Landtag

Am 8. Oktober wird gewählt. Wer erobert die 91 Direktmandate für den Landtag? (Foto: dpa/Peter Kneffel)

05.10.2023

Wo muss die CSU um Direktmandate bangen?

Früher konnte jeder CSU-Direktkandidat schon vor der Wahl den Einzug in den Landtag fest einplanen. Wie die absolute Mehrheit der CSU ist das aber nicht mehr überall gesetzt. Auch dieses Mal dürfen sich Politikerinnen und Politiker anderer Parteien Hoffnung machen

Vor fünf Jahren gelang Bayerns Grünen bei der Wahl eine vielumjubelte Premiere: Erstmals gelang es der Partei, der CSU Direktmandate abzujagen. In sechs Stimmkreisen holte der grüne Direktkandidat die meisten Erststimmen und sicherte sich so den direkten Einzug in den Landtag.

In diesem Jahr hinken die Grünen zwar laut Umfragen noch deutlich hinter ihrem Rekordergebnis hinterher - in einigen Stimmkreisen werden ihnen aber gute Chancen für die Verteidigung der Direktmandate vorausgesagt. Und: In mindestens einem weiteren Stimmkreis könnte sich eine weitere Premiere ereignen.

Von den neun Münchner Stimmkreisen haben die Grünen 2018 fünf für sich entscheiden können: Mitte, Milbertshofen, Schwabing, Moosach und Giesing. Bei den drei erstgenannten ist davon auszugehen, dass die dortigen Bewerber, die Spitzenkandidaten Ludwig Hartmann und Katharina Schulze sowie Christian Hierneis wieder sehr gute Chancen haben, das Direktmandat zu holen.

Dagegen macht sich die CSU in Moosach Hoffnung - hier war die Entscheidung vor fünf Jahren aber auch bereits besonders knapp gewesen. Am Ende hatte der Grünen-Kandidat Benjamin Adjei 17 572 Stimmen geholt und damit 63 mehr als die Zweitplatzierte Mechthilde Wittmann von der CSU. Wegen des knappen Ergebnisses hatte es hier auch eine Nachzählung gegeben.

Spannung im Münchner Süden

Besondere Spannung wird auch im Münchner Süden, in Giesing, erwartet: Hier bewerben sich neben der Grünen-Direktkandidatin Gülseren Demirel auch SPD-Spitzenkandidat und Landeschef Florian von Brunn, Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) sowie von der CSU Andreas Lorenz, der bei der Wahl 2018 gegen Demirel das Nachsehen hatte. Wegen der vielen bekannten Bewerber könnte es hier ein Kopf-an-Kopf-Rennen geben.

In Würzburg verspricht die Ausgangslage ebenfalls Spannung. Hier hatte sich 2018 Patrick Friedl (Grüne) in einem ebenfalls knappen Rennen durchgesetzt und ein Direktmandat für die Grünen geholt.

Eine Premiere könnte es auch in Regensburg und in Landshut geben. In Regensburg hofft der langjährige Grünen-Abgeordnete Jürgen Mistol auf die meisten Stimmen. Er hatte 2018 schon 24,3 Prozent geholt, musste sich aber dem CSU-Kandidaten Franz Rieger geschlagen geben.

In Landshut könnte die CSU das Direktmandat an Freie-Wähler-Chef und Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger verlieren. Ihm werden dem Vernehmen nach sehr gute Chancen eingeräumt, das erste Direktmandat der Freien Wähler überhaupt zu holen.

Bayernweit gibt es 91 Stimmkreise

Mit der Erststimme wählt man eine Kandidatin oder einen Kandidaten in einem der insgesamt 91 Stimmkreise direkt. Sieger/in ist, wer dort jeweils die meisten Stimmen bekommt, die einfache Mehrheit reicht. Voraussetzung für einen Einzug der Stimmkreis-Gewinner und -Gewinnerinnen in den Landtag ist aber, dass deren Partei landesweit mindestens fünf Prozent aller gültigen Gesamtstimmen erhält.

Bayernweit gibt es 91 Stimmkreise, neben den hier gewählten Direktkandidaten werden 89 weitere Abgeordnete aus den Wahlkreislisten gewählt. Bis 2018 hatte die CSU über Jahrzehnte hinweg alle Direktmandate sicher.

Diese Zeiten scheinen - wie die früher als Wahlziel vorausgesetzte absolute Mehrheit - vorbei. Am Sonntagabend wird abgerechnet. (Marco Hadem, Christoph Trost und Michael Donhauser, dpa)

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