innerhalb der einstigen Künstlervilla: Die Planungen für diese umfassenden Um- und Anbaumaßnahmen an der Internationalen Musikbegegnungs-stätte Haus Marteau in Lichtenberg sollen weiter vorangetrieben werden. Der Bezirkstag von Oberfranken gab gestern einstimmig grünes Licht für die weiteren Planungsschritte des 3,2-Millionen-Euro Projekts. Mehr als 1200 Musikliebhaber besuchen alljährlich die Abschlusskonzerte der über 30 Meisterkurse in der Internationalen Musikbegegnungsstätte Haus Marteau in Lichtenberg. Die Konzerte der zahlreichen Nachwuchstalente aus der ganzen Welt erfreuen sich damit großer Beliebtheit. Auch aus diesem Grund soll die Internationale Musikbegegnungsstätte Haus Marteau des Bezirks Oberfranken modernisiert und umgebaut werden. „Wir wollen mit den Planungen auf der einen Seite die Übungsmöglichkeiten für die über 400 Teilnehmer unserer hochkarätigen Meisterkurse weiter verbessern und auf der anderen Seite den Zuhörern unserer Abschlusskonzerte ein besseres Musikerlebnis ermöglichen“, fasste Bezirkstagspräsident Günther Denzler bei der jüngsten Sitzung des oberfränkischen Bezirkstags den Hintergrund des Projekts zusammen. Derzeit finden die Abschlusskonzerte im früheren Speisezimmer und der angrenzenden Bibliothek der einstigen Villa des Violinkünstlers Henri Marteau bei ungünstigen Sichtverhältnissen statt.

Gesamtsumme: 3,2 Millionen Euro

 Mit der kalkulierten Gesamtsumme von rund 3,2 Millionen Euro soll nach den vorliegenden Planungen des Architekten Peter Haimerl aus München, der bereits den mehrfach ausgezeichneten Konzertsaal in der Gemeinde Bleibach im Bayerischen Wald realisiert hat, zahlreiche Umbaumaßnahmen in der ehemaligen Künstlervilla umgesetzt werden. So soll ein neuer, großer Übungsraum in Form eines Stollens neben dem denkmalgeschützten Hauptgebäude Platz für 80 Zuhörer bieten. In der Villa selbst sollen weitere vier Übungsräume eingerichtet werden, um auch zwei Meisterkurse parallel veranstalten zu können. Dafür wird das Gebäude nach derzeitigem Planungsstand um gut 50 Zentimeter abgesenkt. Durch die Umbaumaßnahmen wird gleichzeitig auch der barrierefreie Zugang zu den Übungsräumen verbessert.

Enge Zusammenarbeit mit den Hofer Symphonikern

Die Bezirksräte zeigten sich angetan von den vorliegenden Planungen. Nach der aktuellen Kostenberechnung ist bei der Umsetzung mit Fördergeldern in Höhe von bis zu 900 000 Euro zu rechnen. Der Bezirkstag von Oberfranken beschloss einstimmig, die Planungen weiter voran zu treiben und die entsprechenden Förderanträge bei der Oberfrankenstiftung und dem Bayerischen Kulturfonds einzureichen. Nach Vorlage der Entwurfsplanung mit einer detaillierten Kostenberechnung soll erneut über die Umbaumaßnahmen beraten werden. Die Internationale Musikbegegnungsstätte Haus Marteau in Lichtenberg ist – neben dem Museum für bäuerliche Arbeitsgeräte in Bayreuth – die einzige kulturelle Einrichtung, die vom Bezirk Oberfranken selbst betrieben wird. Ansonsten engagiert sich der Bezirk nur mittelbar durch Mitgliedschaften in Zweckverbänden und über die Gewährung von Zuschüssen an der Finanzierung kultureller Einrichtungen in Oberfranken.

Künstlerischer Berater Peter Sadlo verstirbt überraschend mit nur 54 Jahren

Neben den Meisterkursen findet in der Internationalen Musikbegegnungsstätte Haus Marteau in Lichtenberg in dreijährigem Turnus in enger Zusammenarbeit mit den Hofer Symphonikern auch der Internationale Violinwettbewerb Henri Marteau statt. Der nächste Wettbewerb beginnt am 24. April 2017 und endet am 6. Mai 2017. Unterdessen musste Haus Marteau aber auch einen schmerzhaften Verlust hinnehmen: Völlig überraschend verstarb im Alter von nur 54 Jahren vergangene Woche der künstlerische Berater der Internationalen Musikbegegnungsstätte, Professor Peter Sadlo. Tief ist die Trauer beim Bezirk Oberfranken, wie Bezirkstagspräsident Günther Denzler feststellt: „Mit Peter Sadlo verliert der Bezirk Oberfranken einen hochgeschätzten Kenner der internationalen Musikszene und guten Freund. Trotz seiner vielen Verpflichtungen stand er uns immer mit Rat und Tat zur Seite, wenn es darum ging, unsere Musikbegegnungsstätte weiterzuentwickeln“. Zuletzt hatte der weltberühmte Perkussionist mit seinen Fertigkeiten unter anderem beim Festakt zum Tag der Franken in Hof für großen Beifall gesorgt. (BSZ)

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