Kultur

"Muttersprache" heißt ihr heuer veröffentlichtes Album - es ist das erste, auf dem Sarah Connor nur deutsche Songs veröffentlicht. (Foto: dpa)

23.12.2015

Sprachwahrer küren

Sarah Connor, das Comic-Museum in Schwarzenbach a. d. Saale und die Augsburger Stadtverwaltung machen sich verdient um die deutsche Sprache

Wird Sarah Connor "Sprachwahrer des Jahres"? Wenn es nach der Deutschen Sprachwelt geht, dann hat die Sängerin gute Chancen - wegen ihres "Muts zur Muttersprache", heißt es in einer Mitteilung der Sprachzeitschrift, die vierteljährlich erscheint. Seit dem Jahr 2000 ruft die Zeitschrift auf, sich an der Kürung des "Sprachwahrers" zu beteiligen - heuer endet die Abstimmung am 31. Januar. Die Auszeichnung „Sprachwahrer des Jahres“ erhielten bisher etwa die Deutsche Bahn (2013), Loriot (2011), Benedikt XVI. (2005) und Reiner Kunze (2002).

Ein ganzes Album "Muttersprache"

Nicht nur einen Song, nein ein ganzes Album voll sang Sarah Connor erstmals auf Deutsch - „Muttersprache“ heißt ihr Album. Die Sängerin bekannte: „Ich brauchte mehr Tiefe … Ich muss in meiner Muttersprache singen.“ Ihr Album belegte 2015 in Deutschland und in der Schweiz den ersten, in Österreich den dritten Platz. Den Anstoß, es mit Deutsch zu versuchen, hatte die Fernsehsendung „Sing meinen Song“ von Xavier Naidoo gegeben. Aber auch andere Personen und Einrichtungen, die sich um die deutsche Sprache verdient gemacht haben, stehen zur Wahl - eine ausführliche Begründungen zu allen Kandidaten kann man hier nachlesen.

Luther und die Sprache

So hat auch das Lutherjahr 2017 bereits Auswirkungen auf die deutsche Sprache: Altbischof Christoph Kähler (2001 bis 2008 Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen) erwirkte, dass die Lutherbibel genauer und verständlicher wird und sich stärker an der Sprache Martin Luthers ausrichtet. Das Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung in Sachsen-Anhalt entwickelte einen „Luther-Koffer“, der Schüler für die deutsche Sprache begeistert.

Der Mohrenkopf soll bleiben

Für ihren Einsatz gegen politisch-korrekte Sprachgebote sind der Nigerianer Andrew Onuegbu und der Berliner Student Sebastian Zidek nominiert. Onuegbu nennt sein Gasthaus in Kiel „Zum Mohrenkopf“, weil er selbst schwarz ist, und meint: „Ich bin Mohr … Der Mohr stand im Mittelalter als Auszeichnung für gute Küche.“ Zidek wehrte sich erfolgreich dagegen, „gendersensible Sprache“ verwenden zu müssen.

"Würg, seufz...": Comic-Museum auf der Liste

Auf der Liste stehen außerdem das neueröffnete Erika-Fuchs-Haus in Schwarzenbach an der Saale als Museum für Sprachkunst, die Augsburger Stadtverwaltung, weil sie Englisch als Verkehrssprache ablehnt, und der Journalist Gunnar Schupelius als Deutsch-Verfechter. (BSZ)
Ausführliche Begründungen zu allen Kandidaten
Abstimmungsformular Abbildungen:
Dagobert beim Sprung in seinen Geldspeicher: Auch dieser Szene begegnet man im Erika-Fuchs-Haus, dem "Museum für Comic und Sprachkunst" im oberfränkischen Schwarzenbach am Wald. Das Museum ist nominiert für die Auszeichnung "Sprachwahrer des Jahres". (Foto: dpa) Im Augsburger Rathaus wird Englisch als Verkehrssprache abgelehnt. (Foto: dpa)

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