Landtag

Durchaus möglich: coronapositiv im Krankenhaus arbeiten. (Foto: dpa/Gentsch)

17.12.2020

Klinik-Einsatz trotz positivem Covid-19-Test

Coronapositive Pflegekräfte sind gefährlich für Patienten und das Personal, warnt Ruth Waldmann (SPD)

Gemäß den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts kann im äußersten Notfall auch mit Corona infiziertes Pflegepersonal in Kliniken eingesetzt werden. „Das ist gefährlich sowohl für Patienten als auch für Kollegen und außerdem eine Zumutung für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen selbst, die nicht verheizt werden dürfen“, sagt die Vizevorsitzende des Gesundheitsausschusses im Landtag, Ruth Waldmann (SPD). Sie hakte bei der Staatsregierung nach, wie häufig medizinisches Personal trotz Positiv-Testung in Krankenhäusern im Einsatz war.

Das Gesundheitsministerium antwortet, die RKI-Empfehlungen sähen einen Einsatz von medizinischem Personal trotz positivem Corona-Test nur in „absoluten Ausnahmefällen“ vor. Grundsätzlich gelten für Pflegekräfte dieselben Entlassungskriterien aus der Isolierung wie für andere Personengruppen – die letzte Entscheidung treffe aber das Gesundheitsamt. „In Situationen mit akutem Personalmangel kann bei leichtem Verlauf eine Verkürzung der zehntägigen Isolationsdauer im Einzelfall erwogen werden“, heißt es in der Antwort des Hauses von Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). Allerdings erst nach 48 Stunden Symptomfreiheit und Vorliegen von zwei negativen PCR-Untersuchungen im Abstand von mindestens 24 Stunden.

Wie oft waren coronapositive Ärzte bereits im Einsatz? Das Ministerium weiß es nicht

Wie häufig Fachpersonal mit einer verkürzten Quarantäne bereits in Krankenhäusern im Einsatz war, kann das Ministerium nicht sagen. Die Daten lägen nicht vor und eine Abfrage der Daten bei den Gesundheitsämtern und Kliniken sei in der zur Verfügung stehenden Zeit mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand verbunden und nicht leistbar. Die SPD-Abgeordnete Waldmann versteht das nicht, schließlich würden die entsprechenden Ausnahmen bei den Gesundheitsämtern angezeigt und beantragt. „Anstatt solche Notfall-Einsätze zu vermeiden, will man lieber nicht so viel darüber wissen“, klagt sie. (David Lohmann)

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