Kommunales

Rakten und Böller zu Silvester gibt es in nahezu allen bayerischen Städten und Gemeinden. (Foto: dpa)

29.12.2015

Kommunen streiten: Stressen Silvesterböller die Flüchtlinge zu stark?

In mehreren bayerischen Gemeinden wird heuer über ein Verbot des Brauchs debattiert

Im Gemeinderat von Krailing im Landkreis Starnberg war von SPD und Grünen ein Antrag eingebracht worden, in diesem Jahr auf das Abzünden von Silvesterraketen und Neujahrs-Böllern zu verzichten. Dies, so die Begründung, könnte die im Ort untergebrachten Asylbewerber zu sehr stressen - stammten doch einige von ihnen aus Bürgerkriegsregionen. Der mit Silvester unvermeidlich verbundene Krach würde dann, so die Erklärung der Gemeinderäte, Erinnerungen an Kriegshandlungen wachrufen. Traditionell kommen nämlich auf dem Waldbergerl an der Grenze zwischen Krailling und Stockdorf die Stockdorfer St.Vitus-Schützen, die Hubertusschützen aus Planegg und die Buchendorfer Raubwildschützen zusammen, um mit Handböllern, Standböllern und Kanonen das neue Jahr zu begrüßen. Verwendet wird Schwarzpulver. Zehnmal hintereinander geben die 20 bis 25 Schützen Schüsse in verschiedenen Abfolgen ab. SPD und Grüne plädierten dafür, diesen Brauch zu streichen. Die Mehrheit aus CSU und Freien Wählern im Gemeinderat lehnten das Ansinnen aber ab.

Nürnberger ÖDP-Fraktion plädiert für Sperr-Zonen

In Reichenberg im Landkreis Würzburg soll dagegen mit einem Probefeuerwerk die nervliche Belastbarkeit der dort ansässigen Migranten getestet werden - noch im Hellen und zeitlich beschränkt. Außerdem sollen mehrsprachige Informationsblätter verteilt werden, um für Verständnis und Akzeptanz der einheimischen Silvesterbräuche bei den Asylbewerbern zu bitten. In Nürnberg plädierte die ÖDP-Stadtratsfraktion für ein Verbot von Böllern im Umkreis von 800 Metern um Asylbewerber-Unterkünfte. Man müsse die Bewohner, so die Begründung, vor einer "Re-Traumatisierung schützen". Im Stadtrat konnte sich die Partei damit nicht durchsetzen, die Rathausverwaltung verwies obendrein auf die praktisch nicht mögliche Umsetzbarkeit - existieren doch derzeit in der Frankenmetropole rund 80 verschiedene Asylbewerberunterkünfte, die auf das gesamte Stadtgebiet verteilt sind. Das Thema hat inzwischen auch bundespolitische Relevanz. Der grüne Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele hatte ein generelles, auf ganz Deutschland ausgedehntes Böllerverbot gefordert. (BSZ)

Kommentare (1)

  1. Karate Tiger am 31.12.2015
    Wisst ihr was ihr Grünen? Mir ist es scheißegal ob WIR mit unserem Silvesterfeuerwerk die Invasoren ( Flüchtling ist keiner dieser Asyloptimierer, denn deren Flucht war im ersten sicheren Nachbarland heimatnah beendet. Ihre Weiterreise diente nur der Asyloptimierung. Weder nach der Genfer Flüchtlingskonvention, noch nach dem Asylgesetz haben diese Menschen bei uns Anrecht auf Asyl. Sofortige Abschiebung wäre deshalb angesagt ) stressen oder nicht, denn WIR haben diese Asyloptimierer nicht eingeladen und WIR wollen sie auch nicht in Deutschland haben.
Die Frage der Woche

Sollen Schwimmbäder manche Ausländer abweisen dürfen?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
X
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.