Kultur

Endlich besiegelt: Ausschnitt aus der Urkunde zum Münchner Vertrag vom 14. April 1816; eine größere Ansicht finden Sie in der Bildergalerie am Ende des Beitrags. (Foto: Bayerisches Hauptstaatsarchiv)

14.11.2016

Bayerisch-östreichisches Hickhack

Eine Ausstellung klärt auf über die Hintergründe und das Zustandekommen des "Münchner Vertrags" vor 200 Jahren

Es war ein Hickhack und Gezerre um lukrative Landesteile zwischen Bayern und Österreich. Bayern hatte in den Napoleonischen Kriegen zum französischen Kaiser gehalten und war unter anderem mit neuer Landesfläche belohnt worden - nicht zuletzt auf Kosten Österreichs. Dann wechselte das junge Königreich Bayern die Seiten: Mit dem Vertrag von Ried schlug es sich 1813 auf die Seite der Gegner Napoleons. Nach dem Wiener Kongress war das Verhältnis zwischen Bayern und Österreich nach wie vor deutlich angespannt, es musste ein für beide Seiten tragbarer territorialer Kompromiss gefunden werden. Und dieser wurde schließlich mit dem „Münchner Vertrag“ am 14. April 1816 besiegelt. Demnach verichtete Bayern auf das Hausruckviertel, das Innviertel, das Amt Vils in Tirol und das Herzogtum Salzburg. Die Besitzungen des ehemaligen Erzstifts Salzburg im sogenannten Rupertiwinkel und das Gebiet der ehemaligen Fürstpropstei Berchtesgaden blieben bei Bayern. Bayern erhielt die linksrheinische Pfalz, mehrere Gebiete am Rand des heutigen Unterfranken und das im heutigen Oberfranken gelegene Marktredwitz. In Zusatz- und Geheimartikeln wurden weitere Streitfragen geklärt. Bayern musste sich außerdem mit seinen Anrainerstaaten Baden und Hessen-Darmstadt aus-einandersetzen, die von der Abmachung mit Österreich ebenfalls betroffen waren. Grenzkommissionen arbeiteten noch Jahre später an der exakten Festlegung der neuen Landesgrenzen, Registratur- und Archivbestände mussten aufgeteilt und Verwaltungspersonal ausgetauscht werden. Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums dieses wichtigen Grenzvertrages haben Markus Frauenreuther und Gerhard Fürmetz vom Bayerischen Hauptstaatsarchiv eine Ausstellung zu dem Abkommen, seine Entstehung und Hintergründe aufbereitet. (BSZ)

Information:
Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns, Schönfeldstraße 5, 80539 München.  Mo. bis Do. 8.30–18.00 Uhr, Fr. 8.30–13.30 Uhr (an Feiertagen geschlossen).
Führungen für Gruppen können kostenfrei gebucht werden unter Tel. 089/28638-2530 und E-Mail: poststelle(at)bayhsta.bayern.de
www.staatliche-archive.bayern.de

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