Leben in Bayern

Mit 100 Highlights feierte das DB-Museum in Nürnberg seinen 100. Geburtstag. (Foto: Wraneschitz)

30.04.2025

Verkehrsmuseum Nürnberg: 100 Highlights zum 100. Geburtstag

100 Jahre und kein bisschen angestaubt: Das offiziell DB-Museum genannte Verkehrsmuseum Nürnberg feiert am Wochenende runden Geburtstag

Gegen Feierabend, als der Berichterstatter sich umschaute, war zwar schon etwas weniger Betrieb im Hauptgebäude an der Lessingstraße, der Fahrzeughalle 2 und am Freigelände des Museums. Deshalb konnte man vom dortigen ehemaligen Stellwerk auch den kolossalen Blick über die Gleise des Hauptbahnhofs genießen. Da war es im vorherigen Lauf des eintrittsfreien Festtags sicher nicht so entspannt zugegangen. Denn „mit mehr als 3.500 Museumsgästen hatten wir einen riesigen Besucheransturm“, wie Museumssprecherin Janina Baur den Tag zusammenfasst.

Deswegen mussten, so Baur, „zum Teil spontan noch Zusatzführungen angeboten werden im Museumsbunker, der Werkstatt, im Archiv, am Hofzug“, auch „Versailles auf Rädern“ genannt. Dass eine andere Haupt-Attraktion ausgebucht war, konnte man voraussehen: Für die Mitfahrt auf dem „Adler“ mussten die Gäste sicher anstehen.

Doch das lohnte sich für immerhin rund 400 Personen: Die konnten den Fahrtwind auf dem offenen Führerstand des Nachbaus der Lok der ersten Eisenbahn Deutschlands genießen. Sie verkehrte zwischen Nürnberg und Fürth, und das schon vor 190 Jahren. 

Später konnte sich auch diese Dampflok nebst Tender und Wagen in der Fahrzeughalle 2 wieder ausruhen. Gerade für Foto-Enthusiasten war das eine gute Gelegenheit, von oben auf die glänzenden Armaturen der dem Original entsprechenden Stephenson-Maschine zu werfen.

Weichen und Signale per Muskelkraft bedient

1835, als der Adler die Meinungen der Menschen so spaltete wie heute Corona, war von den Besucherinnen und Besuchern des Jubiläumsfests noch niemand geboren. So lange ist es noch nicht her, dass in mechanischen Stellwerken Weichen und Signale per Muskelkraft bewegt werden mussten. Dieses „Erlebnis“ versuchten an diesem Tag gerade Väter ihren Kindern nahezubringen. Weshalb viele Jüngere sich an den Hebeln im Freigelände versuchten, oft ohne Erfolg.

Eine zweifelhafte Erinnerung an erst wenige Jahrzehnte zurückliegende Bahnzeiten liefert dagegen die Sonderausstellung „Unter Druck: Die Geschichte der Zugtoilette.“ Denn wer sich heute darüber aufregt, dass das Vakuumklo im Regionalexpress nicht funktioniert, wird dort daran erinnert, dass früher „die Benutzung im Bahnhof nicht gestattet“ war. Denn die körperlichen Hinterlassenschaften landeten einst einfach im Gleisbett unter dem fahrenden Zug.

Während die Zugtoiletten-Entwicklung noch bis Februar 2026 zu bestaunen ist – gegen Eintrittsgeld, versteht sich -, war die 100-Jahr-Feier eine einmalige Sache. Der Besuch im DB-Museum Nürnberg lohnt sich trotzdem immer. (Heinz Wraneschitz)

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