Kommunales

Baderegeln: Das Plakat klärt unter anderem darüber auf, dass Frauen weder verbal noch körperlich sexuell belästigt werden dürfen. Mit Verhaltensregeln unter anderem auf Arabisch haben die Münchner Schwimmbäder gute Erfahrungen gemacht - und deutschlandweite Nachfrage erfahren. (Foto: dpa)

12.01.2016

Verhaltensregeln auf Arabisch

Mit einer interkulturellen Aufklärungskampagne sind die Münchner Schwimmbäder Vorreiter gewesen

Menschen aus anderen Kulturen bringen neue Probleme nach Deutschland - mit einer Aufklärungskampagne in den Münchner Schwimmbädern mit Comicbildern und auf anderen Sprachen haben die Betreiber gute Erfahrungen gemacht. Zahlreiche Bäder in Deutschland hätten die Vorlage inzwischen übernommen, sagte heute ein Sprecher der Stadtwerke München.

Die Flyer und Plakate klären unter anderem über scheinbare Selbstverständlichkeiten auf, zum Beispiel dass Wasser für Nichtschwimmer gefährlich sein kann. Es geht aber auch darum, dass den Anweisungen des Badepersonals - egal ob Mann oder Frau - Folge zu leisten ist und Frauen weder verbal noch körperlich sexuell belästigt werden dürfen. Die Flyer, die neben Deutsch, Englisch und Französisch in Arabisch, Somali, sowie in den etwa in Afghanistan genutzten Sprachen Pashtu und Dari gedruckt wurden, helfen dem Personal bei der Präventionsarbeit, wie der Sprecher sagte.

Idee kam 2013 auf


Die Idee sei 2013 gekommen, weil sich die Probleme in den 18 Hallen- und Freibädern der Landeshauptstadt häuften. Vor allem seien immer wieder Migranten ins Wasser gesprungen, die nicht schwimmen konnten. Darüber hinaus habe es weitere vorwiegend interkulturelle Probleme gegeben, sagte der Sprecher: "Der Grundsatz der Akzeptanz von Frauen - egal in welcher Kleidung - wird leider nicht von allen Badegästen respektiert, deshalb der explizite Hinweis darauf."

Damals seien die Münchner das erste Bäderunternehmen in Deutschland gewesen, das eine solche Kampagne ins Leben rief, sagte der Sprecher. 20.000 Flyer seien gedruckt worden, die nächste Auflage sei gerade in Planung. Geprüft werde auch, ob Drucke in weiteren Sprachen nötig seien. Zudem sei das Personal interkulturell geschult worden, so dass die Mitarbeiter schon an der Kasse das Infomaterial anbieten. "Das kommt auch bei Kunden gut an. Sie fühlen sich wertgeschätzt."

München ist eine Großstadt mit einem der höchsten Ausländeranteile in Deutschland. Zudem sei das Thema Aufklärung mit den steigenden Flüchtlingszahlen noch einmal verstärkt worden, sagte der Sprecher. Die Flyer, die das Personal auch aktiv verteilt, wurden mit der Gleichstellungsstelle, der Anti-Diskriminierungsstelle und der Stelle für Interkulturelle Zusammenarbeit der Landeshauptstadt erstellt.
(Marco Krefting, dpa)

Kommentare (1)

  1. Enrico Stiller am 14.01.2016
    Man muss die Leute nur aufklären, dass bestimmte Dinge verboten sind, dann lassen sie sofort davon ab. Toll, wir können Polizei und Gefängnisse ersatzlos streichen. Wie naiv darf man heute in Deutschland eigentlich sein, ohne sich lächerlich zu machen? Warum muss man Ausländer auf Verbote hinweisen? Angeblich ist ihr Verhalten doch nicht weniger gesetzestreu als das der Deutschen? Das hören wir doch bei jeder Gelegenheit. Nun, die Aussage, dass Ausländer nicht mehr Straftaten begehen als Deutsche, ist schlicht und einfach eine fromme Lüge.
    Man sehe sich z.B. einmal das Statistische Jahrbuch der Bundesregierung für das Jahr 2006 an (eine wesentliche Tabelle daraus ist auch im Wiki-Artikel "Ausländerkriminalität" wiedergegeben). Damals betrug der Ausländeranteil in Deutschland etwa 9%. Allerdings waren in 30% (in Worten dreissig Prozent) aller Vergewaltigungsfälle Ausländer als Täter involviert. Bei anderen Straftaten gibt es ähnliche Überproportionalitäten.
    Wie kann man dann sagen, dass Ausländer nicht krimineller seien? Ganz einfach. Sozialwissenschaftler "kontrollieren" solche Daten und Zusammenhänge. Das heisst, sie beziehen "intervenierende Variablen" (wie soziale Schicht, Bildung, Arbeitslosigkeit etc.) mit ein. Wenn man das tut, DANN sind Ausländer nicht krimineller als Deutsche mit ähnlichen sozialen Merkmalen. So weit, so gut.
    Allerdings beisst die Maus keinen Faden von der Tatsache ab, dass genau diese sozialen Merkmale, die potentiell jeden Menschen mit einiger Wahrscheinlichkeit "krimineller" machen (genauer ausgedrückt: die mit Kriminalität korreliert sind) bei Ausländern nun eben einmal typischerweise gehäuft auftreten.
    Fazit: Ausländer sind nicht deshalb krimineller, weil sie Ausländer sind (das würde ja auch niemand erwarten) - sie begehen häufiger Straftaten, weil bei ihnen typischerweise bestimmte soziale Merkmale gehäuft auftreten. Aber häufiger Straftaten begehen - das tun sie. Alles andere stimmt einfach nicht.
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