Wie sieht eine passgenaue Behandlung von Patienten mit psychischen Störungen bei gleichzeitiger Intelligenzminderung oder Autismus-Spektrum-Störung aus? Diesem besonderen Thema widmete sich das „Fachforum“ – ausgerichtet in diesem Jahr vom Bezirk Niederbayern – auf der Messe ConSozial 2018.

„Eine qualifizierte und spezialisierte Therapie solcher Patienten ist uns als Bezirk Niederbayern ein wichtiges Anliegen. Gleichzeitig möchten wir mit der heutigen Veranstaltung ein Stück Aufklärungsarbeit leisten, denn gerade die komplexe und vielgestaltige neurologische Entwicklungsstörung Autismus wird in den Medien häufig falsch dargestellt“, erläuterte der Verwaltungsdirektor vom Bezirk Niederbayern, Josef Fröschl, die Wahl des Themas.

So begann dann auch der ehemalige Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Bezirkskrankenhaus Landshut, Dr. Matthias von Aster, mit einer generellen Einführung in die Thematik. Dabei war ihm besonders wichtig, den Teilnehmenden zu verdeutlichen und sie dafür zu sensibilisieren, dass auffälliges Verhalten bei diesem Personenkreis oftmals durch die Intelligenzminderung beziehungsweise dem Autismus erklärt wird und die psychische Störung als Folge „übersehen“ wird. Erkennen, verstehen und angemessen reagieren – lautete der abschließende Appell von Asters - bezogen auf die Diagnose und Therapie dieser Patienten.

„Wann immer möglich, sollte dieser Personenkreis ambulant behandelt werden – dies verspricht den bestmöglichen Therapieerfolg“, diese Aussage war die große Klammer des Vortrags von Klaus Griephan, Oberarzt am Bezirkskrankenhaus Landshut. Er zeigte eindrücklich auf, welche Vorteile, gerade bei diesem Krankheitsbild, die Behandlung durch eine Psychiatrische Institutsambulanz bietet. Neben der Spezialisierung der dortigen Ärzte sowie ein „Mehr“ an Zeit gäbe es vor allem auf diese Weise die Möglichkeit, die Patienten aufsuchend zu betreuen, also auch in ihrem Zuhause zu behandeln. Für Griephan stellt dies den eindeutigen Goldstandard in diesem Bereich dar.

Ein ganz besonderes Angebot stand im Mittelpunkt des letzten Teils des „Fachforums“ – eine Spezialambulanz für Autismusabklärung im Erwachsenenalter am Bezirkskrankenhaus Mainkofen. Außergewöhnlich deshalb, da die Entwicklungsstörung in der Regel bei Kindern und Jugendlichen dia-gnostiziert wird. Ausnahmefälle finden im Bezirksklinikum Mainkofen Hilfe, dessen Spezialangebot von Dr. Torsten Piendl, Diplompsychologe und Klinischer Neuropsychologe, sowie Kristina Ebner, Psychologische Psychotherapeutin, vorgestellt wurde und den Teilnehmenden einen interessanten Abschluss des Fachforums bot.
(Constanze Hölzl)

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