Leben in Bayern

Ein Wildschwein auf Futtersuche im Wald. (Foto: Lino Mirgeler/dpa)

27.12.2019

Mehr Wildschweine in Bayern - und mehr Probleme

Dieses Jahr sind mehr Wildschweine in Bayern unterwegs und plagen vor allem Landwirte. Auch in manchen Stadtgebieten sind die Tiere unterwegs und wühlen Gärten um

Mehr Wildschweine als sonst streifen heuer durch bayerische Wälder. Auch in manche städtische Gebiete kommen die Tiere häufiger. Die Zahl der im Staatswald erlegten Wildschweine liegt nach Angaben der Bayerischen Staatsforsten in diesem Jahr bisher auf Rekordniveau: Bis Ende November seien 8668 Tiere erlegt worden, 2017 waren es im selben Zeitraum 7850. Vergangenes Jahr habe es weniger Schwarzwild gegeben, weshalb auch weniger erlegt wurde.
'
Die Abschusszahlen seien allerdings nur ein Hinweis auf die tatsächliche Anzahl, sagte der Sprecher des Bayerischen Jagdverbandes, Thomas Schreder. Denn unter anderem könne schlechtes Wetter dazu führen, dass weniger Tiere erlegt werden. Eindrücke von Jägern und Förstern aus unterschiedlichen Wäldern gingen aber in dieselbe Richtung: "Wir erleben es in den Revieren, dass mehr Wildschweine rumlaufen." Besonders viele gebe es dieses Jahr im Nordosten Bayerns: In Franken sei ihm von bis zu 5000 Tieren pro Landkreis berichtet worden. In Oberbayern dagegen, wo es im Winter mehr schneit, gebe es Landkreise mit weniger als 100 Wildschweinen.

Klimawandel: Weniger Schweine sterben

Wegen der vielen Bucheckern und Eicheln im vergangenen Jahr ist das Schwarzwild laut den Bayerischen Staatsforsten fitter und mit mehr Nachwuchs durch die kalten Monate gekommen. Außerdem würden wegen des Klimawandels die Winter milder, so dass weniger Wildschweine sterben.

Probleme mit dem Schwarzwild haben nach Angaben des Landwirtschafts- und Forstministeriums vor allem Bauern: Die Tiere buddeln Äcker um und fressen Ernten weg. Derartige Schäden gibt es den Bayerischen Staatsforsten zufolge dieses Jahr deutlich mehr als sonst.

Stellenweise würde das Schwarzwild auch mehr durch städtisches Gebiet streifen als früher. Diesen Eindruck hat der Leiter der städtischen Forstverwaltung Lohr am Main in Unterfranken, Bernhard Rückert: "Sie gehen weiter rein in die Städte, aber nur in den Randbereich." In seinem Zuständigkeitsgebiet - einem der größten kommunalen Wälder Bayerns - würden ab und zu Gärten umgepflügt und Zäune beschädigt. Unter anderem liege das daran, dass im Stadtgebiet Jagdverbot herrscht: "Da fühlen sie sich sicher." Im größten kommunalen Wald Bayerns, der von der Forstverwaltung Augsburg verwaltet wird, sei so etwas hingegen äußerst selten, sagte Leiter Jürgen Kircher. Zwar gebe es mehr Wildschweine im Stadtwald Augsburg als früher, es würden sich aber selten Tiere in städtisches Gebiet verirren. Da diese scheu seien, fühlten sich Menschen üblicherweise nicht bedroht.
(dpa)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.