Kultur

Friedrich Wilhelm Singer in seiner Praxis. Der Arzt widmete sich in seiner Freizeit intensiv und profund der Heimatforschung. (Foto: Fichtelgebirgsmuseen)

29.05.2018

Eifriger Sammler

Eine Ausstellung zu Ehren von Friedrich Wilhelm Singer, der Schätze aus der Vergangenheit des Fichtelgebirges zusammentrug

Zum 100. Geburtstag des Heimatforschers Friedrich Wilhelm Singer (1918 bis 2003) widmen ihm die Fichtelgebirgsmuseen eine  Ausstellung an den Standorten Arzberg-Bergnersreuth und Wunsiedel. Darin geht es um sein Leben und vor allem unm seine einzigartige Sammlung, die er in großen Teilen den Fichtelgebirgsmuseen übereignet hat. An beiden Standorten sind über 200 Objekte zu sehen.

Friedrich Singer hat eine Schatzkammer zur Sachkultur des Fichtelgebirges von der Vor- und Frühgeschichte bis ins 20. Jahrhundert kenntnisreich zusammengetragen. Es findet sich unter anderem ein Schrank des Waldsassener Klosterschreiners Hauthmann, das einzige profane Stück, das erhalten ist und auf der Tür vermutlich sein Porträt zeigt. Hinzu kommt eine überdimensionale Reisetruhe, die von Alexander von Humboldt aus seiner Zeit in Arzberg stammt. Ein weiteres Highlight sind die Arzberger Berghaspel mit zugehöriger Bergordnung von 1619. Besondere archäologische Fundstücke sind zum Beispiel eine Silexpfeilspitze aus Hendelhammer von ca. 5000 v. Chr. oder der mittelalterliche Terrakottapuppenkopf aus der Burganlage Hohenberg. Ein besonderes Highlight ist auch die geschnitzte Testamentskapsel von 1691.

Friedrich Wilhelm Singer war Arzt - in der Ausstellung ist seine Arzberger Praxis mit Originalmobiliar nachgebaut.

Die Ausstellung kombiniert die Objekte seiner Sammlung mit Exponaten aus den Beständen beider Museen, die Friedrich Singer für seine wissenschaftliche Arbeit genutzt hat. Diese finden sich vielfach auch in den von Singer veröffentlichten Aufsätzen oder Publikationen wieder und sind bisher nur aus Fotos bekannt.

Einige Stücke, die seine Nachfahren 2017, nach dem Tod seiner Witwe den Fichtelgebirgsmuseen überließen, wurden noch nie veröffentlicht oder gezeigt.

Die Ausstellung ist Teil des Singer-Projektes, gefördert vom Kulturfonds Bayern und der Oberfrankenstiftung. Ausblick: Im Frühjahr 2019 wird ein Heimatforschersymposium zu Ehren Singers in den Fichtelgebirgsmuseen stattfinden.(BSZ)

Information: 2. Juni bis 3. Februar 2019. Volkskundlichen Gerätemuseum Arzberg-Bergnersreuth, Wunsiedler Str. 14, 95659 Arzberg. Fichtelgebirgsmuseum, Spitalhof 5, 95632 Wunsiedel.

Abbildung: Diese Reisetruhe soll Alexander von Humboldt gehört haben. (Foto: Fichtelgebirgsmuseen)

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