Politik

31.10.2025

Soll die praktische Führerscheinprüfung verkürzt werden?

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) Er will die Kosten der Fahrerlaubnis deutlich senken. Dazu soll auch die Verkürzung der praktischen Führerscheinprüfung führen. Für Rüdiger Lode, Vorstand für Verkehr, Umwelt, Fahrzeugtechnik beim ADAC Südbayern, ist das eine gute Idee. Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim TÜV-Verband, hält dagegen davon gar nichts

JA

Rüdiger Lode, Vorstand für Verkehr, Umwelt, Fahrzeugtechnik beim ADAC Südbayern

Gerade angesichts explodierender Kosten beim Erwerb der Fahrerlaubnis begrüßt der ADAC Südbayern die geplanten Maßnahmen wie die Verkürzung der praktischen Fahrprüfung. Selbst bei einer Reduktion der reinen Fahrtzeit auf rund 25 Minuten können zahlreiche Fahrsituationen abgebildet und das Können der Auszubildenden überprüft werden. Gleichzeitig ermöglicht die Straffung eine Reduktion der gesamten Prüfzeit mit Rückmeldegespräch et cetera auf rund 45 Minuten.

Dies hätte den Vorteil, dass die überlasteten Technischen Prüfstellen mehr Kapazitäten haben und Fahrschulen in ihrer gewohnten Taktung bleiben. Bei einer sinnvollen Umsetzung dieser und weiterer Maßnahmen können die Preise für den Führerschein gesenkt werden. Und das, ohne die hohe Qualität der Fahrausbildung in Deutschland und damit die Verkehrssicherheit zu gefährden. Der Erwerb des Führerscheins darf kein Privileg einzelner Schichten sein!
 

NEIN

Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim TÜV-Verband

Schneller zum Führerschein? Sicher nicht. Kürzere Prüfungen machen keine besseren Fahrer. Wer die Fahrtzeit von 30 auf 25 Minuten verkürzt, spart kaum Geld – aber riskiert Sicherheit.

Jede Minute zählt, um Fahrverhalten, Wahrnehmung und Reaktion zuverlässig zu bewerten. Eine „Fahrprüfung light“ wäre ein Rückschritt, der der Komplexität des heutigen Straßenverkehrs nicht gerecht wird.

Gleiches gilt für die geplante Reduktion des Fragenkatalogs für den Führerschein: Diese senkt das Niveau, ohne Kosten zu senken.
Statt an Prüfzeit und Wissen zu kürzen, sollte die Ausbildung der Fahrschulen digitaler und transparenter werden – mit verbindlichen Lernstandskontrollen, die die Erfolgschancen erhöhen und die Kosten senken, aber mit einem klaren Ziel: sichere Fahrerinnen und Fahrer.
 

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche

Soll die praktische Führerscheinprüfung verkürzt werden?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
X
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.