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Durch die Lehrplan-Umstellung in Bayern braucht es neue Bücher – doch die sind mitunter nicht verfügbar. (Foto: dpa/Monika Skolimowska)

02.02.2023

Büchermangel in Schulen

In Bayern fehlen zu Schuljahresbeginn regelmäßig Bücher. Wie will die Staatsregierung Abhilfe schaffen, wollte Matthias Fischbach (FDP) jetzt in seiner Anfrage wissen

Immer wieder fehlen in Bayern zu Beginn des Schulstarts Lehrbücher. Im aktuellen Schuljahr betraf das Wirtschaftsinformatik und katholische Religionslehre, im letzten sogar fünf Fächer. Einige Bücher sind noch nicht mal auf dem Markt erhältlich.

Grund für den Mangel ist die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium. Das geschah zwar schon im Schuljahr 2018/19, stellt die Schulen aber weiter vor Probleme. Denn durch die Lehrplan-Umstellung braucht es neue Bücher.

Das Zulassungsverfahren aber ist lang und kompliziert, weil die Werke auf ihre fachliche Qualität und Übereinstimmung mit den Lehrplänen überprüft werden müssen. Der bildungspolitische Sprecher der FDP, Matthias Fischbach, wollte jetzt wissen, wie die Staatsregierung Abhilfe schaffen will.

Das Kultusministerium schreibt in seiner Antwort, die Buchverlage würden wirtschaftlichen Interessen folgen. „Daher kann es im Einzelfall dazu kommen, dass für Fächer in einzelnen Schularten keine Einreichungen vorlagen beziehungsweise vorliegen.“

Auch beim Zulassungsprozess könne es zu Problemen kommen, beispielsweise die längerfristige Erkrankung einer Referatsleitung die Begutachtung verzögern. Bücher in Religionslehre müssen außerdem neben dem staatlichen Zulassungsverfahren parallel auch ein kirchliches Zulassungsverfahren durchlaufen.

Krankheit, Papiermangel und Lieferengpässe

Neben dem Zulassungsprozess können laut Ministerium Verzögerungen auch durch externe Faktoren entstehen: „Exemplarisch seien hier ein möglicher Papiermangel, Druck- sowie Lieferengpässe zu nennen.“ Was der jeweils genaue Grund war, kann das Haus von Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) nicht sagen.

Insgesamt wurden in den letzten drei Jahren 601 Schulbuchzulassungsanträge gestellt. Wie der Zulassungsprozess genau abläuft, will die Staatsregierung wegen des „besonderen Vertrauensschutzes“ nicht sagen. Grundsätzlich würden aber bis auf wenige Ausnahmen alle eingereichten Schulbücher von je zwei Gutachter*innen geprüft. Dabei handele es sich um „hochqualifizierte“ Lehrkräfte.

Anschließend werden die Gutachten von einem Fachreferat des Ministeriums geprüft und mögliche inhaltliche Widersprüche geklärt. Die Kosten für die Gutachten liegen je nach Seitenanzahl zwischen 250 Euro und 1200 Euro und werden den Verlagen in Rechnung gestellt.

Digitalen Schulbüchern steht die Staatsregierung einerseits offen gegenüber, weil so schneller auf aktuelle Ereignisse reagiert werden kann. Andererseits hätten Gespräche mit Lehrkräften gezeigt, dass sie eine Verlässlichkeit der im Unterricht eingesetzten Materialien erwarten. „Diese Stabilität und Berechenbarkeit erwarten auch die Schülerinnen und Schüler.“ (David Lohmann)

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