Landtag

Foto: dpa/Kneffel

11.06.2021

Noten im normalen Bereich

War das diesjährige Mathe-Abitur besonders schwer, wie viele Schüler*innen beklagen? Das Kultusministerium widerspricht

Das Mathematik-Abitur scheint heuer nicht signifikant schlechter auszufallen als in den Vorjahren. "Die Ergebnisse liegen im üblichen Schwankungsbereich der vergangenen Jahre", erklärte der im Kultusministerium zuständige Ministerialrat Peter Kammler im Bildungsausschuss des Landtags. Das habe eine Sondererhebung der bislang vorliegenden Daten aus den Gymnasien ergeben. Die Auswertung habe "weder in Mathematik noch in Deutsch irgendwelche Auffälligkeiten gezeigt". Von zahlreichen Schüler*innen war vor allem das diesjährige Mathe-Abitur als besonders schwer eingestuft worden. Eine Petition, die sich für eine "faire Anpassung des Notenschlüssels" bei der Korrektur einsetzt, ist inzwischen knapp 38.000 Mal unterzeichnet worden.

Die Behandlung des Themas im Bildungsausschuss hatte die SPD mit einem Antrag ausgelöst. Dessen Ziel war es, die Staatsregierung aufzufordern, die sich häufenden Hinweise auf eine "außerordentlich schwere Aufgabenstellung" beim schriftlichen Mathe-Abitur ernst zu nehmen. Die SPD-Abgeordnete Margit Wild bezog sich dabei vor allem auf Vorwürfe, die Aufgaben seien "zu textlastig" gewesen. Dies müsse überprüft und gegebenenfalls bei der Bewertung berücksichtigt werden. Wild sprach von "erschwerten Bedingungen" für die diesjährigen Abiturienten, weil sie wegen der Corona-Einschränkungen weniger Präsenzunterricht und damit Möglichkeit zum Üben gehabt hätten als in den Vorjahren. Den Schülern gehe es nicht um ein leichtes Abitur, sondern um ein machbares, sagte Wild.

Zahl der Null-Punkte-Abiture in Mathe kennt das Kultusministerium nicht

Für die CSU betonte der Bildungspolitiker Gerhard Waschler, Staatsregierung und Koalitionsfraktionen nähmen die Hinweise bezüglich des Mathe-Abiturs "außerordentlich ernst". "Wir werden uns das im Detail genau anschauen", betonte er. Bislang sehe er aber keine Notwendigkeit, in den Bewertungsprozess einzugreifen. Eine erste Prüfung habe ergeben, dass die Aufgabenstellung fair, fehlerfrei und lehrplankonform gewesen sei. Er sprach von einer "qualitativ hochwertigen und anspruchsvollen Prüfung", die dem bewährten Niveau des bayerischen Abiturs entsprochen habe. Zudem verwies er auf ein "pandemiebedingtes Entgegenkommen" im Sinne der Schüler. So seien die Prüfungstermine wegen der Corona-Einschränkungen verschoben, die Prüfungsinhalte eingegrenzt und die Prüfungszeit um 30 Minuten verlängert worden.

Der AfD-Abgeordnete Markus Bayerbach erklärte, Mathematik sei für viele Abiturienten das "Angstfach". Daher müsse das Kultusministerium die eingegangenen Hinweise genau prüfen. Bayerbach warnte aber davor, den Notenschlüssel abzusenken. Es drohe sonst die Entwertung der Prüfung als "Corona-Abitur", was den jungen Menschen auf ihrem weiteren Bildungs- und Berufsweg schaden könnte. Noch keine Auskünfte konnte Kammler zur Zahl der Null-Punkte-Abiture in Mathematik geben. Danach hatte sich Gabriele Triebel (Grüne) erkundigt, weil viele Schüler die Sorge hätten, damit durch das Abitur gefallen zu sein. Abschließende Zahlen dazu lägen noch nicht vor, erklärte Kammler. Er verwies aber auf die Möglichkeit Betroffener, in die für Ende Juni angesetzte mündliche Ergänzungsprüfung zu gehen, um sich zu verbessern. Den Vorwurf zu großer Textlastigkeit der Aufgaben wies Kammler zurück. Die Umstellung auf kompetenz- und problemlösungsorientierte Aufgaben sei bereits vor mehreren Jahren erfolgt und werde bundesweit umgesetzt.
(Jürgen Umlauft)

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