Die Cinematographer’s Gallery an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) München zeigt die Fotografieausstellung in the heat of the night von HFF-Kamerastudent Matthias Kofahl. Es sind Aufnahmen von der nächtlichen Arbeit in der Glashütte Lamberts in der Oberpfalz, der weltweit letzten Glashütte, in der noch mundgeblasenes Fensterglas in über 3000 Farbschattierungen hergestellt werden kann.

Matthias Kofahl  führt die Kamera bei einem Dokumentarfilm, der die Arbeit der Glasbläser in der Glashütte Lamberts zum Thema hat. Die Arbeit ist hart, geht es doch nicht um das Produzieren kleinerer Gegenstände aus Glas, sondern um großformatige Fensterglasflächen. Einzig mit der Kraft ihrer Lungen blasen die Arbeiter massive Glaszylinder, die am Ende aufgetrennt und sodann zu einer planen Fläche aufgebogen werden, bevor sie in dieser Form erkalten. Gearbeitet wird im Sommer nur in der Nacht: Die Hitze in der Glashütte wäre in den Sommermonaten tagsüber nicht aushaltbar. So hat sich der gesamte Betrieb darauf eingerichtet, monatelang nur des Nachts zu produzieren.

Matthias Kofahl zeigt in der Ausstellung Schnappschüsse, die er während der arbeitsintensiven Drehphasen nebenbei fotografiert hat: jede Menge faszinierende, archaisch anmutende Motive. In der Folge fuhr Kofahl noch einmal in die Glashütte, diesmal alleine und mit Fotokamera, um sich in aller Ruhe den Atmosphären dieser spärlich erleuchteten Hallen und den darin arbeitenden Menschen zu widmen. Er wählte zwei Strategien, um sich der Arbeit und den Menschen zu nähern: Es gibt die stimmungsreichen Aufnahmen der Fabrikarbeit, die ihren besonderen Reiz aus dem komplementären Spannungsfeld tieforangen Feuerlichts und dem grünen Licht billiger Leuchtstoffröhren entwickelt. Und es gibt die Portraits der Arbeiter, deren ausdrucksstarke Gesichter Kofahl in sattes Schwarz-Weiß taucht. (BSZ)

Information: Bis 22. Februar. Cinematographer’s Gallery,  Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF), 4. OG, Bernd-Eichinger-Platz 1, 80333 München. Mo-Do 9-18 Uhr und Fr 9-16 Uhr.