Landtag

Das neue Präsidium (von links): Wolfgang Heubisch (FDP), Markus Rinderspacher (SPD), Thomas Gehring (Grüne), Ilse Aigner (CSU), Karl Freller (CSU) und Alexander Hold (FW). (Foto Poss/Landtag)

09.11.2018

Fünf Männer für Ilse Aigner

Das neue Landtagspräsidium

Immerhin ist mit Ilse Aigner (CSU) die Chefin eine Frau. Mit ihren fünf Stellvertretern hat die neue Landtagspräsidentin allerdings nur Männer, aber eine starke Truppe hinter sich. Jetzt können diese ihre Durchsetzungsfähigkeit beweisen. Die wird vor allem dann gefragt sein, wenn die Vizes die Plenardebatten leiten.

Erster Vizepräsident ist Karl Freller, bisher stellvertretender Vorsitzender der CSU-Fraktion. Der 62-jährige Schwabacher gehört dem Landtag seit 36 Jahren an – und man darf sich sicher sein, dass er auf die Einhaltung der demokratischen Spielregeln dort ein besonderes Auge haben wird. Der ehemalige Religionslehrer engagiert sich regelmäßig gegen Rassismus und geschichtsklitternden Extremismus – auch vonseiten des Führungspersonals der AfD. Deren Kandidaten Raimund Swoboda ließen alle anderen Fraktionen bei der Vize-Präsidentenwahl durchfallen (siehe unten).

Der Bildungspolitiker Thomas Gehring, zweiter Vizepräsident, sitzt seit zehn Jahren für die Grünen im Landtag. Stellvertretender Fraktionsvorsitzender und parlamentarischer Geschäftsführer war er zuletzt. Die Grünen als Spitzenkandidat in den Landtagswahlkampf zu führen, hätte sich der 60-jährige Allgäuer auch zugetraut, unterlag bei der Urwahl dann aber dem jungen Fraktionschef Ludwig Hartmann. Mit seiner ruhigen Art könnte es Gehring gut gelingen, ausufernden Parlamentsdebatten schnell ein unaufgeregtes Ende zu bereiten.

Mit dem ehemaligen TV-Richter Alexander Hold haben sich die Freien Wähler auf einen Parlamentsneuling als Vizepräsidenten geeinigt. Dass der 56-Jährige Autorität hat und mit renitenten Mitmenschen umgehen kann, weiß man aus seiner Fernseh-Show. Den Auftritt auf dem politischen Parkett genießt er auch: 2017 hat er gegen Steinmeier um das Amt des Bundespräsidenten kandidiert.

Seine Moderationskompetenz hat Markus Rinderspacher schon oft bewiesen. Seit 2009 war der 49-Jährige Vorsitzender der Landtags-SPD, einer Truppe, in der Meinungsverschiedenheiten oft nur ungern intern ausgetragen wurden. Der ehemalige Fernsehjournalist hat seinen Posten nach der für die SPD desaströs ausgegangenen Landtagswahl freiwillig geräumt – auch das zeigt Größe.

Mit Wolfgang Heubisch ist ein Ex-Minister in der Vizepräsidenten-Riege. Von 2008 bis 2013 war der FDP-Mann in der schwarz-gelben Koalition für Wissenschaft und Kunst zuständig. Ab 2014 saß der 72-Jährige, der bis 2008 eine Zahnarztpraxis führte, im Münchner Stadtrat. Fingerspitzengefühl, gepaart mit viel Erfahrung, – als Landtags-Vize wird auch Heubisch ein starker Rückhalt für die Demokratie sein. (Angelika Kahl)

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