Landtag

39 Kinder werden im Kinderhaus des Landtags betreut. Eine Erweiterung ist am Standort in der Max-Planck-Straße in München nicht möglich. (Foto: Bildarchiv Bayerischer Landtag/Rolf Poss)

06.10.2023

Wenn das Parlament die Kinderbetreuung übernimmt

Seit 2009 gibt es das Kinderhaus MiniMaxi – so etwas gibt es bundesweit nicht noch einmal

Das Kinderhaus MiniMaxi des Bayerischen Landtags ist einzigartig. Denn es gibt kein anderes Länderparlament in Deutschland, das in eigener Trägerschaft eine Kita betreibt. 2009 wurde das Kinderhaus in München eröffnet, um denjenigen, die im Landtag arbeiten, eine arbeitsnahe Betreuungsmöglichkeit zu bieten.

Damals schätzte man den Bedarf noch niedrig ein. So startete das Kinderhaus mit gerade mal einer Krippengruppe für zehn Kinder. Schon 2012 musste erweitert werden – um eine Gruppe mit weiteren neun Plätzen. 2016 erfolgte die bislang letzte Aufstockung. Dafür wurde das Gebäude an der Max-Planck-Straße ordentlich umgebaut. Seitdem bietet das Kinderhaus in drei altersgemischten Gruppen für insgesamt 39 Kinder von einem Jahr bis zum Schuleintritt Platz. Im Ausnahmefall werden auch Kinder unter einem Jahr angenommen.

Der Landtag komme damit als Arbeitgeber seiner Vorbildfunktion nach, sagte die damalige Landtagspräsidentin, die vor einem Jahr verstorbene Barbara Stamm (CSU), bei der Einweihung der Erweiterung. „Ein solches Engagement würde dem gesamten öffentlichen Dienst gut zu Gesicht stehen. Es wäre gut, wenn das selbstverständlich wäre.“

Das Kinderhaus besuchen Kinder von Landtagsabgeordneten und deren Mitarbeiter*innen genauso wie Kinder von Beschäftigten des Landtagsamts sowie der Fraktionen und von Mitgliedern des Vereins Bayerische Landtagspresse. Die Einrichtung richtet sich bei ihren Schließzeiten auch immer nach den Sitzungswochen, geöffnet ist sie täglich von 7.30 bis 17 Uhr. In der Beitragsordnung orientiert sie sich an der Stadt München.

Ein Ausscheiden der Eltern bedeutet nicht automatisch das Ende

Ein Ausscheiden der Eltern aus einem Amt oder von einer Stelle im Landtag bedeutet aber nicht gleich das Ende für die Kinder im MiniMaxi. Um diese nicht aus ihrer Gruppe zu reißen, wird darauf verzichtet, teilt das Landtagsamt mit. Allerdings dürften die Geschwisterkinder in so einem Fall nicht mehr angemeldet werden.

Gleichzeitig steigt die Zahl der Berechtigten immer weiter an. Der Landtag wird immer größer und damit auch die Zahl der Stellen, die daran hängen. „Das Kinderhaus MiniMaxi erfreut sich großer Beliebtheit, sodass die Betreuungsplätze in der Regel durchgängig belegt sind“, erklärt das Landtagsamt. Das ist sehr zurückhaltend ausgedrückt. Schließlich gibt es – wie in den meisten anderen Kitas auch – eine Warteliste von interessierten Familien. Nach der Landtagswahl dürfte die Liste nicht kürzer sein.

Martin Lucke, Leiter des Personalreferats des Landtagsamts und zuständig für das Kinderhaus, bestätigt, dass es schon einige Anfragen von möglichen Neuankömmlingen gegeben hat – aber noch nichts Konkretes. „Alle Wünsche können wir nicht abdecken“, sagt er. Allerdings sei die Warteliste auch nicht so lang. Fünf bis maximal zehn Namen stünden in der Regel darauf. „In Spitzenzeiten waren es mal 20.“

Es bleibt bei maximal 39 Kindern 

Sie müssen sich dann anderweitig orientieren oder warten, bis jemand wegzieht oder die Kinder in die Schule kommen. Noch eine Erweiterung am Standort ist nicht möglich. Im 292 Quadratmeter großen Hauptgebäude sind die drei Gruppen mit jeweils bis zu drei Betreuungspersonen untergebracht, im Nebengebäude gibt es noch drei weitere winzige Räume, die insgesamt 30 Quadratmeter groß sind. Und eine Verlagerung ist auch nicht angedacht. „Das müsste dann ein kompletter Neubau sein“, sagt Lucke. Und das sei in der Lage in München praktisch unbezahlbar.

Wer sein Kind allerdings in der Landtags-Kita untergebracht hat, darf sich bald auf ein paar Neuerungen freuen. Im Nebengebäude des Kinderhauses wurden noch zwei kleine Räume freigeschaufelt. Sie wären zu klein für Gruppenräume, können aber das pädagogische Angebot erweitern. Dort entstehen ein sogenannter Snoozleraum, in dem sich die Kinder entspannen können, sowie eine Werkstatt, in der kreativ gearbeitet werden kann. (Thorsten Stark)
 

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