Leben in Bayern

Auch bei Gewaltdelikten gibt es wieder einen Abwärtstrend. (Foto: dpa)

11.12.2018

Jugendkriminalität in Bayern deutlich gesunken

Mit der Jugend von heute geht es bergab? Nicht wenn es nach Zahlen des Bayerischen Landeskriminalamtes geht. Demnach waren junge Menschen vor zehn Jahren noch deutlich krimineller unterwegs als heute

Kinder und Jugendliche in Bayern sind heute deutlich seltener kriminell als noch vor zehn Jahren. Die Zahl der tatverdächtigen 14- bis 17-Jährigen sank von 2008 bis 2017 um 36 Prozent auf 22 416, wie aus dem Jahresbericht des Bayerischen Landeskriminalamts (LKA) hervorgeht. Bei den Kindern sank sie sogar um 46 Prozent auf 6775, bei den Heranwachsenden (18 bis 20 Jahre) um knapp 8 Prozent auf 27 252.

Nach LKA-Angaben waren die Zahlen allerdings im Jahr 2015 auf dem Tiefststand und stiegen danach wieder leicht an. Die Zahl der jugendlichen Tatverdächtigen bei Gewaltdelikten stieg von 2015 auf 2016 um 10,6 Prozent, die der heranwachsenden um 18,9 Prozent. Seit 2016 setzt sich der Abwärtstrend wieder fort.

Das LKA führt diesen Knick im Trend auf "die starke Zuwanderungsbewegung" zurück und schreibt im Jahresbericht, "junge Nichtdeutsche" würden im gesamten Untersuchungszeitraum bezogen auf ihren Bevölkerungsanteil weitaus häufiger als Tatverdächtige registriert als junge Deutsche.

Laut LKA sank die Jugendkriminalität in der Langzeit-Beobachtung aber in nahezu allen Bereichen - mit einer großen Ausnahme: Bei Drogendelikten explodierte die Zahl der jugendlichen und heranwachsenden Tatverdächtigen. Bei den Jugendlichen stieg sie seit 2008 um rund 126 Prozent auf 5881, bei den Heranwachsenden um 72 Prozent auf 8632. Selbst die Allerjüngsten werden laut dem Bericht heute deutlich häufiger mit Rauschgiftkriminalität in Verbindung gebracht: Die Zahl der tatverdächtigen Kinder zwischen 8 und 13 Jahren stieg von 70 im Jahr 2008 auf 178 im Jahr 2017.

Insgesamt war im vergangenen Jahr etwa jeder fünfte Tatverdächtige in Bayern ein Kind, Jugendlicher oder Heranwachsender - ebenso wie jedes vierte bis fünfte Opfer.
(dpa)

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