Kultur

Das Autorenduo der Kluftiger-Krimis: Volker Klüpfel (l) und Michael Kobr. (Foto: dpa)

23.09.2014

Kluftinger und der Grimmbart

Ein Mord an einer Schlossbesitzerin hält den Allgäuer Kommissar auf Trab. Wie der Grimmbart, der Dachs aus der Sage, muss er tief graben

Kriminalhauptkommissar Kluftinger von der Kripo Kempten ist einer der erfolgreichsten Ermittler der gegenwärtigen deutschen Krimiliteratur. Im neuen Roman Grimmbart haben sich die Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr für ihn wieder einen Fall ausgedacht, der sein kriminalistisches Gespür aufs Äußerste fordert.
Düster und geheimnisvoll beginnt der neueste Fall des Kommissars. Eine Schlossbesitzerin wurde ermordet, und ihre Leiche wurde so drapiert, dass eine Szene aus einem Bild der Gemäldesammlung des Schlosses nachgestellt wird. Das Originalbild ist verschwunden. Der Witwer, der verarmte Baron von Rothenstein Grimmbart, hat keine Erklärung für die Tat. Kluftinger und seine Kollegen untersuchen das Umfeld der Toten, entdecken allerlei Ungereimtheiten und Verdächtige, aber kein Verdacht erklärt die merkwürdigen Umstände der Tat.
Kluftinger, der seine Ermittlungserfolge zumeist seinem Gespür verdankt, bleibt lange ratlos. Aber dann kommen Kluftingers typische Kombinationsgabe und sein sechster Sinn für Details doch wieder zum Tragen. Ein Kollege bringt es auf den Punkt: "Ich weiß nicht, wo du's hernimmst, aber im rechten Augenblick kommt immer irgendwie immer das richtige bei dir raus."

Kein Kluftinger-Krimi ohne chaotisches Privatleben

Der Auflösung des Falles kommen die Ermittler durch Beobachtung und Zufall näher. Im Märchenwald neben dem Schloss gräbt ein Dachs, der in der Sage Grimmabrt heißt - und bringt so ein schreckliches Familiengeheimnis ans Tageslicht. Wie der Fund im Zusammenhang mit dem Mord an der Baronin steht, bleibt allerdings erst einmal unklar.
Und ein Kluftinger-Krimi wäre kein Kluftinger-Krimi, wenn das Privatleben des Kommissars keine große Rolle spielen würde. Diesmal hat Familie Kluftinger ein ganz besonderes Ereignis vor sich, das wieder viel Anlass für Heiterkeit bietet. In ein paar Tagen heiratet der Sohn, und die Ankunft der Brauteltern aus Japan steht unmittelbar bevor. Von den Schwierigkeiten bei der Lösung des Mordfalls wechselt Kluftinger täglich ins Chaos der familiären Hochzeitsvorbereitungen.
Zusätzliche Komik gewinnt die Erzählung durch das Aufeinandertreffen von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen. Dies geschieht jedoch äußerst dezent und findet eine besondere Note in der anrührenden Allianz der beiden Väter.
Schritt für Schritt und auf vielen Umwegen findet Kommissar Kluftinger die tragischen Hintergründe um die Familie Grimmbart heraus. Das bedeutet allerdings nicht, dass er den Fall auch lösen kann. Das gelingt ihm erst in einer dramatischen Szene, in die Kluftinger zufällig hineingerät, als er einen Gast der ebenso rührend wie humorvoll beschriebenen Hochzeitsfeier nach Hause bringt. Volker Klüpfel und Michael Kobr haben in Grimmbart wieder einmal eine gelungene Mischung aus Regionalkrimi und Familienkomödie vorgelegt. Der Kriminalfall ist dabei zwar düsterer geraten als sonst bei den beiden Autoren, aber Grimmbart passt wieder einmal bestens in die Reihe der Krimis um Kommissar Kluftinger. (Axel Knönagel, dpa)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2023

Nächster Erscheinungstermin:
29. November 2024

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 24.11.2023 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.