„Menschen aus anderen Kulturen begegnen, ihren Hintergrund verstehen, die eigenen sprachlichen Fertigkeiten vertiefen und in internationalen Zusammenhängen denken lernen – all dies kann der internationale Schüleraustausch anregen“, heißt es auf der Seite des Kultusministeriums. Markus Rinderspacher (SPD) fragte daher bei der Staatsregierung nach, wie sich die Zahlen der Schüleraustauschprogramme entwickelt haben.

Das Kultusministerium antwortet, im Schuljahr 2017/2018 hätten 30 459 Schülerinnen und Schüler an internationalen Austauschmaßnahmen teilgenommen – ein Rückgang von 6,4 Prozent seit 2015/2016. Die Daten werden nur alle zwei Jahre erhoben. Auch die Zahl der bayerischen Schulpartnerschaften ist laut Ministerium binnen zwei Jahren um 3,3 Prozent auf 1854 Partnerschaften zurückgegangen.

Insgesamt haben 2017/2018 nur 1,82 Prozent aller Schülern von einem Austauschprogramm profitiert – 1,2 Prozent weniger als bei der letzten Erhebung. Insgesamt haben also bemessen auf die jeweilige Gesamtschülerzahl der jeweiligen Schulart an Grundschulen insgesamt 0,01 Prozent an Austauschmaßnahmen teilgenommen, an Mittelschulen 0,47 Prozent, an Berufsschulen 0,51 Prozent, an Fachoberschulen 1,6 Prozent, an Realschulen 1,62 Prozent und an Gymnasien 6,9 Prozent.

Das beliebteste Partnerland beim Schüleraustausch ist Frankreich. An zweiter Stelle in der Rangliste steht Italien, gefolgt von England, Spanien und den USA. An sechster und siebter Stelle stehen Tschechien und Polen.

Landtagsvizepräsident Rinderspacher fordert mehr Anstrengungen der Staatsregierung zur Stärkung von Schüleraustauschprogrammen. „Andere Kulturkreise kennenzulernen öffnet das Denken und lässt globale Zusammenhänge besser verstehen“, erläutert er. Zumindest eine einmalige Teilnahme an einem Schüleraustausch während der Schullaufbahn sollte eher die Regel als die Ausnahme sein. (David Lohmann)