Kultur

Ausschnitt aus einem Aquarell üpber einer Vorzeichnung. Das Motiv: Der hl. Nikolaus wird als Bischof von Myra erkannt. Die Grafik stammt von einem unbekannten Italiener, nach Paolo Veronese (1528 – 1588), ehemals S. Nicolò ai Frari, Accademia, Venedig. die Gesamtansicht sowie weitere Grafiken der Ausstellung sehen Sie in der Bildergalerie am Ende des Beitrags (Foto: Staatliche Graphische Sammlung München)

31.12.2019

Von der Idee zum großen Wurf

Die Staatliche Graphische Sammlung München zeigt Zeichnungen zu Decken- und Wandgemälden

Wand- und Deckengemälde hatten in Spätrenaissance und Barock Hochkonjunktur. Dabei erfüllten Zeichnungen die verschiedensten Funktionen. Viele Blätter entstanden vor der Fertigstellung des großen Wurfs und gehören zum Werkprozess, andere wurden nach den vollendeten Bildern ausgeführt. Unter dem Titel "Der Himmel auf Erden" zeigt die Staatliche Grafische Sammlung in München vom 24. Januar bis zum 9. Februar 27 Zeichnungen zu italienischen Wand- und Deckengemälden. Sie reichen von ersten Ideenskizzen über Studien zu Figuren und akkurat ausgearbeiteten Teilentwürfen bis hin zu kompletten Kompositionszeichnungen.

Freskanten nahmen in dieser Epoche architektonische Gegebenheiten oft nicht einfach hin, sondern deuteten sie in der Wand- und Deckenmalerei neu. So kann ein Innenraum durch eine Wandmalerei den Eindruck erwecken, er sei nach außen geöffnet oder eine Kuppel den Blick in himmlische Sphären freigeben.

Studien nach derartigen Bildfindungen erweisen den Kompositionen Reverenz. Sie wurden oft von reisenden Künstlern angefertigt, die sich einen Motivschatz mit nach Hause nehmen wollten, oder entstanden im Auftrag von Sammlern, die eine Vorstellung von den nicht selten berühmten illusionistischen Konzepten zu gewinnen suchten.

Einige dieser Blätter geben heute verlorene Gemälde wieder und sind von hohem dokumentarischem Wert. Andere dienten als Vorzeichnungen für die Wiedergabe in der Druckgraphik, falls nicht Zeichnungen aus der Werkvorbereitung zur Verfügung standen Zeichnungen aus dem Werkprozess zeigen dagegen den Künstler auf dem Weg der Bildfindung und auf der Suche nach neuen, überzeugenden Lösungen. Viele Darstellungen – etwa in Form von Pendentifs oder Lünetten – bilden den Bezug der geplanten Malereien zur Architektur mit ab. Diese ist unter den Künsten der Epoche die Ordnungsmacht, der sich Skulptur, Malerei und Ornament einfügen.

Die Ausstellung präsentiert Blätter von Federico Zuccari und Annibale Carracci, von Pietro da Cortona, Giovanni Lanfranco, Giovanni Battista Gaulli und manch anderen berühmten Freskanten. (BSZ)

Information: 24. Januar bis 9 Februar.Staatliche Graphische Sammlung, Pinakothek der Moderne, Barer Straße 40, 80333 München. Tgl. außer Mo. 10-18 Uhr, Do. 10-20 Uhr. www.sgsm.eu

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