Kommunales

Der Vierseithof ist ein typisches Beispiel für die regionale Baukultur des 19. Jahrhunderts. (Foto: Bezirk Niederbayern)

16.10.2015

Vorbildlicher Denkmalschutz

Vierseithof von Winfried Warner in der Gemeinde Tann im Landkreis Rottal-Inn ausgezeichnet

Engagierte Denkmalpflege und moderne Wohnkultur müssen nicht im Widerspruch zueinander stehen, sondern können vielmehr eine ganz besondere, äußerst reizvolle Verbindung eingehen. Winfried Warner ist dies bei der Instandsetzung seines denkmalgeschützten Vierseithofs in der im Landkreis Rottal-Inn gelegenen Gemeinde Tann mustergültig gelungen. Dafür wurde ihm der „Denkmalpreis des Bezirks Niederbayern 2015“ verliehen.
Niederbayerns Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich überreichte Winfried Warner die mit 7500 Euro dotierte Auszeichnung zusammen mit einer Glasskulptur im Freilichtmuseum Massing: „Sie und Ihre Frau haben die Einmaligkeit Ihres Besitzes erkannt, geschätzt und durch die vorbildliche Instandsetzung vor dem Verfall bewahrt“, so Heinrich in seiner Rede. Edeltraud Plattner, Vize-Landrätin des Landkreises Rottal-Inn, gratulierte in Ihrem Grußwort: „Dass es heute so ein Schmuckstück ist, darauf können Sie stolz sein und die Gesellschaft ist Ihnen zu Dank verpflichtet, weil Sie ein Stück Heimat erhalten haben.“
Der Vierseithof datiert um 1850 – schon damals ein Glanzstück ländlichen Bauens und bis heute ein typisches Beispiel für die regionale Baukultur des 19. Jahrhunderts. Eine Hofanlage in dieser Gesamtheit ist nur mehr selten zu finden.

"Nicht nur Schlösse, Burgen und Kirchen vermitteln bauliche Identität"


Kulturwissenschaftlerin Christine Lorenz-Lossin dokumentierte die umfassende und aufwendige Instandsetzung in ihrer Laudatio. Die neuen Besitzer hätten grundlegendes Fachwissen, die notwendige Sensibilität für die historische Bausubstanz, den Charme der Hofanlage mitgebracht. Dadurch sei es gelungen, ein Baudenkmal mit bewegter 150-jähriger Geschichte seinen individuellen Charakter zu bewahren. Oberstes Ziel sei die bestmögliche Bestandserhaltung gewesen – so, wie es sich jeder Denkmalpfleger wünscht.
Unter dem Titel Verkannt und unbeliebt!? Denkmale der Industrie- und Technikgeschichte beleuchtete Bezirksheimatpfleger Maximilian Seefelder in seinem Festvortrag das Thema des Denkmaltags „Handwerk, Technik, Industrie“. Die baukulturelle Identität sei nicht nur durch Gotteshäuser, Burgen, Schlösser, Villen oder Bauernhäuser geprägt, sondern auch durch die weniger geachteten Bauten des Technik- und Industriezeitalters. Die Industrialisierung und die rasante technische Entwicklung hätten die Arbeits- und Lebenswelten unserer Vorgänger-Generationen verändert wie nie zuvor. Dadurch hätten ganze Landstriche innerhalb kürzester Zeit eine industrielle Prägung bekommen. Als Beispiele führte Seefelder Glasmacherorte in Niederbayern und der Oberpfalz an, nationale Stätten der Stahlerzeugung, Kohleförderung und Energiewirtschaft oder auch den industriellen Abbau von Graphit und Granit im Bayerischen Wald. (Christine Knott) Die vollständigen Seiten des Bayerischen Bezirketags Teil 1 Die vollständigen Seiten des Bayerischen Bezirketags Teil 2

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Passwort vergessen?

Geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail ein um Ihr Passwort zurückzusetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: vertrieb(at)bsz.de

Zurück zum Anmeldeformular 

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Passwort vergessen?

Geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail ein um Ihr Passwort zurückzusetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: vertrieb(at)bsz.de

Zurück zum Anmeldeformular 

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.