Kultur

Der Moment macht's: Streetfotography von Rodolfo Silveira. Hier ein Ausschnitt aus einer Aufnahme - die komplette Ansicht sehen Sie in der Bildergalerie am Ende des Beitrags. (Foto: Rodolfo Silveira)

11.10.2016

Der Moment macht's

Die HFF München zeigt Straßenfotografie von Rodolfo Silveira - Die Cinematographer’s Gallery ist in der Langen Nacht der Museen geöffnet

Am kommenden Samstag, 15. Oktober, heißt es in München wieder "Nachts im Museum". An der Langen Nacht der Museen beteiligt sich auch die Hochschule für Fernsehen und Film (HFF), ist sie ohnehin mitten im Museumsquartier gelegen. Seit dieser Woche ist die dortige Cinematographer’s Gallery neu bestückt: Diesmal stellt der HFF-Tutor der Abteilung Kamera, Rodolfo Silveira (1978 geboren), seine Fotografien unter dem Titel „Monogatari“ aus. Lehrstuhlinhaber, Kameramann und Fotograf Tom Fährmann über die Ausstellung: "Seit vielen Jahren macht Rodolfo Silveira streetphotography, er fotografiert also, was auf der Straße los ist: Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Im Frühjahr 2016 war er zum ersten Mal in Japan, zwei Wochen, fünftausend Fotos. Die fotografische Strategie der streetphotography gelingt besonders dann, wenn man sich in einer fremden Umgebung aufhält. Dort scannt man sein gesamtes Umfeld unter dem Aspekt des Andersartigen. Im Bemühen, sich zurechtzufinden, fallen die Unterschiede zum gewohnten Kulturkreis besonders stark ins Auge. Eine solche Situation erzeugt zum einen ein Gefühl der Verunsicherung zum anderen eine erhöhte Sensibilität für das aktuelle Umfeld. Genau das sind hervorragende Voraussetzungen für die Arbeit eines Straßen-Fotografen. Wenn ein solcher Fotograf vom Leben und Verhalten anderer Menschen erzählen will, muss er sich unweigerlich der immer virulent spürbaren Spannungssituation zwischen dem Abbildenden und dem Abzubildenden stellen. Ein schwieriger Balanceakt, den Rodolfo Silveira mit unterschiedlichen Strategien zu bewältigen sucht. Mal ist das Einverständnis seiner ,Modelle“ in den Abbildungsakt deutlich zu erkennen, bei anderen Aufnahmen wird deutlich, dass Silveira den unbemerkten Moment nutzt, um die unverfälschte Lebenssituation abzubilden. Von jedem Motiv – so erzählt er – macht er ganze Serien, nie nur ein einzelnes Bild, da nutzt er die Speicherfreude digitaler Kameras, um die Chance auf das für ihn richtige Bild zu erhöhen. Das wird besonders da wichtig, wo er quasi aus der Hüfte heraus Bilder macht, ohne die Kamera ans Auge zu nehmen. Immer sieht Silveira in der Abbildung des Momentes auch eine Abbildung der gesellschaftlichen Situation. Jedes Bild, das er aussucht, ist für ihn ein Symbol, eine Metapher. Ich war überrascht, wie er in jedem der hier ausgestellten Bilder Spuren der gesellschaftlichen Realität Japans erkennen konnte. Daher ist der Titel der Ausstellung Monogatari, japanisch für Erzählung, durchaus zutreffend." (BSZ) Information: Bis 16. Januar. Hochschule für Fernsehen und Film München, Bernd-Eichinger-Platz 1, 80333 München. www.hff-muc.de

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