Kultur

Dieser Ohrring mit Delphinkopf stammt aus spätptolemäischer Zeit, 1. Jh. v. Chr., die genaue Provenienz ist unbekannt. Er ist aus einer Kupferlegierung und gefärbtem Glas gefertigt. (Fotos, auch aus der Bildergalerie: Sandra Steiß, gyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin)

29.12.2015

Tresorschatz

Das Knauf-Museum in Iphofen zeigt in seiner großen Jahresausstellung Schmuck aus dem Alten Ägypten

Ein Schatz, der nur selten aus den Tresoren geholt wird für Ausstellungen: Gut 300 Schmuckstücke aus dem alten Ägypten zeigt das Knaufmusuem im mittelfränkischen Iphofen - die Originalobjekte  stammen aus dem Ägyptischen Museum Berlin. Sie  werden aus konservatorischen Gründen nur selten öffentlich präsentiert. Ein bisschen muss man sich noch gedulden: Die große Jahresausstellung beginnt am 13. März - online macht das Museum unter www.knauf-museum.de mit einigen Abbildungen der Exponate aber schon Geschmack auf die Schau. Oder Sie klicken sich durch die Bildergalerie in diesem Beitrag! Die Materialfülle und der Formenreichtum des altägyptischen Schmucks beeindrucken: Sie reichen von schlichten, in verschiedenen Blau- und Grüntönen changierenden Fayenceketten über fein geschliffene bunte Halbedelstein-Perlen, zierliche Armreifen und filigrane Ohrringe aus Edelmetall bis hin zu aufwändig gearbeiteten Amuletten, die die gesamte Göttervielfalt abbilden.

Schmuck aus vier Jahrtausenden

Bereits in neolithischer Zeit schmückten sich die Ägypter mit Ketten, Armbändern, Ringen und einfachen, oft abstrakt gestalteten Amuletten aus farbigen Steinen, Elfenbein, Tierknochen, Muscheln und Schnecken. Schon damals galt Schmuck als Statussymbol und wirksamer Schutz vor Unheil. Als im 4. Jahrtausend v. Chr. die Metallbearbeitung einsetzte, sorgte die Weiterentwicklung von Handwerkstechniken auch bald für die Entfaltung des Schmuckrepertoires.

Schön gemacht fürs Diesseits und fürs Jenseits

Die verwendeten Materialien und der Grad der technischen Perfektion geben bei den einzelnen Schmuckstücken Aufschluss darüber, ob diese im Alltag oder als luxuriöses Accessoire bei festlichen Gelegenheiten, im Diesseits oder Jenseits, von einfachen Niltalbewohnern oder Königen, Priestern und Hofleuten getragen wurden. Silber und Lapislazuli waren die teuersten Rohstoffe, da sie aus Vorderasien und dem heutigen Afghanistan importiert werden mussten. Aufgrund des stetig anwachsenden Bedarfs an Schmuckstücken ersetzen bald billigere Materialien, vor allem leicht herzustellende Werkstoffe wie farbige Fayence und Glas die kostbaren Edelmetalle und Halbedelsteine. 

Magisch-religiöse Bedeutung

Schmuck hatte jedoch nicht nur dekorativen Charakter sondern besaß auch eine magisch-religiöse Bedeutung und sollte seinen Träger vor Krankheiten, Unheil und bösen Dämonen schützen. Daher trugen Männer, Frauen und Kinder aller Altersstufen und Gesellschaftsschichten ein oder mehrere Schutzamulette, deren Formenvielfalt von abstrakten Anhängern über charakteristische Symbole bis hin zu Götterfiguren in Menschen- Tier- und Mischgestalt reicht. (BSZ) 13. März bis 6. November. Knauf-Museum Iphofen, Am Marktplatz, 97343 Iphofen. Di. bis Sa. 10-17 Uhr, So. 11-17 Uhr. www.knauf-museum.de

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