Kommunales

Herzstück des Krisendienstes ist die Vernetzung aller wichtigen Akteure von der Sozialpsychiatrie bis hin zu den Kliniken. So entsteht ein Hilfenetz, das die Basis für die ganzheitliche Versorgung von hilfebedürftigen Menschen darstellt. (Foto: dpa/Frank May)

22.12.2020

Krisendienst Psychiatrie Oberbayern geht in den Regelbetrieb

Gründung einer gemeinnützigen GmbH nach erfolgreichem Abschluss der Projektphase

Es ist eine beispielhafte Kooperation zwischen den Trägern der freien Wohlfahrtspflege, den Kliniken des Bezirks Oberbayern (kbo) und weiteren Netzwerkpartnern: der Krisendienst Psychiatrie Oberbayern. Jetzt geht das Projekt des Bezirks Oberbayern mit der Gründung einer gemeinnützigen GmbH in den Regelbetrieb.

Der Krisendienst Psychiatrie ist ein Angebot zur psychiatrischen Soforthilfe für die Bürger*innen Oberbayerns. Unter der Rufnummer 0180 / 655 3000 erhalten Menschen in seelischen Krisen, Mitbetroffene und Angehörige qualifizierte Beratung und Unterstützung. Auch Fachstellen können sich an den Krisendienst wenden. Herzstück des Krisendienstes ist die Vernetzung aller wichtigen Akteure von der Sozialpsychiatrie bis hin zu den Kliniken. So entsteht ein Hilfenetz, das die Basis für die ganzheitliche Versorgung von hilfebedürftigen Menschen darstellt.

Anfang Dezember 2020 wurde die Krisendienst Psychiatrie Oberbayern gemeinnützige GmbH gegründet. Träger sind der Trägerverein der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege Oberbayern e.V. (Arge e. V.) und das kbo-Isar-Amper-Klinikum zu je 50 Prozent.

"Zwangseinweisungen lassen sich mit frühzeitiger Hilfe vermeiden"

 „Der Krisendienst ist ein einzigartiges Netzwerk, das alle Akteure in einer gleichberechtigten und vertrauensvollen Zusammenarbeit aufgebaut haben“, sagte Bezirkstagspräsident Josef Mederer. „Ich danke allen Beteiligten für ihren großartigen Einsatz. Menschen in psychischen Notlagen haben in Oberbayern fachlich hochkompetente Ansprechpersonen, die sie auf ihrem Weg aus der Krise begleiten. Markenkern des Krisendienstes sind die Erreichbarkeit rund um die Uhr und die qualifizierte aufsuchende Vor-Ort-Hilfe, die bundesweit einzigartig sind“, so Mederer weiter. Auch sei in der Praxis „nachweisbar, dass sich mit frühzeitiger Krisenhilfe Zwangseinweisungen vermeiden lassen“.

Maßgeblich beteiligt am Aufbau des Krisendienstes war Michael Welschehold, der ärztliche Leiter der Leitstelle. „Dr. Welschehold hat mit bewundernswerter Tatkraft die Leitstelle des Krisendienstes Psychiatrie ausgebaut und gesteuert. Dabei hat er Pionierarbeit geleistet“, würdigte der Bezirkstagspräsident dessen Tätigkeit.

Schon jetzt telefonische Erreichbarkeit an 365 Tagen im Jahr

„Ein so weitreichendes Netzwerk wie den Krisendienst Psychiatrie Oberbayern einheitlich und gemeinsam weiterzuentwickeln ist eine große Herausforderung. Die neue Regelstruktur soll Themen und Kräfte bündeln, interne Abläufe vereinfachen und damit Qualität und Verlässlichkeit des Krisendienstes für hilfesuchende Menschen weiter verbessern“, so Welschehold. Der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie hat die Leitstelle des Krisendienstes Psychiatrie bisher geleitet und wird künftig als Prokurist eingesetzt. Zusammen mit Cornelia Maier, als Geschäftsführerin neu im Team des Krisendienstes, wird Welschehold den Ausbau weiter vorantreiben und die Zusammenarbeit im Netzwerk koordinieren.

Bereits heute ist der Krisendienst Psychiatrie an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr telefonisch erreichbar, ab dem 1. März 2021 unter der kostenfreien Rufnummer 0800 / 655 3000. Voraussichtlich bis Ende Juli 2021 werden auch die mobilen aufsuchenden Teams in ganz Oberbayern rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr im Einsatz sein. Zu diesem Zeitpunkt werden rund 900 Mitarbeitende in den aufsuchenden Diensten und der Leitstelle tätig sein. (Constanze Mauermayer)

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