Kultur

Der Tod und die Trauer sind seit jeher Themen der Kunst - der bildendenden ebenso wie in der Literatur. (Foto: dpa/Felix Kästle)

04.03.2020

"Der Tod ist groß"

Literaturprogramm zum Thema Tod in acht bayerischen Städten

Vom 16. März bis  bis zum 5. April finden unter der Federführung von Stadtkultur Netzwerk Bayerischer Städte e.V. Veranstaltungen in verschiedenen bayerischen Städten statt, die sich literarisch mit dem Tod auseinandersetzen. In Lesungen, Diskussionen, Vorträgen und Ausstellungen treffen Autor und Autorinnen, Ärzt*innen, Theolog*innen, Soziolog*innen, Trauerredner*innen und Friedhofsführer*innen aufeinander.

Rainer Maria Rilke schrieb Anfang des 20. Jahrhunderts: „Der Tod ist groß. Wir sind die Seinen lachenden Mundes. Wenn wir uns mitten im Leben meinen, wagt er zu weinen mitten in uns.“ Die literarische Beschäftigung mit dem Tod hat bis heute nichts an ihrer Aktualität verloren, ist der Tod doch für alle untrennbar mit dem Leben verknüpft. „Sterben und Tod werden in unserer Gesellschaft häufig verdrängt. Das Nachdenken darüber und der Umgang damit sind kulturelle Aufgaben“, erklärt Christine Fuchs, Leiterin des Städtenetzwerks. „Aus diesem Grund ist unser Literaturprogramm auch eine wichtige Ergänzung zu unseren zeitgleich laufenden Projekten zur Rolle der Kunst für die Gesundheit."

Im Literaturprogramm gleich zwei Mal auftreten wird der derzeitige Shootingstar der österreichischen Literatur Vea Kaiser mit ihrem voller Verve, Witz und Herzenswärme erzählten Roman „Rückwärtswalzer“ über eine nicht ganz regelkonforme Überführung einer Leiche von Wien in den Balkan. Weitere große Namen sind Mariana Leky & Thommie Bayer sowie die Krimiautorin Veronika Rusch.

Im Rahmen des Literaturprogramms wurde auch der Literatur update-Wettbewerb der Litereraturstiftung Bayern ausgeschrieben. Aus über 80 Einsendungen zu dem Motto „Den Tod schreiben“ kürte die Jury die vier Sieger*innen Annegret Liepold, Elena Kaufmann, Philip Krömer und Matthias Tonon, die ihre Beiträge auf einer Lesereise vorstellen werden.

Unter dem Titel "In memoriam" werden Texte 2019 verstorbener Autor*innen vorgetragen, im Deutschen Medizinhistorischen Museum Ingolstadt dagegen gibt es Geschichten vom Scheintod zu hören. In Landshut und Coburg finden poetische Spaziergänge und Textvorträge auf dem Friedhof statt. Die VHS Unteres Pegnitztal in Lauf veranstaltet einen Spaziergang mit ausgebildeten Friedhofsführer*innen über den Neuen Jüdischen Friedhof Schnaittach. 

Mit dem Tod in der Kinder- und Jugendliteratur beschäftigt sich in Lauf a.d. Pegnitz eine Ausstellung mit Illustrationen von Kinderbuchautor Wolf Erlbruch, in Garmisch-Partenkirchen finden ein Vortrag und eine Diskussion zwischen einer Literaturpädagogin, einer Pfarrerin, einer Kindergartenleiterin und einem ehemaligen Chefarzt unter dem Titel "Opa wohnt jetzt woanders" statt, und in Roth gibt es eine Lesung des Kinderbuchs "Die beste Beerdigung der Welt" mit anschließendem Gespräch. In Coburg geht es dagegen um Sternenkinder; hier diskutieren unter anderem eine Coburger Autorin und der Hospizverein.

Information: Das gesamte Programm sowie Details zu allen Veranstaltungen finden Sie unter www.dertodistgross.de

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