Landtag

Noch immer verseucht: die Ex-Heeresmunitionsanstalt. (Foto: dpa/Skalaene)

24.03.2022

Geplantes ICE-Werk auf kontaminiertem Boden?

Panzergranaten, Bomben und Munitionsresten: Auf einer Fläche, auf der über die Errichtung eines ICE-Ausbesserungswerks der Deutschen Bahn nachgedacht wird, liegen noch etliche Kampfmittel im Boden

Vor den Toren der Stadt Feucht errichteten die Nationalsozialisten in den 1930er-Jahren die Heeresmunitionsanstalt (MUNA). Nach dem Krieg wurden die übrig gebliebenen Kampfmittel dort entsorgt und teilweise entschärft – unter anderem auch 300 V2-Sprengköpfe. „Eine Sanierung der durch Kampfmittel belasteten Fläche unterbleibt durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben auch nach 1992, obgleich die unter der MUNA schlummernde historische Last vereinzelt ins allgemeine Bewusstsein zurücksickert – etwa als Trinkwasserbrunnen aufgrund von TNT-Belastung geschlossen werden mussten“, kritisiert Volker Bauer (CSU). 

Der Abgeordnete wollte daher in einer Anfrage an die Staatsregierung wissen, wie groß die Gefahr für gesundheitliche Schäden ist. Die Fläche MUNA Nord steht aktuell im Raumordnungsverfahren für die Errichtung eines ICE-Ausbesserungswerks der Deutschen Bahn.

Wie viele Kampfmittel noch im Boden sind? Unbekannt

Dem Verbraucherschutzministerium lagen keine gesicherten Informationen über die verbliebenen Kampfmittel vor. Daher seien auf 20 ausgewählten Testflächen entsprechende Probeentmunitionierungen durchgeführt und 10 000 Quadratmeter vollständig entmunitioniert worden. Die Ergebnisse zeigen laut Verbraucherschutzminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) eine von West nach Ost abnehmende Tendenz bei Panzergranaten, Bomben und Munitionsresten. Wie viele Kampfmittel noch in der ehemaligen MUNA schlummern, könne aufgrund der asymmetrischen Verteilung aber nicht gesagt werden. 

Gesundheitliche Risiken bestehen laut Ministerium nicht. Für das gesamte Gelände bestehe ein Betretungsverbot. „Soweit dieses beachtet wird, geht für den Wirkungspfad Boden – Mensch keine akute Gefährdung aus.“ Die Trinkwassergewinnung Feucht liegt östlich, also im Grundwasserzustrom zur MUNA, und werde daher nicht beeinflusst. (David Lohmann)

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