Kommunales

Der Frauenanteil in der bayerischen Kommunalpolitik sinkt kontinuierlich. (Foto: dpa/Daniel Karmann)

13.06.2025

Mehr Frauen in die Rathäuser!

„Bavaria ruft!“: Die neue Initiative will mehr Kandidatinnen für die Kommunalwahl 2026 gewinnen

Am 8. März 2026 werden bei den Kommunalwahlen in Bayern wieder rund 40 000 Mandatsträger gewählt. Die weibliche Form fehlt an dieser Stelle bewusst, da der Frauenanteil kontinuierlich sinkt. Er liegt bei unter einem Drittel. Von den 2056 Gemeinden im Freistaat werden sogar nur 10 Prozent von Bürgermeisterinnen regiert. Nicht nur, weil die Wahl auf den Weltfrauentag fällt, will die Initiative „Bavaria ruft!“ Abhilfe schaffen.

„Kommunalpolitik ist das Rückgrat unserer Demokratie“, betonen die Initiatorinnen Kathrin Alte (CSU), Bürgermeisterin der Gemeinde Anzing, und Lindaus OB Claudia Alfons (parteilos). Unterstützt werden sie unter anderem von Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Sozialministerin Ulrike Scharf (beide CSU), aber auch von Vertreterinnen der Grünen und der SPD.

Die Gründe für den Frauenmangel in der Kommunalpolitik sind vielfältig. Laut einer Studie der TU München wurden 63 Prozent der politisch aktiven Frauen in sozialen Medien bedroht. „Beleidigungen oder Angriffe am Infostand müssen strafrechtlich verfolgt werden“, unterstreicht Aigner. Auch ihr sei es schwergefallen, sich ein dickes Fell zuzulegen. 

Zum Mutterschutz gezwungen

Weitere Gründe für die Demotivation: die Reduzierung auf soziale Themen wie Familienpolitik. Hinzu kommt die Unvereinbarkeit von Familie und Beruf. Frauen sind immer noch für die Care-Arbeit verantwortlich und müssen bei abendlichen Sitzungszeiten passen. Warum eigentlich? Und selbst wenn sie es können, verbietet es das Gesetz: Alfons wollte ihr Amt nach der Geburt weiter ausüben, musste aber Mutterschutz nehmen.

Immerhin hat sie erreicht, dass das Innenministerium das entsprechende Gesetz neu interpretiert hat. Ein erster Fortschritt. Und ein Zeichen, dass Frauen in der Kommunalpolitik durchaus etwas bewirken können. Die Schweizer Kampagne „Helvetia ruft!“ hat es geschafft, den Frauenanteil im Nationalrat von 33 Prozent auf 42 Prozent zu erhöhen. Es lohnt sich. (David Lohmann)

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