Kommunales

Die Veranstalter rechnen in diesem Jahr mit 5000 Besuchern. Zu den Ausstellern gehört auch der Verlag Bayerische Staatszeitung GmbH. (Foto: Messe Nürnberg)

16.10.2019

20 Jahre Kommunale: mehr Aussteller und mehr Fläche

Auf der Messe Kommunale in Nürnberg geht es heuer um Nachhaltigkeit und Digitalisierung in den Gemeindeverwaltungen

Vom modernen Schneeräumfahrzeug über die neuesten IT-Programme und zweckmäßige Urnenstelen bis zur Funktionskleidung für Politessen und Bauamtsmitarbeiter: Auf der Messe Kommunale in Nürnberg vom 16. bis 17. Oktober finden Bürgermeister und Verwaltungsmitarbeiter alles was es für eine funktionierende Kommune braucht. Heuer feierte die europaweit größte Messe ihrer Art ihr 20-jähriges Bestehen.

In Bayern gibt es ja bekanntlich den Wolpertinger, ein Hybrid-Viech aus Reh, Hase, Wildschwein und was weiß noch. Auf der Kommunale gibt es das technische Äquivalent dazu zu sehen: am Stand der Firma Vebeg GmbH aus Frankfurt. Das Fahrzeug ist ein ehemaliger Kleinwagen mit Drehbürsten, Räumvorrichtung, Lastenanhänger und sogar Propellern auf dem Dach. Aus den Türen wachsen dicke Entsorgungsschläuche. „Wir wollen damit unser Geschäftsprinzip demonstrieren“, erklärt Geschäftsführer Oliver Jasper, „nämlich das wir alles Utensilien aus einer Stadtverwaltung umweltgerecht entsorgen beziehungsweise recyceln können: vom Bagger bis zur Trompete des Rathausorchesters.“

Sehr umweltfreundlich sind auch die Gemeinnützigen Werkstätten und Wohnstätten GmbH aus Calw in Baden-Württemberg. Mitarbeiter Thomas Haas präsentiert ein E-Bike, dass für den Einsatz beim Bauhof umgerüstet wurde. Sozialer Hintergrund: montiert wurde das Gefährt von Menschen mit geistiger Behinderung.

Damit liegen die beiden Firmen voll im Trend, den Nachhaltigkeit ist dieses Jahr ein Schwerpunkt auf der Kommunale. Aus diesem Grund wurde als besonderer Gast der Bundesentwicklungshilfeminister Gerd Müller (CSU) eingeladen. Da fragt man sich erst mal, was hat der mit Kommunen zu tun? Doch der Ressortchef findet: eine ganze Menge.

Entwicklungspartnerschaften mit Städten und Gemeinden in Krisen- und Entwicklungsländern bringen viel, ist Müller überzeugt. Bundesweit gibt es inzwischen 950, in den nächsten Jahren soll die Zahl verdoppelt werden. Unterstützt werden die Kommunen in Asien, Afrika und dem Nahen Osten bei der Wasserversorgung und bei der Müllbeseitigung.

390 Aussteller aus elf Ländern

Und die Kommunen können noch mehr tun, findet Gerd Müller – vor allem bei der Beschaffung. Das geht schon bei kleinen Dingen los. „Wenn alle 2000 bayerischen Kommunen in Zukunft nur noch fair gehandelten Kaffee ausschenken würden, könnten allein in Westafrika 100 000 Kinder in die Schule statt zur Arbeit in den Plantagen gehen.“

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Digitalisierung. „Teilweise befinden wir uns da noch in der Steinzeit“, klagt Uwe Brandl (CSU), der Präsident des Bayerischen Gemeindetags und Bürgermeister von Abensberg im Landkreis Kelheim. „Der Bürger wird in Zukunft erwarten, dass er verschiedene Dinge von daheim aus erledigen kann. Und da muss am Schluss ein digitaler Bescheid stehen.“ Deutschland drohe da im europäischen Vergleich langsam den Anschluss zu verlieren, warnt Brandl.

Neben der eigentlichen Digitalisierung beschäftigt immer mehr Rathäuser, ihre IT vor ungewollten Zugriffen zu schützen und sicherer zu werden. Für Aufsehen sorgte vor einiger Zeit der Fall der Gemeinde Dettelbach im Landkreis Kitzingen. Hacker hatten die gesamte IT mit einem Virus lahmgelegt und waren nur gegen Zahlung eines Lösegelds bereit, sie wieder freizugeben.

Die zweitägige Messe mit 390 Ausstellern aus elf Ländern und rund 5000 Besuchern verzeichnete gegenüber dem letzten Mal einen Zuwachs an Ausstellern um zehn Prozent und um 13 Prozent bei der Ausstellungsfläche. Die breite Themenpalette umfasst mobilen Lärmschutz, solarbetriebene Straßenlaternen und Möbel aus nachhaltiger Forstwirtschaft. (André Paul)


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