Leben in Bayern

Eschede im Juni 1998: 101 Menschen starben, als nach dem Bruch eines Radreifens mehrere Waggons eines ICE gegen eine Straßenbrücke prallten. (Foto: dpa)

17.02.2016

Menschliches Versagen und die juristischen Konsequenzen

Überlingen, Eschede, Transrapid - wenn menschliche Fehler zu folgenschweren Unfällen führen

DAS ZUGUNGLÜCK VON HORDORF riss im Januar 2011 in Sachsen-Anhalt zehn Menschen in den Tod. Ein Güterzug hatte auf eingleisiger Strecke zwei Haltesignale überfahren und war mit einem Personenzug kollidiert. Das Landgericht Magdeburg verurteilte den Lokführer wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körperverletzung und Gefährdung des Bahnverkehrs zu einem Jahr Haft auf Bewährung.

BEIM TRANSRAPID-UNGLÜCK auf einer Teststrecke im Emsland starben im September 2006 insgesamt 23 Menschen. Das Landgericht Osnabrück verurteilte zwei Fahrdienstleiter zu Haftstrafen auf Bewährung. Die Männer hatten die Fahrt des Transrapid freigegeben, ohne zuvor einen Werkstattwagen von der Strecke zu nehmen. Zwei Betriebsleiter wurden zu hohen Geldstrafen verurteilt.

DER BRAND IN EINEM SCHLAFWAGEN der Deutschen Bahn kostete im November 2002 in Nancy (Frankreich) zwölf Menschen das Leben. Die Richter verurteilten einen Zugbegleiter zu zwei Jahren Haft. Er hatte das Feuer verursacht und die Fahrgäste nicht alarmiert. Wegen schlampiger Sicherheitsvorkehrungen musste die Bahn eine Geldstrafe von 160 000 Euro zahlen.

DAS FLUGZEUGUNGLÜCK VON ÜBERLINGEN
im Juli 2002 riss 71 Menschen in den Tod. Drei Mitarbeiter der Schweizer Flugsicherung Skyguide wurden wegen fahrlässiger Tötung zu jeweils einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt, ein vierter zu einer Geldstrafe. Eine Passagiermaschine und eine Fracht-Boeing waren im von Skyguide kontrollierten Luftraum kollidiert.

ESCHEDE 
steht für das schwerste Zugunglück in der Geschichte der Bundesrepublik. 101 Menschen starben, als im Juni 1998 nach dem Bruch eines Radreifens mehrere Waggons eines ICE gegen eine Straßenbrücke prallten. Fünf Jahre später stellte das Lüneburger Landgericht das Verfahren gegen drei verantwortliche Ingenieure gegen Geldbußen ein, da sie aus Sicht der Richter keine schwere Schuld traf. (dpa)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Passwort vergessen?

Geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail ein um Ihr Passwort zurückzusetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: vertrieb(at)bsz.de

Zurück zum Anmeldeformular 

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Passwort vergessen?

Geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail ein um Ihr Passwort zurückzusetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: vertrieb(at)bsz.de

Zurück zum Anmeldeformular 

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.